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Dental Tribune Austrian Edition

JENA – Es klingt paradox: Glas als Knochenersatz? Doch Bioglas ist ein ganz besonderes Material. Es unter- stütztundbeschleunigtgezieltdiena- türliche Regeneration des mensch- lichen Knochens – etwa nach einem Bruchodereinemzahnchirurgischen Eingriff. Bereits vor über 40 Jahren erstmals entwickelt, wird Bioglas seit den 1980er-Jahren vor allem bei kleineren Knochendefekten klinisch angewandt. Ende 2012 ist nun unter Betei- ligung von Prof. Dr. Delia Brauer von der Friedrich-Schiller-Univer- sität Jena das erste Lehrbuch unter demTitel„Bio-Glasses.AnIntroduc- tion“ über solche bioaktiven Gläser erschienen. Die englischsprachige Publika- tionbietetfürStudierende,Chemiker, Mediziner und Materialwissenschaf- ter einen verständlichen Einstieg in das Themengebiet. Die einzelnen Kapitel widmen sich den Grundlagen wie Eigenschaften und Herstellung von Bioglas sowie den potenziellen Anwendungsfeldern. Die besondere Funktionsweise der bioaktiven Ma- terialien eröffne vielfältige Einsatz- möglichkeiten etwa in Orthopädie, Zahnmedizin und Krebstherapie, so Brauer. „Implantate aus Bioglas lösen sich nach und nach im Körper auf und bilden dabei das Knochenmine- ral Apatit. Dadurch können knochenbil- dendeZellenfestmit dem Implantat ver- wachsen und es im Laufe der Zeit durch gesunden Knochen ersetzen“, erklärt die 36-jährige Junior- professorin vom Otto-Schott-Institut fürGlaschemie. Erläuterungen zu verschiedenen Bioglastypen run- den den Inhalt des Lehrbuches ab. So beschreibt Prof. Brauer in ihrem Beitrag die spezifi- sche Struktur und Verhaltensweise von Phosphatgläsern. Phosphatglä- ser sind von beson- derem Interesse, da ihre chemische Zusammensetzung stark dem mine- ralischen Aufbau des menschlichen Knochens ähnelt. Prof. Brauer, die sich seit ihrer Dis- sertation mit diesem Bioglastyp beschäftigt, betont den bestehen- den Forschungsbedarf: „Im Gegen- satz zu anderen Bioglasvarianten sind Phosphatgläser noch nicht in der klinischen Praxis angekommen. Esgibtdazueinfachnochvieleoffene Fragen.“ Das Ziel sei es, die bioakti- ven Materialien genau zu verstehen und die Reaktionen im Körper noch gezielter steuern zu können, so die JenaerWissenschafterin. Bibliografische Angaben: Julian R. Jones, Alexis G. Clare (Hg.): Bio-Glasses. An Introduction, John Wiley & Sons, Chiches- ter2012,254Seiten,97,90Euro,ISBN:978- 0-470-71161-3. Quelle: Friedrich-Schiller- Universität Jena DT LOSANGELES–EinForscherteam um Jingmai O’Connor des Natural History Museum of Los Angeles County hat jüngst die Entdeckung einer bislang unbekannten Spezies aus dem Kreidezeitalter bekannt- gegeben. Das in China gefunde- ne Fossil gehört zur Gruppe der Enantiornithes und wurde auf den Namen Sulcavis geeorum getauft. Statt des heute verbreiteten Schna- bels bei Vögeln besaßen die etwa spatzengroßen Tiere einen kräf- tigen Kiefer mit Zähnen, der vor circa 125 Millionen Jahren selbst Krustentiere kna- cken konnte. Dank eines besonderen Zahnschmelzes mit Rillen und Furchen war sein Kauwerk- zeug offenbar aus- gesprochen robust. Im Dinosaurier- zeitalter beherrschte neben Flugsauriern aucheineurtümliche Vogelgruppe den Luftraum:Enantior- nithes. Diese waren den heutigen Feder- tieren schon recht ähnlich, besaßen aber neben ihren robusten Zähnen im Kiefer auch kleine Krallen an den Flügelenden. Mit dem verheerenden Meteoriten- einschlag endete nicht nur die Ära der Dinos, sondern auch der Enan- tiornithes – nur die Vorfahren un- serer heutigen Vögel überlebten. Warum der Urzeitvogel sein Gebiss im Laufe der Evolution verlor, gibt nochRätsel auf. Quelle:SocietyofVertebratePaleontology, Jingmai O’Connor (Natural History Mu- seumofLosAngelesCounty)etal.:Journal ofVertebrate Paleontology,33(1):1–12. DT DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 3/2013 · 6. März 2013 International News 3 W ir freuen uns auf Ihren Besuch! Halle 10.1/Stand D10 12.-16.3.2013 VITA ENAMIC® definiert Belastbarkeit neu. Die erste Hybridkeramik mit Dual-Netzwerkstruktur, die Kaukräfte optimal absorbiert! Die En -Erfolgsformel: Festigkeit + Elastizität = Zuverlässigkeit² 3411D_IDS VITA ENAMIC setzt neue Maßstäbe bei der Belastbarkeit, indem es Festigkeit und Elastizität kombiniert und damit Kaukräfte optimal absorbiert. Praxen und Laboren garantiert VITA ENAMIC höchste Zuverlässigkeit sowie eine wirtschaft- liche Verarbeitung. Und Patienten empfinden VITA ENAMIC als naturidentischen Zahnersatz. VITA ENAMIC eignet sich besonders für Kronen- versorgungen im Seitenzahnbereich sowie minimalinvasive Restaurationen. Mehr Informationen unter: www.vita-enamic.de facebook.com/vita.zahnfabrik ANZEIGE Glas als Knochenersatz? Bioaktive Materialien versprechen unter anderem Einsatzmöglichkeiten für die Zahnmedizin. Schädel von Sulcavis geeorum mit deutlich erkennbaren Zahnabdrücken. (Foto: Stephanie Abramowicz, Dinosaur Institute,Natural History Museum of LosAngeles County) Urvogel mit robustem Kauwerkzeug entdeckt Unbekannte Spezies konnte selbst Krustentiere knacken. Juniorprofessorin Dr. Delia Brauer von der Uni Jena ist an dem welt- weit ersten Lehrbuch (Abb. links), das sich mit Biogläsern beschäftigt, beteiligt.(Fotos: Friedrich-Schiller-Universität Jena) So könnte er ausgesehen haben: der Urvogel Sulcavis geeorum. (Bild: Stephanie Abramowicz,Dinosaur Institute,Natural History Museum of LosAngeles County)