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Dental Tribune Austrian Edition

Special News SPECIALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 3/2013 · 6. März 201320 Seitden90er-Jahrendesvergangenen Jahrhunderts hat eine „stille Revolu- tion“ stattgefunden. Der Computer fand Eingang in die Restaurations- technik in der Zahnarztpraxis und imzahntechnischenLabor.Ausgelöst dadurch, dass bildgebende Scanver- fahren die digitale Erfassung von Be- zahnung und Präparation ermög- lichten,CAD/CAM-Softwaredasvir- tuelle Konstruieren der Restauration übernahm,wurde diese Entwicklung auch dadurch gefördert, dass neue Werkstoffe wie Oxidkeramiken aus- schließlich mit computergesteuerten Fräsautomaten bearbeitet werden konnten.Ausderanfangszögerlichen Haltung gegenüber computergefer- tigtem Zahnersatz ist inzwischen ein akzeptiertes Standardverfahren ge- worden. Seitdem liefert jede Internatio- nale Dental-Schau (IDS) stets neue Stichworte wie digitale Intraoral- abformung, abdruckfreie Praxis, vir- tuelle Konstruktionsmodelle und Artikulation, biogenerische Kauflä- chengestaltung, Rapid-Prototyping und 3-D-Printing – alles Bausteine, die den unaufhaltsamen Fortschritt der Digitaltechnik in der Zahnmedi- zin manifestieren. Zweifellos haben neue Komponenten, wie z.B. licht- optischarbeitendeBildsensoren,leis- tungsgesteigerte Mikroprozessoren, großvolumige Speichermedien in der Hardware sowie algorithmische und polygone Rechenmodelle zur Erfassung und Berechnung unregel- mäßiger Körper (Zahnoberflächen) einen erheblichen Anteil daran, dass heute konservierende und protheti- scheRekonstruktionenbinnen20bis 30 Minuten ab Datenerfassung sub- traktiv ausgeschliffen werden kön- nen. Damit konnten viele Stationen der konventionellen Zahntechnik übersprungen und lohnintensiveAr- beitszeit eingespart werden. Deshalb ist die Wirtschaftlichkeit bei gleich- zeitig hoher Qualität der Restaura- tionaktuelldas„Markenzeichen“der CAD/CAM-Technik. Die Frage der Anwender in der Zahnarztpraxis und im ZT-Labor ist heute nicht mehr: Ist der Computer- einsatz sinnvoll? Sondern: Welches CAD/CAM-System ist das richtige für mein Behandlungsspektrum und für mein Fertigungskonzept? Wird das System das Praxis- und Unter- nehmensprofil unterstützen und neue Arbeitsfelder ermöglichen? Ist die Investition wirtschaftlich – und wie zukunftssicher sind die ange- botenen Lösungen? Werde ich von der Innovationsfähigkeit und Zuver- lässigkeit eines Industrieanbieters abhängig oder werden Schnittstellen zu weiteren Systemen geboten? Dies alles zu klären – dafür bietet die IDS ausgiebig Gelegenheit. Die Spreu hat sich vom Weizen getrennt Alle diese Fragen sind nicht mehr ganz neu. Inzwischen hat sich die Spreu vom Weizen getrennt. Be- währte Systeme haben sich durchge- setzt und ihre Zuverlässigkeit bewie- sen. Inzwischen ist auch mit harten Fakten belegt, dass die CAD/CAM- Technik die Kommunikation zwi- schen Zahnarzt und ZT-Labor mit virtuellen Modellen auf dem Bild- schirm vereinfacht,die Produktivität erhöht und Kosten senkt. Die Her- stellung von monolithischen Res- taurationen aus Silikatkeramik und Gerüste für Kronen und Brücken aus Oxidkeramik mittels computerge- stützterTechnologieistindenvergan- genen Jahren eine etablierte Anwen- dungsmöglichkeit geworden. Zur QualitätssicherungsindDigitaldaten kontrollierbar und mit Netzwerken überall und jederzeit abrufbar; die Ergebnisse der Versorgungen sind stets reproduzierbar und können analysiert werden. Neben den beachtlichen Fort- schritten in der Hardware und Soft- ware haben sich auch die Restau- rationsmaterialien weiterentwickelt. So können Hochleistungswerkstoffe wie Oxidkeramiken, fräsbare Poly- mere, Resin-Nanokeramik und Hy- bridkeramik nur mit computerge- steuerten Fräsautomaten bearbeitet werden, weil die Werkstoffeigen- schaften sowie die Übertragung der Konstruktionsdaten in die Maschi- nensprache eine manuelle, form- gebende Bearbeitung weitgehend ausschließt. Selbst Keramikverblen- dungen für Zirkonoxidgerüste sowie individualisierte Implantat-Supra- strukturen können im CAD/CAM- Verfahren mit hoher Präzision her- gestellt werden. Intraoralscanner gewinnen immer mehr an Bedeutung WurdebisherdasGrosderDaten- sätze für vollkeramische Restaura- tionen im ZT-Labor über Elastomer- Abformungen und Gipsmodelle er- zeugt, gewinnen Intraoralscanner immer mehr an Bedeutung;sie erfas- sen die Bezahnung sowie die Präpa- ration direkt im Mund des Patienten und liefern mit dem Datensatz ein virtuelles Modell. Mit der konven- tionellen Abformmethode hingegen können Ungenauigkeiten, die in der Verarbeitungsstrecke mit Dimen- sionsverzügen, Gipsexpansion und durch haptische Einschränkungen entstehen, in das Modell übertragen werden. Damit ist jedes auf Basis dieserArbeitsunterlage erzeugte,vir- tuelle Modell ungenau – einerlei, wie präzise der Scanvorgang an sich ist. Somit lag es nahe, den Scanvor- gangdirektinderMundhöhledurch- zuführen. Vorteilhaft hierbei ist, dass die Präparation sofort auf dem Bildschirm dargestellt wird und kon- trolliert werden kann (Abb. 1). Präp- Korrekturen können nachgescannt und ausgetauscht werden. Digitale Intraoralabformsysteme bilden heute den gesamten Kiefer ab (z.B. Lava C.O.S.). Die neueste Scanner- version differenziert durch Farbe die Zahnhartsubstanz und das Ge- webe, besonders sinnvoll für Präpa- rationsgrenzen im Sulcusbereich (z.B.CEREC).Bedingungist,dassdie ArealefürdieKronenrändertrocken- gelegt und frei von Blut und Speichel sind, sonst stößt der lichtoptische Digitalscan an seine Grenzen – zu- mindest heute noch. Alle Systeme arbeiten mit hoher Genauigkeit – entsprechen etwa dem Polyether- abdruck – und komprimieren die Datensätze für den Online-Versand an das ZT-Labor. Mittels 3-D- Drucker oder Stereolaserlithografie kann ein zahntechnisches Arbeits- modell aus Kunststoff gefertigt wer- den, um die Verblendung zu ar- tikulieren. Da die Form der Funktion folgt, wirddieIDS2013Software-Applika- tionenfürdiedynamischeOkklusion zeigen. Fokussierte bisher die funk- tionelle Justierung der automati- schen Kauflächengestaltung eher auf dieEinzelzahnversorgung,berechnet die Software künftig die okklusale, dynamische Funktion weitspanniger Restaurationen und des gesamten Kiefers (Abb. 2 und 3).Dafür werden die üblichen Bewegungen von vir- tuellen Artikulatoren simuliert und die Morphologie der Restauration entsprechend angepasst, sodass be- reits beim Gestalten mögliche Stör- kontakte vermieden werden können. So ist es möglich, neben den Mittel- werten auch individuelle, patien- tenspezifische Parameter für den virtuellen Artikulator zu berück- sichtigen. Diese Technik erwies sich manuell aufgewachsten Kauflächen bereits deutlich überlegen. Das Ein- schleifen der Okklusalflächen im ZT-Labor oder intraoral beim Ein- gliedern ist meist nicht mehr erfor- derlich. 3-D-Technik erleichtert die Planung Die Aussagekraft bildgebender Röntgenbefunde wurde durch die Digitaltechnik gesteigert. Die drei- dimensionale Volumentomografie (DVT) erhöht die Transparenz, er- leichtert die Diagnose sowie die Behandlungsplanung, vereinfacht die Patientenberatung, optimiert denWorkflowunddenTherapieweg. Damit hat sich das DVT besonders für die Implantologie und die Mund- Kiefer-Chirurgie qualifiziert. Die implantatgetragene Suprastruktur, die auf Basis des intraoral gewonne- nen Datensatzes virtuell konstruiert wurde, kann in das Röntgenbild importiert werden. Durch die Über- lagerung der Scans im Rahmen der Implantatplanung lässt sich am Bildschirm die enossale Lage, die Dimension des Implantatpfeilers am Knochenangebot sowie die Angula- tion ausrichten und mit der prothe- tischen Suprastruktur abstimmen. FernerkannbeiderLagebestimmung die Form des Alveolarfortsatzes, die transversaleLagedesNervsimUnter- kiefer, die Ausdehnung des Recessus des Sinus maxillaris berücksichtigt werden. IDS 2013 Streiflichter: Digital Dentistry bald Standard? Computertechnologie zeigt neue Perspektiven auf der IDS 2013. Von Manfred Kern, Wiesbaden. 1 Abb.1: Der virtuelle „Präp-Check“ kontrolliert die Präparationsgrenzen,Winkel der Stumpfflächen sowie die okklusale Reduktion mit Gegenbiss.(Foto:AG Keramik) – Abb.2: Funktionelles Bissregistrat berechnet die Bewegungen des Unterkiefers. (Quelle: Mehl/Sirona) – Abb. 3: Darstellung der Dynamik im virtuellen Bissregistrat. Kontakt- und Gleitflächen aus verschiedenen Bewegungen werden erkennbar. Interferenzen als Störstellen können lokalisiert und reduziert werden. (Quelle: Mehl/Sirona) 2 3 Prague Exhibition Grounds Holesovice 10. - 12. 10. 2013 Professional partners Media partners www.pragodent.eu 21st INTERNATIONAL DENTAL FAIR TOP COM PANIES FROM THE INDUSTRY W ILLBE PRESENT ANZEIGE