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Dental Tribune Austrian Edition

International Science DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 1+2/2013 · 30. Januar 20134 Alte Menschen stellen eine verschie- denartige Patientengruppe dar, wel- che das ganze Spektrum zahnärzt- licher Heilkunde beanspruchen. Die Patienten wissen,was die Zahnmedi- zin zu bieten hat, und entsprechend steigen ihre Ansprüche und Wün- sche. Grundsätzlich steht einer The- rapie mit modernen Technologien im Rahmen eines gerodontologi- schen Konzeptes nichts entgegen. Implantate sind ein wichtiges thera- peutisches Mittel und vereinfachen die oro-dentale Rehabilitation. Auch bei alten Patienten kann eine kom- plexe Implantatsanierung sinnvoll und machbar sein. Das chronologi- sche Alter entspricht nicht immer dem biologischen Altern. Typischer- weise jedoch zeigen ältere Patienten oft mehrere systemische Erkrankun- gen mit Auswirkungen auf das kar- diovaskuläre System (Angina Pecto- ris), den Zuckerhaushalt usw. Vor diesem Hintergrund ist die compu- terassistierte Implantologie (CAI) in der Behandlung von komplexen Fäl- len ein wertvolles Instrument.Insbe- sondere Patienten mit zahnlosem OberkieferodermitreduziertemAll- gemeinzustand, in der Regel ältere Menschen,könnenvonderdetaillier- tenvirtuellenImplantatplanungund der Möglichkeit der minimalinvasi- ven Implantatplatzierung profitie- ren.DieAbklärung der individuellen Implantationsrisiken im Vorfeld der Behandlung ist als Mittelpunkt der Planungssysteme zu betrachten. Für den Patienten bedeutet dies eine um- fassende Information betreffend des Knochenangebotes, allfällig nötiger chirurgischer Eingriffe zur Vorberei- tung des Implantationssitus und der machbaren prothetischen Versor- gung (Abb.1). Sorgfältige Diagnostik Die Visualisierung der Planung ist ein weiterer Vorteil dieser Systeme. Der Patient sieht mithilfe derbildlichenDarstellungindreiDi- mensionen und auf Schnittbildern ganz genau, was der Behandler ihm erklären will. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Dies vereinfacht die Patienteninformation deutlich für beide Seiten. Für den Behandler ver- einfacht es die Entscheidungsfin- dung, ob eine Implantation indiziert ist oder nicht. Zudem kann er sich optimal auf einen zukünftigen Ein- griff vorbereiten.Beisorgfältigerund detaillierter Diagnostik im Vorfeld des chirurgischen Eingriffes ist kaum noch mit Überraschungen während der Implantatplatzierung zu rechnen.Diese kann – ob konven- tionell mit offener Chirurgie oder transgingival – optimal geplant und klinisch gelassen angegangen wer- den. Es ist also für beide Seiten ein beruhigender Informationsgewinn vorhanden. Prothetische Kenntnisse unabdingbar Für das Erreichen eines voraus- sagbarenResultatessindprothetische KenntnisseundderenAnwendungzu Beginn der Behandlung unabding- bar. Die digitale Technologie ist im synoptischen Gesamtkonzept ein- geordnet und soll nicht im Allein- gangeingesetztwerden.Dieklinische Vorgehensweise für die computer- gestützte Implantatplanung richtet sich nach prothetischen Prinzipen. Die Vorbereitung des Set-ups ist ins- besondere bei komplett Unbezahn- ten einer der wichtigsten Schritte zu BeginnderBehandlung.DieseZahn- aufstellungwirdnämlichinkorrekter Positionierung in situ zusammen mit dem Patienten digitalisiert. Die Wiederherstellung der Kaufähigkeit von Patienten mit zahnlosem Ober- kieferistbeifortgeschrittenerKiefer- atrophie mit erhöhtem Behand- lungsaufwand verbunden. Die orale Rehabilitation beinhaltet dabei nicht nur den Ersatz der Zähne, sondern auch die Wiederherstellung der Ge- sichtsmorphologie durch Einstel- lung der Kauebene, der Bisshöhe, derLippen-undWangenstütze.Dazu mussdasverlorengegangeneGewebe des Kieferkammes wiederaufgebaut werden,sei es mit chirurgischen oder prothetischen Mitteln. Die dreidimensionale Bildge- bung basiert auf der klassischen Computertomografie oder der digi- talen Volumentomografie. Einmal auf dem Bildschirm des Computers, muss der Behandler sicher sein, dass die Kronenposition(en) klinisch ak- zeptabelist.DeshalbmussdasSet-up klinisch mit dem Patienten gemein- sam begutachtet und für die weitere Verwendung in der Planung freige- geben werden. Vorteile schablonengeführter Chirurgie Viele Systeme bieten zudem die Möglichkeit, die virtuelle Planung in eine chirurgische Schiene zu über- tragen und diese für eine minimal- invasive Implantatplatzierung zu verwenden (Abb. 2). Klinische Stu- dien zeigen,dass mit einer Ungenau- igkeit von rund 0,5mm bis 1,5mm in der Horizontalen auf Höhe der Implantatschulter respektive des Implantatapex zu rechnen ist. Die Die computergestützte Implantologie im Alter In der Behandlung von komplexen Fällen älterer Patienten ist die computerassistierte Implantologie (CAI) ein wertvolles Instrument. Von Dr. med. dent. Joannis Katsoulis, Bern, Schweiz. ➟ Auch in Deutschland und der Schweiz! www.zwp-online.at www.zwp-online.info www.zwp-online.ch Video ANZEIGE Abb. 1a, b: Die achsengerechte und prothetisch korrekte Positionierung der Implantate kann präoperativ präzise geplant und der Patient bereits im Vorfeld über lokale chirurgische Maßnahmen (hier bukkale Knochenaugmentation, Sinus- bodenelevationetc.)informiertwerden.–Abb.2a,b,c:Dieschienengeführte,transmukosaleImplantatplatzierungüberführtdievirtuellePlanungdreidimensionalauf denPatientenbeiminimalerInvasivität. 2a 2b 2c 1b 1a