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Dental Tribune German Edition

n Die Vita des Zahnmediziners zeigt, dasserauchinanderenBereichenfirm ist: Ursprünglich aus dem Maschinen- baukommend,woernachdermittleren Reife zunächst für zweieinhalb Jahre bei der Deutschen Bahn und bei Bosch als Fachschulpraktikant einsteigt und arbeitet, wechselt er im Anschluss da- ran und nach dem Besuch des Abend- gymnasiums, an dem er sein Abitur nachholt, in ein auf den ersten Blick völlig anderes Berufsfeld: die Medizin. Schließlich folgt eine Spezialisierung auf die Zahnheilkunde. Ingenieur der Zahnmedizin Doch auf den zweiten Blick wird schnell klar, dass Maschinenbau und Zahnmedizin für den jungen Reinhold Grabosch gar nicht so unvereinbar sind. Schließlich kombiniert er sein Ingenieurwissen mit dem der Zahn- medizin. Bereits als kleiner Junge ist Auto- schrauben seine Leidenschaft. Später wird ihm jedoch schnell klar, dass ihm im Bereich Maschinenbau der Kontakt mit Menschen fehlt. Angespornt durch einen Ausbilder während seiner Bun- deswehrzeit entschließt sich Reinhold Graboschschließlich,seinAbiturnach- zuholen und Medizin zu studieren. In seiner über 40-jährigen Praxis als Zahnarzt, in der er seinen Schwer- punkt schließlich auf die Bereiche Kie- ferorthopädie, Implantologie und Endo- dontologielegt,bemerkterschnell,dass Notwendigkeiten bestehen, denen bis datonochnichtausreichendentsprochen wird. Daraus resultieren vor allem im Bereich Implantologie und Endodonto- logie eine Reihe von Erfindungen, wel- che die Behandlung sowohl für den Pa- tientenalsauchdenBehandlerschonen- der und effektiver machen sollen. Bei seinen Erfindungen kommt es dem Hobbytüftler dabei besonders da- rauf an, dass die Instrumente prakti- scher, patientenfreundlicher und einfa- cher sein sowie helfen sollen, jegliche Überinstrumentierung zu vermeiden. Mit seiner Berufserfahrung aus dem Bereich Maschinenbau ist es für den Zahnmediziner sehr einfach, Behand- lungsabläufe praktisch umzusetzen und Vorzüge durch technische Lösungen zu erkennen. Aus der Praxis für die Praxis An seine erste Erfindung erinnert sich Dr. Grabosch noch ganz genau: Als junger Student der Zahnmedizin verdient er sich sein Geld häufig mit Nachtdiensten im Krankenhaus. Bei derBetreuungeinesApoplex-Patienten kommtihmdanndieIdeeeinesEinmal- netzes als Unterlage mit Drehstabfede- rung zur Vermeidung des Dekubitus. Damit beginnt schließlich seine „Kar- riere“ als Hobbyerfinder. Insgesamt kann Dr. Grabosch fest- stellen, dass seine Entwicklungen stets vonseinenPatientengeschätztwerden. Er selbst begründet das so: „Die Erfin- dungen sind so einfach und selbster- klärend, dass sie jeder nachvollziehen kann.“Jedochmusserauchhinzufügen, dass es sich bei seinen Neuentwicklun- gennichtumProduktehandelt,welche diePatientenmitnehmenundauchein- fach und selbst zu Hause anwenden können. In erster Linie sind sie dafür gedacht, die Arbeit des Behandlers zu erleichtern. Ein positiver Nebeneffekt istdabeinatürlich,dassdieBehandlung auchfürdiePatientenangenehmerund zeitsparender verläuft. Dem Hobbytüftler ist dabei klar, dass die Konkurrenz groß ist. Zudem hat er im Laufe der Jahre gemerkt, dass der Handel schwer zu erreichen ist. Nichtsdestotrotz hat er sich nie ent- mutigen lassen, weitergetüftelt und im- mer neue Erfindungen auf den Markt gebracht. Seit etwa 15 Jahren arbeitet er da- beimitderFirmaMeisingerzusammen, die früh seine Ideen aufgenommen hat und schließlich auch vermarktet. „Dazu zählen etwa das Pulpenpflaster, das MEITAN-System und die SCALINO- Stufenbohrer“, erklärt er stolz. Auszeichnung mit CyberOne Award Zu seinen aktuellsten Erfolgen zählt wohl die Entwicklung des abc- Implantatsystems, das er seit 2008 ge- meinsam mit der Heliocos GmbH ver- marktet und vertreibt. 2011 erhielt er für dieses neuartige Implantatkonzept gemeinsammitdemUnternehmenden CyberOneAward.DiesistfürdenZahn- mediziner natürlich auch eine Bestäti- gung seiner Arbeit. Trotzdem bleibt er bei allem Stolz auch bescheiden, denn: „Ein Erfinder hat keine ,Lieblinge‘, es sind alles Kinder gelebter Ideen. Es würde mich natürlich freuen, wenn die ,Familie‘ ein wichtiges Produkt hätte, aber, wie gesagt, ich liebe sie alle.“ Mit dieser „Familie“ meint Dr. Reinhold Grabosch dann auch seinen eigenenkleinenVertrieb,denerbereits seit 2006 nebenberuflich unterhält: die Dental Family. Alle Produkte, die dort zu finden sind und auch käuflich erworben werden können, hat der Zahnarzt selbst entwickelt. Seit 2009 ist die Dental Family zudem ein einge- tragenes Handelszeichen. Ruhestand – nein danke! Auf die Frage, ob er nach einem so erfolgreichen Berufsleben nicht auch einmal den Wunsch verspürt, sich zu- rückzulehnen, um zufrieden den Ruhe- stand zu genießen, antwortet der Me- diziner: „Ich denke, ein Leben ist ohne jede Lehne nach vorn gerichtet und ichempfindediesesNachvorngerichtet- sein, solange es die Umstände zulassen, alseinenMotorundEnergiespenderfür mein Leben.“ DabeisiehterdieChirurgie,Implan- tologie und Prothetik seiner Meinung nachauchvorneuengroßenHerausfor- derungen stehen. Dazu zählen neben einfachen und sicheren Lösungen auch die Vermeidung einer Überinstrumen- tierungsowiedieGewährleistunghoher Sicherheitsstandards und einer siche- ren Hygiene. Und selbstverständlich arbeitet Dr. Reinhold Grabosch auch bereits an sei- ner nächsten Erfindung: Dabei handelt essichumdieneueBehandlungseinheit HYGIENIKA, bei der er die hohen An- sprüche an Form, Hygiene und Behand- lerkomfort zu vereinen versucht. Die Fachwelt darf also gespannt sein … 7 Dr. Reinhold Grabosch Nietzschestraße 11,80807 München Tel.: 089 352737,Fax:089 3507491 praxis@die-zahnaerzte-muenchen.de www.die-zahnaerzte-muenchen.de www.abc-implantat.de Kurzinfo „Das abc-Prinzip“ QR-Code einfach mit dem Smartphone scannen (z.B. mit dem Reader Quick Scan) Video „Vorstellung des abc-Implantatsystems“ Portrait 1+2/2013 Seite 27 DT today Tüfteln aus Leidenschaft: Dr.Reinhold Grabosch im Porträt DerMünchnerZahnmedizinerundHobbytüftlerDr.ReinholdGraboschkannaufeinelangeBerufspraxiszurückblicken.FastebensolangistauchdieListeseinerErfindungen. Das mittlerweile in Fachkreisen bekannte abc-Implantatsystem,das 2011 den CyberOneAward erhielt,ist nur eine davon.Von Denise Keil,Redaktion DENTALZEITUNG. 5 GemeinsammitderHeliocosGmbHgewannderZahnmediziner(3.vonlinks)2011für seinneuartiges abc-Implantatsystem (siehe untenstehenden Kasten) den CyberOne Award, den wichtigsten Techno- logiepreis der Wirtschaft in Baden-Württemberg. 5 Seit über 40 Jahren ist Dr. Reinhold Grabosch als praktizierender Zahnarzt mit den Schwerpunkten Kieferorthopädie,ImplantologieundEndodontologietätig.AktuellarbeiteteraneinerneuenBehand- lungseinheit, der HYGIENICA. 5 Bereits seit 15 Jahren ist sein MEITAN-System aufdemMarktundwirdvonderFirmaMeisinger vertrieben. (Foto: Hager & Meisinger GmbH) nDasabc-Implantatsystemwurdevon Dr. Reinhold Grabosch auf der Grund- lageseinerjahrelangenpraktischenEr- fahrung als Zahnarzt und Implantologe entwickelt. Mit diesem vollkommen neuenKonzeptistesihmnungelungen, das Setzen von Implantaten für den Patienten deutlich schonender und zu- dem zeitsparender zu gestalten. Inspi- riert wurde Dr. Grabosch dabei durch dieinderBefestigungstechnikseitJahr- zehntenverwendetenGewindedübel. Zwischen der Extraktion des Zah- nes und dem Setzen eines Implantates liegen häufig mehrere Monate. DasBesondereamabc-Implantat- system ist nun, dass unmittelbar nachderExtraktioneinAnkerin die dadurch entstandene Lücke eingesetzt wird. Für den Patien- ten hat dies den entscheidenden Vorteil,dasskeineerneuteNarko- tisierung und kein zweiter größe- rer chirurgischer Eingriff erfol- genmüssen.AuchwenneineEnt- zündung vorliegt, ist ein relativ zeitnahes Einsetzen des Ankers (nachAbklingen)möglich.Durch seineoffeneStrukturkannerdannge- schützt im Kiefer einwachsen und bil- det so mit dem umgebenden Knochen ein stabiles Fundament. Dies verhin- dert zudem ein Kollabieren des Knochenfasses, aufwendige und für den Patienten unan- genehme Knochen- aufbaumaßnahmen werden somit über- flüssig. Ineinemkleinen und fast schmerz- freien Eingriff wird schließlich vier Mo- nate später die Basis in den Anker ein- gesetzt. Weitere vier Wochen später kann die Krone oder Brü- cke aufgesetzt wer- den.7 Das abc-Implantatsystem der Heliocos GmbH 5 Das abc-Implantatsystem. (Foto: Heliocos GmbH)