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Dental Tribune German Edition

Klinisches Verfahren Nachdem die Passivität des Zir- kongerüsts klinisch nachgewiesen wurde (Abb.3),kann im Labor die fi- nale Beschichtung angefertigt wer- den. Bei Folgeterminen werden die interproximalen und okklusalen Kontakteeingestellt.Zudemwirddas ästhetische Ergebnis noch vor der fi- nalen Insertion der Versorgung nach einem einfachen Schritt-für-Schritt- Verfahren überprüft (Abb.4). DieGlaskeramikschichtmusszu- erstvorbereitetwerden,umdieKlebe- verbindung und damit den Versiege- lungseffekt zu verstärken. Eine Fluss- säure-Ätzung (HF-Ätzung) wird vor der Anwendung eines Silanhaftver- mittlers empfohlen, um erfolgreich Glaskeramikoberflächenvorzuberei- ten.9, 10 Flusssäure greift die Glasma- trix der Keramik an und führt so zur Erzeugung einer mikromechani- schen, retentiven Oberfläche. Der Silanhaftvermittler ermöglicht eine chemische Verbindung zwischen der anorganischen Glasschicht und der organischen Matrix des Harzze- ments. Aufgrund des hohen Verlet- zungsrisikos ist die Anwendung von Flusssäure in der Mundhöhle verbo- ten. Daher muss die Flusssäure be- reits zuvor auf die finale Insertion aufgetragen werden: Feldspatkera- mik,dieoftalsKeramikbeschichtung verwendetwird,mussfürzweiMinu- ten11 geätzt, danach gründlich ge- spült und luftgetrocknet werden.Die klassische Natriumbikarbonat-Neu- tralisierung wird offenbar überflüs- sig,wenn die Spülung gründlich aus- geführt wird.12 NachdemdieVersorgunggründ- lich geätzt wurde, kann sie eingesetzt und mit dem finalen Torque ver- schraubt werden (Abb. 5a). Der Schraubenkopf muss dabei mit ei- nem weichen Material abgedeckt werden,z.B.einem Wattepellet (Abb. 5b), um ihre Entfernbarkeit zu ge- währleisten. Mit großer Sorgfalt sollte dabei darauf geachtet werden, dass diese Schicht nur von geringer Dichte ist, sodass es nur ein kleines Risiko dafür gibt, dass die darauf lie- genden Materialien bei der Okklu- sion darin einsinken. Belastbare CompositeswiedasTelioInlay© (frü- her Fermit© , Ivoclar Vivadent) kann späterüberdemBaumwollpelletauf- getragen und ausgehärtet werden (Abb. 5c). Danach sollten innere Glaskeramikoberflächen, die wäh- rend dieser ersten Schritte kontami- niertwurden,mitPhosphorsäurege- reinigt werden, bevor die finale Ver- siegelung erfolgt (Abb.5d). Der Silanhaftvermittler wird zuerst aufgetragen und bedampft (3min). Danach wird das Haftmittel vorsichtigauf dieinnerenWändeder Zugangslöcher aufgetragen, darauf verteilt und ausgehärtet. Schließlich wird das Compositeharz mithilfe der Mehrschichttechnik platziert. Tat- sächlich ist die Bulkfüllung eines Ka- nals die schlimmste Variante für den Konfigurationsfaktor und resultiert in einer maximalen Schrumpfungs- spannung. Deshalb sollte das Com- positeharz geformt und durch die Zugabe kleiner Mengen auf die Wände des Kanals ausgehärtet wer- den. Weiterhin können Vertiefungen und Fissuren mithilfe eines fließfähi- gen Farbcharakterisierungsmaterials fürDirect-Composites(zumBeispiel Tetric Color© , Ivoclar Vivadent) ein- gefärbtwerden.NachokklusalenAn- passungen erzeugt die abschließende Politur ein realistisches und biome- trisches Ergebnis (Abb.6). Zusammenfassung Verschraubte, implantatgetra- gene,festsitzendedentaleVersorgun- gen können von einem ästhetischen Gerüst profitieren, wenn ein zirkon- basiertes Kernmaterial verwendet wird. Dabei sollte ein strenges Be- handlungsprotokoll zur Füllung der Schraubenzugangslöcher eingehal- ten werden, um ein ästhetisches Ergebnis mit minimalem Spaltbildungsrisiko zu er- halten. Übersetzung aus Originalbeitrag: „Ferme- ture esthétique des puits de vissage en pro- thèse supra-implantaire transvissée.“ (Etienne O.et al.Clinic,vol.33 (10); 2012) ST State of the Art SPECIALTRIBUNE German Edition · Nr. 1+2/2013 · 30. Januar 201318 ÁFortsetzung von Seite 17 2 3a 4 3b Abb. 2: Zirkonbasierte, verschraubte Implantatkrone mit einer dop- pelschichtigen Konstruktion. Die Keramikschicht besteht aus Glas- keramik,während das Gerüst aus Oxidkeramik besteht.SEM-Abbil- dungen (rechts) zeigen die Struktur der verschiedenen Materialien (oben: Feldspatkeramik, unten: Zirkon); die obere kann erfolgreich geätzt werden,während dies mit der unteren nicht möglich ist. Abb. 3: Der Passive-Fit des Zirkongerüsts muss zuerst sichergestellt sein(zumBeispieldurchdenSheffield-Test).DasDesigndesGerüsts sollte für eine konstante Keramikveneerstärke sorgen. Abb.4: Schematischer Querschnitt des Zugangskanals,der das klinische Schritt-für-Schritt-Verfahren deutlich macht: 1. Flusssäure-Ätzung (HF-Ätzung) der Feldspatkeramikschicht (außerhalb des Mundes). – 2. Abschließende Torque-Verschraubung. – 3. Schutz des Schraubenkopfes (Baumwollpellet). – 4. Füllung mit einem belastbaren Material. – 5. Phosphorsäurereinigung der Feld- spatkeramikschicht. – 6.Silanisierung. – OhneAbbildung:7.Klebstoffschicht. – 8.PolymerisationdesKlebstoffes. – 9.FüllungdesKanals mit Compositeharz (Mehrschichttechnik). – 10.Polieren. 5a 5b 5c 5d 5e 5f 5g 5h 5i Abb. 5: a) Außerhalb der Mundhöhle wird das Innere der Zugangsöffnung für 120 Sekunden mit Flusssäure geätzt (IPS Ceramic Etching Gel, Ivoclar Vivadent), wie es für Feldspatkeramik empfohlen wird. Danach wird das Flusssäuregel gründlich mit Wasser ausgespült und mit Luft getrocknet; b) Die Brücke wird zuerst von Hand verschraubt, ehe der Kof- ferdam installiert wird. Danach werden die Schrauben mit 30Ncm getorqued, wie es vom Hersteller empfohlen wird; c)EindünnesBaumwollpelletwirdaufdemKopfderRetentionsschraubeplatziertundmiteinemhartenMaterialbedeckt (Telio Inlay®, Ivoclar Vivadent). Dieses wird polymerisiert, sodass es eine feste Basis für die darauf liegenden Schichten bildet, die trotzdem leicht zu entfernen ist; d) Das Phosphorsäuregel wird als Reinigungsgel für 30 Sekunden aufgetragen, danach abgespült und dann mithilfe des Luftgebläses getrocknet; f) Danach wird ein Haftstoff in den Kanal eingebracht (ExciTE,IvoclarVivadent).Für das Innere der Zugangslöcher wird ein Mikropinsel verwendet; g) Der letzte Schritt ist die LichtpolymerisationdesHaftstoffes(20s),bevorderletzteAbschnittdesZugangslochesgefülltwird;h)MehrereSchichten eines dentinfarbenen Composites werden dann Höcker um Höcker aufgebaut, wobei jeder Zahnhöcker einzeln polymeri- siert wird, um den Konfigurationsfaktor der Versorgung und damit die Polymerisationsspannung zu reduzieren; i) Eine Zusatzoption ist es, bei sparsamem Farbeinsatz die Charakterisierung der okklusalen Fissuren zu erhöhen. Schließlich werden die zahnschmelzfarbenen Schichten aufgetragen und mit- hilfe derselben Höcker-für-Höcker-Strategie polymerisiert. Abb 6.: Die Okklusion wird überprüft.MinimaleAnpassungen sollten vorgenommen werden,um die Zahnschmelzschicht zu erhalten.Zum Schluss erfolgt die Politur. 6 Dr.OlivierEtienne Faculté Dentaire, 1,Place de l'hôpital 67000 Strasbourg Frankreich Tel.: +33 388 320329 dretienneolivier@free.fr Kontakt