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Dental Tribune Austrian Edition

International Events DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 11/2012 · 7. November 20128 Das wichtige Thema der Infektions- kontrolle, die Zusammenhänge all- gemeiner Grunderkrankungen und deren Auswirkungen auf die Zahn- gesundheit sowie Risikofaktoren und deren Management bildeten insgesamt den Schwerpunkt der diesjährigen Europerio. Es gilt als nachgewiesen, dass antimikrobielle Substanzen, die unterstützend zu Scaling & Root Planing (SRP) bei entsprechender Indikation verab- reicht werden, einen zusätzlichen Nutzen im Vergleich zu SRP allein haben. Aufgrund der unerwünsch- ten Nebenwirkungen, insbesondere der systemischen Belastung und Ge- fahr der Resistenzbildung, wird die lokale Antibiose bevorzugt. Dem Aspekt der lokalen ad- junktiven Antibiotikagabe widmete sichimHeraeus-SymposiumProfes- sor Dr. Peter Eickholz, Universität Frankfurt am Main. Er ging der Frage nach dem zu erwartenden Ef- fekt der adjunktiven Gabe des neuen Lokalantibiotikums Ligosan® Slow Release der Firma Heraeus nach. Seine Präsentation klinischer Stu- dienergebnissebelegtewissenschaft- lich den zusätzlichen Nutzen des 14-prozentigen slow release Doxy- cyclin-Gels (SRD). Unterstützend zu SRP bei bisher unbehandelten Parodontitiden führt Ligosan® Slow Release nachweislich zu besserem Attachment-Gewinn sowie klinisch relevanter, besserer Taschenreduk- tion als SRP alleine (Eickholz et al. 2002). Die Gegenüberstellung von subgingivaler topischer Ligosan®- Slow-Release-Applikation und me- chanischem Debridement ergab eine vergleichbare klinische Effi- zienz (Eickholz et al. 2005). Zudem reduziert die einmalige Anwendung bei Patienten mit Parodontaler- krankungen nachweislich die Zahl bestimmter parodontalpathogener Keime in der subgingivalen Plaque. Das Management tiefer Taschen stand beim Vortrag von Professor Dr. Niklaus Lang, Universität Hong- kong, China, im Mittelpunkt. Lang stellte eine kürzlich abgeschlossene ERGOPerio-Studie von Tonetti et al. (2012) zum therapeutischen Zusatz- effekt des einmalig lokal applizierten Ligosan®-Slow-Release-Gels bei Pa- tienten mit persistierender/rezidi- vierender Parodontitis während der unterstützenden Parodontitisthera- pie(UPT)vor.DasErgebnisbestätigt das Konzept der adjunktiven lokalen Antibiotikagabe und zeigt einen positiven therapeutischen Effekt auf die Entzündungsreaktion und bei tiefen Taschen (≥ 5mm). Die Besonderheit der innovati- ven slow-release-Gelformel und ihre Vorteile im Rahmen der lokalen Antibiose unterstrich Dr. Waleed S.W. Shalaby, Chief Science Officer Poly-Med Inc., USA. Die anfangs fließende und später gelartige Kon- sistenz ermöglicht zunächst einVor- dringen in tiefe Bereiche der Paro- dontaltascheundsorgtanschließend für eine langsame, kontinuierliche Freisetzung des Wirkstoffs in aus- reichend hoher Konzentration für mindestens 12 Tage. „Die Entwick- lung von Ligosan® Slow Release ist beispielhaft für eine funktionale, technologische Innovation“, so Shalaby. Den zusätzlichen Nutzen der adjunktiven topischen Gabe des SRD-Gels griff auch Professor Dr. PetraRatka-Krüger,UniversitätFrei- burg, im zweiten Heraeus-Sympo- sium auf. Sie bezeichnete die unter- stützende Parodontitistherapie als den Schlüssel für einen langfristigen Therapieerfolgundbefürwortetedie lokaleAntibioseimRahmendesrisi- koorientierten Recalls. Die wichtige BedeutungdeskonsequentenRecalls sowie einer individuell ausgerichte- ten Prävention standen ebenso im Fokus des Vortrags von Professor Dr. Maurizio S. Tonetti, Executive Director European Research Group on Periodontology (ERGOPerio), Italien.NachheutigemWissensstand bestimmt neben dem Biofilm die in- dividuelle Anfälligkeit den Krank- heitsverlauf.So gilt es,neben der sys- tematischen Parodontitistherapie mit anschließendem Recall weitere Risikofaktoren zu reduzieren, um die Progression der Krankheit lang- fristig zu verhindern. Ein Fokus-Thema des Kongres- ses war die „parodontale Medizin“. In mehreren Vorträgen wurden die Zusammenhänge zwischen allge- meinen Grunderkrankungen und ihren möglichen Auswirkungen auf die Zahngesundheit diskutiert. Eine Assoziation der Parodontitis mit Diabetes mellitus, kardiovaskulären Erkrankungen und Adipositas ist unbestrittenunddamitauchihrEin- fluss auf die Allgemeingesundheit. Evidenzbasierte Zusammenhänge zwischen gesundem Lebenswandel sowie parodontaler und Allgemein- gesundheit stellte Juliette Reeves, Clinical Director Perio-Nutrition, Großbritannien, im Rahmen des Heraeus-Symposiums für Dentalhy- gienikerinnen her. Sie präsentierte Studiendaten zu bisher wenig be- kannten Zusammenhängen zwi- schen der Telomer-Länge und Paro- dontitis.ReevesstelltedieBedeutung der Reduktion von Risikofaktoren (Rauchen, falsche Ernährung, Adi- positas,Stress) und die Kontrolle der Entzündungsreaktion als primäres Behandlungsziel in den Vorder- grund. DieEuroperiowirdalledreiJahre von der Europäischen Gesellschaft für Parodontologie (EFP) veranstal- tet. Mit mehr als 7.800 konnte dieses Jahr die höchste Teilnehmerzahl in der Geschichte des Kongresses ver- zeichnet werden. Über 160 Wissen- schaftler und Experten aus allerWelt präsentierten neueste Erkenntnisse aus Forschung und Praxis.Die Euro- perio8wirdvom3.bis6.Juni2015in London stattfinden. Quellen: • Eickholz P, Kim TS, Bürklin T, Schacher B, Rengli HH, Schaecken MT, Holle R, Kubler A,Ratka-Krüger P: Non-Surgical periodontal therapy with adjunctive topical doxycycline: a double-blind ran- domized controlled multicenter study. J Clin Periodontol 2002;29(2):108–117. • Eickholz P, Kim TS, Schacher B, Bürklin T, Reitmeier P, Ratka-Krüger P: Subgin- gival topical doxycycline versus mecha- nical debridement for supportive the- rapy:a single blind randomized control- led two-center study. Am J Dent 2005; 18(6): 341–346. • Tonetti MS,Lang NP,Cortellini P,Suvan JE, Eickholz P, Fourmousis I, Topoll H, Vangsted T, Wallkamm B: Effects of a single topical doxycylin administration adjunctive to mechanical debridement in patients with persistent/recurrent pe- riodontitis but acceptable oral hygiene during supportive periodontal therapy. J Clin Periodontol 2012; 39: 475–482. DT „Ich fühle mich äußerst geehrt, dass dasJubiläumdes20.EAO-Jahreskon- gresses in Kopenhagen stattfindet“, sagte Professor Søren Schou, Däne- mark,EAO-Präsident und Kongress- vorsitzender. „Wir haben ein Pro- gramm zusammengestellt, dass die Entwicklung der implantologischen Zahnheilkunde der letzten 20 Jahre widerspiegelt, aber natürlich auch einen Ausblick gibt, wie die Thera- piemöglichkeiten für die Patienten weiter verbessert werden können.“ Stärker als je zuvor wird das jährliche TreffenderEAOdurchdieaktuellsten wissenschaftlichen Forschungser- gebnisse untermauert.Dies zeigt sich u.a. in rekordverdächtigen Einsen- dungen von Abstracts, von denen allein 511 angenommen wurden. Darin beinhaltet sind Abstracts, die für den Wissenschaftswettbewerb und Posterpräsentationen etc.einge- reicht wurden. Mehr als 2.300 teilnehmende Zahnärzte und Dentalspezialisten besuchten an den vier Kongresstagen die klinischen Workshops, Sympo- sien und Posterpräsentationen der internationalen Veranstaltung. Fünf Hauptpodien und fünf Parallelses- sions deckten Themen ab wie z.B. die künftigen Perspektiven der zahn- ärztlichenImplantologie,ästhetische Komplikationen sowie krankheits- bedingte Herausforderungen in der Implantologie. Teil des Kongresses war die ein- zigartige Session über Fehler und menschliche Einflüsse in der dentalen Implantologie – als Referenten hier- für konnten Experten aus der Luft- fahrtgewonnenwerden.Dieswardas erste Mal, dass die EAO Nichtmedi- ziner als Redner für das Hauptpro- gramm eingeladen hat. Die Indus- trieausstellung zählte 87 Unterneh- men aus aller Welt und stellte damit die umfangreichste Ausstellung in der EAO-Geschichte dar. Über den KongressrahmenhinausbotdieStadt Kopenhagen ihren Besuchern zahl- reiche Sehenswürdigkeiten. Quelle: EAO DT Einblicke in die neuesten Therapieoptionen bei Parodontitis Im Rahmen der Europerio 7 veranstaltete Heraeus als Platin-Sponsor zwei Satellitensymposien zu den jüngsten Entwicklungen in der Parodontitisbehandlung. 20. EAO-Jahreskongress in Kopenhagen Vom 10. bis 13. Oktober 2012 fand in der Hauptstadt von Dänemark der Jubiläumskongress der European Association for Osseointegration (EAO) statt. Die Veranstaltung stellte sich der Frage „20 Jahre. Was haben wir bisher gelernt?“.