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Dental Tribune Austrian Edition

MikroskopieinderEndodontiewarvor einigen Jahren eine Domäne weniger Enthusiasten, mittlerweile ist die opti- sche Vergrößerung zu einer praxisrele- vantenRealitätgeworden.Bereitsinder studentischen Ausbildung werden im Rahmen endodontischer Behandlun- gen Dentalmikroskope eingesetzt, die Anwendung optischer Vergrößerungs- systeme gehört zu einer wichtigenVor- aussetzung im Rahmen der Spezialis- ten-undPostgraduiertenausbildungan den jeweiligen Ausbildungsstätten und gehört zur Standardausrüstung in den endodontologischen Spezialistenpra- xen. Durch Anwendung optischer Ver- größerungssysteme und interferenz- freierBeleuchtunghabendieendodon- tisch tätigen Kolleginnen und Kollegen eineMöglichkeitzurVisualisierungder grazilen anatomischen Strukturen, die Behandlung erfolgt „unter Sicht“ und wirddadurchsichererundentspannter fürBehandlerunddessenTeam. Dentalmikroskop verändert Arbeitstechniken Die Darstellung von extrem feinen Vertikalfrakturlinien, die Lokalisation von obliterierten Wurzelkanälen oder die Darstellung von frakturierten In- strumentenfragmenten im Wurzel- kanal stellen nur einige diagnostische Möglichkeiten des Dentalmikroskopes dar(Abb.1und2). Aber auch die Aufbereitungstech- nik,die Effektivität der Spülprotokolle, die Qualität der Wurzelkanalfüllung oder anderer restaurativer Verfahren können mithilfe des Dentalmikrosko- pes kontrolliert werden. Allerdings hat dieAnwendungdesMikroskopesinder endodontischen Behandlung den Ein- satz spezieller Instrumente notwendig gemacht, welche die Sicht während der Arbeit bei Vergrößerungen bis zum 27-fachenFaktornichtbeeinträchtigen. Die Anwendung solcher Instrumente sowie die Ergonomie der Behandlung unter Einsatz des Dentalmikroskopes stellt das Behandlerteam anfangs vor große Herausforderungen: neue Ar- beitstechniken und Instrumenten- handhabung und das Zusammenspiel von Behandler und Assistenz müs- sen im Team erlernt werden. Das so No. 11/2012 · 9. Jahrgang · Wien, 7. November 2012 ANZEIGE Fortsetzung auf Seite 18 Ë 4Seite 22 Kanalaufbereitung bei apikaler Parodontitis Eine Patientin hatte seit Wochen ein trä- nendes Auge und wünschte daher eine UntersuchungihrerZähnezurAbklärung der dentalen Ursache. Ein Fallbericht von Dr.KarinTerlau,Borken. 4Seite 23 Innovative Endomotoren Hergestellt in der Toskana, bieten die Endomotoren von VDW Benutzer- freundlichkeit und Funktionalität. Die aktuelle Geräteserie punktet zudem mit der neuen Reziprok-Technik.4Seite 20f. Denkmuster in der Endodontie Dr. David Clark, USA, erklärt in seinem Beitrag, wie endodontische Denkmuster indenBereichenAnatomie,Instrumente, AufbereitungundVorhersehbarkeitüber- wunden werden können. Moderne Endodontie – ein Überblick In den letzten 15 Jahren haben optische Vergrößerungssysteme und moderne Füllverfahren zu mehr Effektivität der endodontischen Behandlung beigetragen. Der Einsatz moderner Geräte und Instrumente kann eine wertvolle Entlastung für Patienten und Behandler darstellen. Von Dr. Peter Kiefner, Stuttgart. 4 Abb.1:KlinischeSituationZahn36.–Abb.2: Diagnostik der vertikalen Frakturlinie nach Lappenbildung, Anfärben und Betrachtung unter dem Dentalmikroskop.– Fall1(Abb.3 bis 6): Entfernen frakturierter Instrumente/ Einsatz des Dentalmikroskopes in der endo- dontischen Sprechstunde. – Abb. 3: Aus- gangsbefund – der Patient wurde an die endodontische Praxis mit der Bitte um Fragmententfernung und weiterführende endodontische Behandlung überwiesen. – Abb. 4: Intraoperativer Befund – das Instrumentenfragment befindet sich im MB-Kanal und kann nach entsprechender Aufbereitung des koronalen Kanalanteiles mithilfe des Dentalmikroskopes visualisiert werden. – Abb.5: Das Entfernen des apikalen Fragmentes erfolgt unter Einsatz spezieller Ultraschallansätze, ohne Wasserkühlung, im VDW-Ultra-Gerät eingespannt, auf mittlerer Energiestufe. – Abb. 6: Nach erfolgreicherFragmententfernungerfolgtnundieabschließendeAufbereitungmitrotierendenNiTi-Instrumenten(Mtwo®,VDW,München), Desinfektion und bakteriendichteWurzelkanalfüllung mit thermoplastischer Guttapercha in vertikaler Kondensationstechnik. 1 ENDO TRIBUNE The World’s Endodontic Newspaper · Austrian Edition 65 2 3 I n den letzten Jahrzehnten ist das allgemeine Gesundheits- bewusstsein in unserer Gesell- schaft stark angestiegen. Gesunde Ernährung und Fitness sind im Trend. Der eigene Körper wird trainiert und gepflegt. Dies trifft auch auf die erhöhte Bedeutung gesunder Zähne zu. Trotzdem können endodon- tische Therapien ihr negatives Image nicht so recht ablegen. Pa- tienten und leider auch Zahnärzte/ -innen bevorzugen oft viel zu schnell die Extraktion, als dass ei- gentlich sehr erfolgversprechende zahnerhaltende Maßnahmen er- griffen werden. Durch den Einsatz von neuen Materialien, Techniken und opti- schen Vergrößerungshilfen kann diePrognosekonventionellerEndo- dontie deutlich verbessert werden. Die Langzeit-Erfolgsraten der konventionellen Wurzelbehand- lung können so zwischen 85% und 95% liegen. Ein chirurgisches Vor- gehen sollte in Erwägung gezogen werden, wenn eine periapikale Läsion trotz gewissenhafter Wur- zelbehandlung nicht ausheilt. Die Verwendung von Ultraschallaufbe- reitungsgeräten und Operations- mikroskop kann die Prognose auf über 90% langfristigen Erfolg stei- gern. Good news! Das bedeutet, wir können den überwiegenden Anteil andevitalenZähnenentzündungs- frei in unserem Mund behalten und müssen diese nicht gegen eine Schraube aus Titan eintauschen oder die Nachbarzähne zu Brü- ckenpfeiler beschleifen. Jedenfalls bleibt es unsere vordringliche Aufgabe als Zahn- ärzte/-innen, entzündliche Verän- derungen, seien sie periapikal oder parodontal lokalisiert, zu behan- deln. Neben der Erhaltung der Zähne und des alveolären Kno- chens sollten wir uns aber auch um eine gesunde orale Mikroflora unserer Patienten sorgen. Am9.und10.Novemberfindet in Wien ein internationaler Kon- gress der Österreichischen Gesell- schaftfürEndodontiestatt.Anmel- dung unter www.oegendo.at. Mit Professor Martin Trope als Hauptvortragendem ist ein international höchst anerkannter Experte vertreten, welcher nicht nur innovative und klare, praxis- orientiert Konzepte vertritt, son- dern auch ein besonders sympa- thischer und enthusiastischer Vor- tragender ist. Auch sonst kann sich das Programm wirklich sehen lassen! Lassen Sie sich auch sehen! Good news! – Endo- dontie funktioniert! Statement von Prof. Dr. Christof Pertl* *Vorstandsmitglied der ÖGI (Österreichische GesellschaftfürImplantologie)undderÖGEndo (Österreichische Gesellschaft für Endodontie). Diese Fachbereiche umfasst auch seine klini- sche Tätigkeit in der Praxisgemeinschaft für ZahnheilkundeDobida-PertlinGraz.