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Dental Tribune Austrian Edition

DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 11/2012 · 7. November 2012 Kaleidoscope 11 Die ältesten Exponate, ein Zahn- schlüsselundeinsogenannter„Bader- Stuhl“ stammen aus dieser Zeit. Ba- der-StuhldeswegenweilzudieserZeit die ärztliche Kunst hauptsächlich von denHeilbadernbetriebenwurde. ZeitgemäßeMuseumsarchitektur Aufnunmehrca.180Quadratme- terAusstellungsflächewerdendiealten Geräte, Materialien und Literatur zur Geschichte der Zahnheilkunde in ei- nemmodernenMuseumskonzeptder Ausstellungsarchitekten Gnigler und Wilhelm chronologisch und nach In- dikationgeordnetpräsentiert. Dieeigensentworfenenundange- fertigten Vitrinen in stilisierter Form von Backenzähnen machen neugierig auf die darin gezeigten historischen Stücke.FürdiePräsentationderGroß- geräte wurden die vielen Fensterni- schen als „Mundhöhlen“ genutzt, ge- trennt durch halbtransparente luftige Vorhänge, die aber die Räume nicht zerschneiden oder einengen. Mit die- ser transparenten Gliederung soll auf Offenheit, die Breite und den raschen Fortschritt einerseits, auf Tradition und Kontinuität andererseits im me- dizinischen Fach Zahnheilkunde hin- gewiesenwerden. Ohne Förderungen, nur von der Dentalwelt finanziert Das Linzer Zahnmuseum gibt es seit 1998. Träger des Museums ist ein privater Verein von Zahnärzten, Zahntechnikern, namhaften Vertre- tern des Handels und der Dentalin- dustrie. Es finanziert sich rein durch Sponsoring, ohne öffentliche Gelder. Denn wir wollen mit unserer Dar- stellung der Geschichte unserer freien Berufe nicht auch noch an der Spirale vonFörderungenundständigsteigen- den Steuern und Abgaben drehen. Die handwerkliche Neueinrichtung des Museums erfolgte zu einem be- trächtlichen Teil in Eigenleistung durchVereinsmitglieder. Highlights im Zahnmuseum Linz Beginnen können wir in unserer Dauerausstellung im Jahr 1720. Aus diesemstammeneinBader-Stuhlund Zahnschlüssel. Materialien sowie Ge- rätezurKautschuk-Verarbeitung,wie zum Beispiel ein Vulkanisierkessel, zeigenuns,wieersterfürbreiteBevöl- kerungsschichten erschwinglicher Zahnersatz gefertigt wurde, dank der Erfindung der Vulkanisation durch Charles Goodyear 1851. Ein Zahn- techniker-Arbeitsplatz und eine Alt Wiener Nobelpraxis von 1900 in Marmor, Plüsch, Leder und Messing führenunsweiterinderPräsentation. Auch die damals gefertigten Stopf- gold-Füllungen mit den dazu nötigen Instrumentensindzusehen. Unedle Füllungsmaterialien wer- den ebenso gezeigt wie Amalgam mit den verschiedenen historischen Zu- bereitungsverfahren, von Waagen bis zu den modernen Kapselamalgamen, natürlich auch Zemente und Kunst- stoffe für die Verarbeitung im Mund oder im Labor, wie der erste Prothe- senkunststoff Paladon von Kulzer aus 1936. Die weiteren acht kompletten jeweils zeittypischen Arbeitsplätze mit dazugehörigen Ordinationsmö- beln (darunter das erste in Österreich verwendete Gerät zur liegenden Be- handlungsweise im Jahr 1968) von den 1920er- bis zu den 1980er-Jahren zeigendenraschenFortschrittim Ge- rätebauundderMaterialienkunde. Sohabenwirauchunteranderem eine eigene Vitrine der Linzer Zahn- warenfabrik Leopold Egger und Sohn gewidmet, die mit ihren „Meister- klasse“-Zähnen und anderen patent- rechlich geschützten Entwicklungen Standardssetzenkonnte.Dieserheute nicht mehr existente Betrieb beschäf- tigte in den 1950er-Jahren mehr als 600 Mitarbeiter in Linz und in Ohio, USA. Umfassend dokumentiert ist die Entstehung der gut anwendbaren ro- tierenden Instrumente, von der Fuß- tretbohrmaschine (Morrison 1875), den ersten elektrisch betriebenen Bohrgeräten (S. S. White 1883), dem Doriot-Gestänge(Paris1895),bis zur druckluftbetriebenen Turbine (Bor- den Airrotor 1957) und den dafür notwendigen hochwertigen Hilfsmit- teln (z.B. die ersten diamantierte Schleifkörper Drendel und Zweiling, Berlin1951). 1965 entwickelten die Firmen SironaundMicromegazeitgleich den Elektro-Mikromotor.DieFortschritte bei den dafür nötigen Hand- und Winkelstückenzeigenwirbeispielhaft an verschiedensten Ausstellungsstü- cken von 1892 bis in die neuste Zeit, unter anderen auch von der Firma W&H Dentalwerke Bürmoos, die 1890 in Berlin von Jean Weber und Hugo Hampel gegründet wurde und Mitte der 1940er-Jahre nach Öster- reich übersiedelte. Dieses Unterneh- men von Weltgeltung ist seit 1999 auch im Sektor Sterilisation tätig.Aus diesem Bereich zeigen wir ebenso Objekte aus den letzten 80 Jahren von verschiedensten Herstellern und mit unterschiedlichstenTechnologien. Die legendäre „Siemens-Kugel“, dasersteeinfachbedienbareRöntgen- gerät für Zahnärzte aus den 1930ern, ist ebenso bei uns zu sehen wie die ersten Panorama-Röntgengeräte aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhun- derts. Wussten Sie schon? Auch die Geschichte der Prophy- laxe kommt nicht zu kurz im Linzer Zahnmuseum. Wussten Sie zum Bei- spiel,dassdieersteZahnpastederWelt in Tuben eine österreichische Erfin- dung ist? ( „Kalodont“ von Karl Sarg, Wien-Liesing 1887). Und Sarg war auch ein Pionier des Marketings, wie man anhand der ausgestellten zeitty- pischen Werbepostkarte mit einem strammenOffizierhochzuRosssehen kann. Natürlich sind auch Instrumente der Kieferchirurgie und der konser- vierenden Zahnheilkunde zu sehen. Auch Vitrinen zur Entwicklung der Kieferorthopädie wurden von Spe- zialistinnen eingerichtet. Parodon- tologie und Implantologie werden ebenfalls in einer gesondertenVitrine gewürdigt. Linzer Museum für Geschichte der Zahnheilkunde und Zahntechnik ImAlten Rathaus der Stadt Linz 4010 Linz Hauptplatz 1 www.zahnmuseum-linz.at DT WIEN/INNSBRUCK – Erkrankun- gen des Zahnes oder Fehlstellungen des Kiefers können sich auf die Ge- sundheitgenerellundinderFolgeauf die Leistung eines Topsportlers aus- wirken. Die Athleten des ÖSV haben daher heuer zum dritten Mal einen Zahncheck an der Universitätszahn- klinik in Innsbruck absolviert, um für die kommende Saison gerüstet zu sein. Colgate als Partner des ÖSV hat diesen Check möglich gemacht. Und so haben sich Topathleten im wahrsten Sinne des Wortes auf den Zahn fühlen lassen. Univ. Prof. DDr. Ingrid Grunert, Leiterin der Abtei- lung Zahnerhaltung und Zahnersatz, UniversitätsklinikInnsbruck,stelltden Athleten ein gutes Zeugnis aus: „Auch in Bezug auf die Mundgesundheit sind dieSportlertopfit.“ Studien belegen den Zusammen- hang von Entzündungen im Mund- raum und dem Risiko von schwerwie- genden Allgemeinerkrankungen, wie Diabetes, Herzinfarkt und Rheuma. „Entzündungen vom Mundraum aus- gehend können negative Auswirkun- gen auf den gesamten Körper haben und ihn schwächen“, unterstreichen die beiden Zahnmediziner Dr. Irene Heiss-Kisielewsky und Dr. Nikolai Heiss,ZahnklinikInnsbruck.WerSpit- zenleistung bringen will, muss von vornherein jedes Risiko ausschließen. Bewusstseinsbildung für Mundhy- gienehatsichColgateÖsterreichaufdie Fahnen geheftet. „Wenn sich Spitzen- sportler dafür einsetzen und die Sinn- haftigkeit erkennen, ist der Schritt zum Hobbysportler und in die breite Bevölkerung nicht mehr weit“, zeigt sich Colgate-Chef Harald Keck opti- mistisch. Im Jubiläumsjahr – Colgate feierte im September zehn Jahre „MonatderMundgesundheit“–wurde das Team der ÖSV-Probanden um einige Winterdisziplinen erweitert. So beteiligten sich an der Untersuchung Alpine, Nordische, Snowboarder und Skicrosser. ÖSV-Sportdirektor Pum zur Colgate-Initiative: „Für unsere Athleten ist der Zahncheck eine gute Möglichkeit, sich ein Bild über die ei- gene Mundgesundheit zu machen.Die Sportler schätzen die persönliche Be- ratung und nehmen immer wieder wertvolle Tipps für die Pflege und Vorsorgemit.“ Quelle: www.ots.at DT Ein Besuch wert: Das Linzer Museum für Geschichte der Zahnheilkunde Das heuer neu eröffnete Linzer Museum für Geschichte der Zahnheilkunde und Zahntechnik im Alten Rathaus gibt mit 1.600 Ausstellungsobjekten einen Überblick über die Entwicklung der Zahnmedizin von ca. 1700 bis in die heutige Zeit. ÖSV-Stars auf den Zahn gefühlt Gutes Zeugnis bei Zahncheck für die Spitzensportler. Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr. Eintritt ist frei, Spenden erbeten. Der Reingewinn des Buches „Alles erar- beitet – ,Durchgebissen‘ Lebenschronik Dentist Ernst Leiss“ wird ausschließlich zur Erhaltung des Linzer Museums für Geschichte der Zahnheilkunde und Zahn- technik verwendet. Es ist unter ISBN 9783854999232 im Buchhandel und auch imVersandhandel im Internet erhältlich. Sitzende und liegende Behandlungsweise um 1965.– Kautschukprothesen-Instrumente zurAusarbeitung.– Zahntechniker-Arbeitsplatz ca.1900 – Röntgengeräte.