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Dental Tribune Austrian Edition

DENTAL TRIBUNE The World’s Dental Newspaper · Austrian Edition Entgelt bezahlt · Pressebuch International 64494 No. 11/2012 · 9. Jahrgang · Wien, 7. November 2012· Einzelpreis: 3,00 € ANZEIGE WIEN/KREMS – Der Ministerrat der rot-schwarzen Koalition, der Gesundheitsausschuss im Parlament inseinerMehrheitundderHauptver- band der Sozialversicherungsträger fällten gemeinsam in den letztenWo- chen das Urteil: „Nun ist genug ver- handelt, jetzt muss die elektronische Gesundheitsakte (ELGA) kommen.“ FürdieÄrztemitdenApotheken–die Patienten auf „freiwilliger Basis“– soll sie 2016 Realität werden, die ZahnärztehabeninihrenPraxennach heutigem Stand noch bis 2022 Zeit. Noch in 2013 werden das Zu- gangsportal, die Widerspruchsstellen für die Patienten sowie eine ELGA- Ombudsstelle errichtet. Ab 2015 müssen öffentliche Spitäler, ab 2017 die Privatkrankenanstalten die Ge- sundheitsdaten ihrer Patienten spei- chern. Bis 2017 sollen 130 Mio.Euro in- vestiert werden. Ab 2018 kommen laufende Kosten von 18 Mio. Euro jährlich auf die Nutzer zu. Für Ärzte, Apotheken und Privatkrankenan- stalten ist eine Anschubfinanzierung (15 Mio.Euro) vorgesehen. Die elektronische Gesundheits- akte soll die Krankengeschichte des Patienten dokumentieren und spei- chern. Bestimmte Daten werden elektronisch gesammelt und gespei- chert, der jeweilige behandelnde Arzt sollsichdurchdasSystemeinBildvon den vergangenen Behandlungen ma- chen und seine eigene Behandlung darauf abstimmen können. EntlassungsbriefeausdemSpital, Labor-undRadiologiebefundesowie verschriebene Medikamente werden zunächst gespeichert. Weitere Daten (Notfalldaten, Anamnese, Impfpass, aberauchPatientenverfügungen)sol- len folgen. Die Daten bleiben dezen- tral (etwa in den Spitälern) gespei- chert und werden über ELGA zu- sammengeführt. Die Ärzte kritisieren die soge- nannte„Freiwilligkeit“derTeilnahme der Patienten, die automatisch dabei sind, wenn sie sich nicht schriftlich ausdrücklich abmelden. Besonders problematisch werden die Kosten ge- sehen. Die Ärztekammer werde ihr „vehementes Eintreten“ gegen unnö- tige Geldverschwendung im Gesund- heitswesen für EDV-Projekte konse- quent weiterführen, so deren Spre- cher. DochdieRegierung–allenvoran die „Schöpfer“ von ELGA, Gesund- heitsministerAlois Stöger (SPÖ) und ÖVP-Gesundheitssprecher Erwin Rasinger–gebensichdavonunbeein- druckt. „Wir stehen zu diesem Ent- wurf–undderbleibtauchso“,heißtes ausdemGesundheitsministerium. DT BRÜSSEL/BERLIN–ImRahmendes „Weltmundgesundheitstages“ haben im EU-Parlament Experten aus Poli- tik, Kassen und der Zahnärzteschaft versucht, eine europäische Mund- gesundheitsstrategie zu definieren. Als oberstes Ziel, einem EU-Report: „The State of Oral Health in Europe“ folgend, gelte es, bestehende Unter- schiede bei der zahnmedizinischen Versorgung in der EU zu reduzieren. Gefordert wurde,dass sich die EU im Rahmen ihrer allgemeinen Gesund- heitspolitik verstärkt der Mundge- sundheit annehmen müsse. Die Zahnmedizinsollebeiallenpräventi- ven und gesundheitsförderlichen Ansätzen mit in die politischen Pla- nungen einbezogen und es sollen professionsübergreifende Konzepte erarbeitet werden. Fünf Schwer- punktempfehlungenwurdenformu- liert: 1.Einbeziehung der Mundgesund- heit in allgemeine Gesundheits- strategien der EU im Sinne des gemeinsamen Risikofaktorenka- nons, 2.Reduktion der sozialen und ge- sundheitlichenUngleichheitalsge- samtgesellschaftliche und länder- übergreifendeAufgabe begreifen, 3.Weiterentwicklung des zahnärzt- lichen Teams zur Vermittlung prä- ventiver und gesundheitsförder- licher Maßnahmen (Stichwort: Akademisierung der Heilhilfsbe- rufe), 4.Förderung der Forschung und Wissenschaftunterandereminden Bereichen Vorsorgeforschung und Mundgesundheitsförderung, ein- schließlich gesundheitsökonomi- scherAspekte, 5.Verbesserung der oralepidemiolo- gischen Datenqualität, um Ver- gleichbarkeit und Evaluation zu gewährleisten (einzelne Staaten haben keinerlei epidemiologische Erhebungen, z.B. zu Parodontal- erkrankungen). Für die Sicherung einer effektiveren Vorsorge gegen Zahn- und Mund- erkrankungen, die auch Auswirkun- gen auf den gesamten Organismus haben, wurde in Deutschland am 25.9.2012 eine neue Initiative unter Beteiligung von Wissenschaft, Fach- verbänden, Politik und Wirtschaft gegründet: Das „Forum Zahn- und Mundgesundheit Deutschland“. Der Vizepräsident der Bundeszahnärzte- kammer (BZÄK), Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, hat den Vorsitz über- nommen. DT GRAZ – Zwei bis vier Prozent der Be- völkerung leiden unter einer extrem ausgeprägten Angst vor Schmerzen oder Kontrollverlust bei einer Zahn- behandlung. Am Institut für Psycho- logie der Karl-Franzens-Universität Graz werden in einer groß angelegten Studie unter der Leitung von Univ.- Prof. Dr. Anne Schienle die Ursachen der Zahnbehandlungsphobie er- forscht, um neue Therapiemöglich- keiten entwickeln zu können. Für die StudiesuchendieWissenschafter/-in- nen betroffene Männer und Frauen im Alter von 18 bis 45 Jahren. Die Teilnahme besteht aus einer zehnmi- nütigen Online-Vorerhebung. Nach einertelefonischenKontaktaufnahme und einem einstündigen diagnosti- schen Gespräch folgt eine zweimalige Magnetresonanztomografie-(MRT-) Untersuchung von je 30 Minuten. Im Rahmen einer „Expertengeleite- ten Gruppe“ werden außerdem die Grundlagen der Störung und die neuesten Behandlungsmöglichkeiten durch klinische Psychologen/-innen vorgestelltundpersönlicheFragenbe- antwortet. „Die Forschungen sollen zu einem besseren Verständnis der Zahnbehandlungsphobie führen und zur Optimierung psychotherapeu- tischer Interventionen beitragen, die auf geschlechterspezifische Bedürf- nisse der Patienten/-innen zuge- schnitten sind“, fasst Schienle die Ab- sichthinterderStudiezusammen. Karl-Franzens-Universität Graz Institut für Psychologie Tel.: 0316 380-5125 DT Rot-Schwarz sind sich über ELGA einig Zahnärzte haben noch bis 2022 Zeit. Ärtztekammer sieht Kosten problematisch. Von Jürgen Pischel. Zahnbehand- lungsphobie Probanden an Uni Graz für neue Studie gesucht. Europa nimmt sich der Mundgesundheit an EU-Experten debattierten in Brüssel für eine an der Prävention orientierte Mundgesundheitsstrategie. 4Seite 15 Freude am Zähneputzen Mirus Mix bietet bereits seit Jahren Kin- derzugabeartikel, darunter auch Kinder- zahnbürsten.Diese gibt es in Bär,- Delfin-, Wurm-undSmilieformfürmehrSpaßim Badezimmer.4Seite 4f. 4Seite 9 Von den Besten der Welt lernen Die Osteology Stiftung lädt vom 2. bis 4.Mai 2013 zum Internationalen Sympo- siumnachMonacoein.NebenPraktikern können sich erstmals auch Forschende an zweiWorkshops erfreuen. HIV/Aids im Fokus Unsicherheiten im Umgang mit HIV- positiven Patienten finden sich nicht nur im privaten Bereich,sondern auch in der zahnmedizinischen Praxis.Von Mag. rer. nat.BirgitLeichsenring,Wien. © Horia Bogdan