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Dental Tribune Austrian Edition

Statements & News DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 12/2012 · 5. Dezember 20122 K l a g e n über die Zustände im Gesundheits- system gehört zum Credo der Berufs- funktionäre, jegliche politische Initia- tivehinzueinerReformwirdalsSchritt in die Zweiklassenmedizin angepran- gert. Gegen die neuesten Pläne von Rot/Schwarz gemeinsam mit den So- zialversicherungen machen gerade die Ärzte mobil, bis hin zu Streikdrohun- gen. Durchsetzen möchten die Ärzte damit, dass mindestens weitere 2.000 Kassenarztsitze in Österreich geöffnet werden, damit die Patienten verstärkt vom stationären in den niedergelasse- nen Bereich umgeleitet werden. Die Zahnärzte halten sich raus aus der Dis- kussion zwischen Ärzten, Politik und Kostenträgern,stöhnenallemalüberdie denmodernenStandderZahnmedizin längst nicht mehr widerspiegelnden Honorarrichtlinien und die geradezu lächerlichen Leistungsbewertungen. Revolten werden allemal angekündigt, wenn Kassenambulatorien neue Leis- tungsbereiche bis hin zu von den Kassen sonst als „Luxusversorgungen“ diffamierte Leistungen zur Defizitab- wendungzugeordnetbekommen. Mit Statistiken ist es so eine Sache, aber internationaleVergleiche offenba- rendocheiniges,waszumNachdenken hin zu einem Wandel der Positionen anstößt. Die Schweiz, sicher ein reiches Land – hat mit 55 Zahnärzten pro 100.000 Einwohner (Zahlen aus den OECD-Statistiken) ebenso viele wie Österreich – ebenfalls 55 –, es werden aber für die Zahnversorgung 320 Euro pro Kopf und Jahr ausgegeben, in Österreich nur 175 Euro. Das heißt, jederSchweizerbringt45Prozentmehr an Geld zu seinem Zahnarzt – rein sta- tistisch. In der Schweiz bringen die öffentlichen Kassen nur knapp 5% der AusgabenfürZahnarztpraxenauf,95% werden privat geleistet.In Deutschland sindesübrigens270EuroanPro-Kopf- Ausgaben für die Zahngesundheit, es kommen jedoch 85 Zahnärzte auf 100.000 Einwohner. Das heißt, pro Zahnarzt steht sich der Deutsche nicht besser als der in Österreich. Den Nach- holbedarf an zu tätigenden Zahnge- sundheitsausgabeninÖsterreichzeigen zwei andere Vergleiche. Sowohl in DeutschlandwieinderSchweizliegtder Anteil für Leistungen in Zahnarztpra- xenamBruttoinlandsprodukt(BIP)bei 0,7 Prozent, in Österreich nur bei 0,5 Prozent, das heißt 25 Prozent weniger. Die Anteile an den Kassenaufwendun- gen, die von deren Gesamtausgaben in Zahnarztpraxen fließen, liegen in Deutschland bei 7%, in Österreich hingegen bei nur 4,7%. Das sind also 30Prozentweniger,wasvondenSozial- kassen für die Zahnmedizin zur Verfü- gunggestelltwird. Was könnte man daraus ableiten? Nun einmal, die Zahnärzte müssen schauen,eingrößeresKuchenstückvon denSozialkassenausgabenfürdieZahn- heilkunde gegenüber Ärzten,Kranken- kassen, Heil- und Hilfsmitteln etc. zu sichern.Vielleichtkönntemanüberein neues Honorierungssystem nachden- ken,das auf der Basis von Festzuschüs- sen für einen zahnmedizinischen Ge- sundheitskatalogErstattungenvorsieht. Der Versicherte bekommt also die Grundversorgung „erstattet“, oder der Zahnarzt bekommt es direkt von der Kasse, „obendrauf“ ist er nach einem Heil- und Kostenplan frei, höherwer- tige, z.B. ästhetisch besonders heraus- fordernde Leistungen oder Implantat- und Teleskopversorgungen statt Mo- dellguss zu vereinbaren. Also Öffnung des Kassensystems hin zu mehr Thera- piefreiheit.ImzweitenTeil,derhöheren Ausgabenbereitschaft pro Kopf der Bevölkerung – siehe Schweiz und Deutschland –, kann nur eines helfen: eine breite Kommunikation über die Bedeutung von gesunden und schönen Zähnen – medizinisch und psycholo- gisch – für jeden Einzelnen.Da ist jeder Zahnarztgefordert, toi, toi, toi, Ihr J. Pischel Nachdenken über neue Kassenanteile Jürgen Pischel spricht Klartext WIEN/KREMS (jp) – Zwei Wochen waren Redakteure und Fotografen des international renommierten und euro- paweit verbreiteten deutschen Nach- richtenmagazins „DER SPIEGEL“ im Rudolfinerkrankenhaus inWien,um die Möglichkeiten der Gesichts- chirurgie durch Distraktion von Schädelknochen zu erfahren. In ei- nem 4-seitigen Bericht in der Aus- gabe 47/2012 zeigt DER SPIEGEL den in der „European Surgery publi- zierten Letztstand“ der interdiszipli- nären MKG-Chirurgie auf.Wie von- seiten Prof. Dr. Dr. Kurt Vinzenz zu erfahren ist, wollen der ORF und 3sat wie das ZDF im kommenden Jahr einige Patienten unter der „Vinzenz- Therapie“ begleitend filmen. In der „Hausmitteilung“ zur „SPIEGEL- Ausgabe“ vom 19.11.2012 heißt es zu dem Beitrag: „DER SPIEGEL durfte Zuschauer sein im OP-Saal des ,Rudolfinerhau- ses‘ in Wien, eine Schönheitsopera- tionstandauf demPlan–mitMikro- säge und Meißel trennte der Chirurg Kurt Vinzenz den Oberkiefer seiner Patientin auf, schnitt senkrechte Fugen hinein. So kann er winzige „Dehngestelle“indieKnochenmon- tieren, so vermag der Mediziner in zwei bis dreiWochen ein Gesicht neu zu modellieren: Schöne Wangen, ebenmäßigeProportionen,einGeorge- Clooney-Kinn, alles sei machbar, sagt Vinzenz. SPIEGEL-Redakteur Manfred Dworschak konnte sich von Vinzenz’ Routine überzeu- gen: Nach wenigen Minuten waren alle Wunden vernäht, die Patientin durfte noch am selben Abend nach Hause. „Vinzenz kümmert sich nicht darum, ob er den Schönheits- wahnanheizt“,sagtDworschak,„sein Ehrgeiz ist simpel, er will einfach nur die beste Technik, das schönste Gesicht“. DT „Der Schädelspalter“ Möglichkeiten der Gesichtschirurgie durch Distraktion von Schädelknochen. WIEN – Rund 20.000 neue Haut- krebsfälle werden laut Statistik Aus- tria jährlich in Österreich entdeckt. 1.500 Österreicher erkranken jähr- lich an einem bösartigen Hautkrebs, rund 300 sterben daran. Die Zahl der Neuerkrankungen ist steigend. Derzeit ist für die Hautanalyse ein Eingriff mittels Biopsie nötig. Das könnte sich bald ändern. Ein Team unter der Leitung von Rainer Leitgeb vom Zentrum für Medizinische Phy- sik und Biomedizinische Technik derMedizinischenUniversität(Med- Uni) Wien hat gezeigt, dass mit einer neuenTechnologiederoptischenKo- härenztomografie (OCT) ein „Blick unterdieHaut“möglichist.Dadurch eröffnen sich ganz neue Diagnose- und Therapieoptionen. Erste Er- gebnisse der Studie wurden im Fach- journal Biomedical Optics Express publiziert. Weltweit erstmals gelungen OCT wird bereits länger in der Augenheilkunde bei Netzhautunter- suchungenundauchinderDermato- logie eingesetzt. Jedoch war es bisher nicht möglich,so detailliert unter die Haut zu „schauen“, dass man Krebs- vorstufenbzw.denVerlauf vonHaut- krebserkrankungen erkennen kann. Das ist jetzt mit einer neuen Laser- technologie, die gemeinsam mit der Ludwig-Maximilians-Universität in München entwickelt wurde, gelun- gen. Zudem wurde ein innovatives Beleuchtungsverfahren entwickelt, mitdemmanbesserindieHaut„ein- dringen“ kann. Diese Technologie besitzt mit 1.300 Nanometern eine um 500 Nanometer höhere Wellenlänge und ermöglicht es, 440.000 Tiefenprofile in der Sekunde aufzunehmen, im Gegensatz zu 20.000 bis 60.000 bei der normalen optischen Kohärenz- tomografie. Die höhere Wellenlänge ist nötig, um tiefer ins Hautgewebe eindringen zu können. „Weltweit ist esdamiterstmaliggelungen,derartig detaillierte Bilder des Gefäßsystems von Hautkarzinomen beim Men- schen zu bekommen“,so Leitgeb. Den Tumor besser verstehen Damit lässt sich auch erkennen, wie ein bereits bestehender Tumor ernährt wird. Außerdem können Vorstufen von Tumoren in der Haut sichtbar gemacht werden, und zwar ohne einen schmerzhaften Eingriff (Biopsie). Leitgeb: „Die Hoffnung ist, dass wir einen Scan entwickeln können, mit dessen Hilfe die Hautärzte am ganzen Körper Hautkrebs und seine Vorstufen frühzeitig entdecken und damit auch frühzeitig behandeln können.“ Originalliteratur: „In situ structural and microangiographic assessment of human skin lesions with high-speed OCT.“ Cedric Blatter,JessikaWeingast,AneeshAlex,Bra- nislav Grajciar,WolfgangWieser,Wolfgang Drexler, Robert Huber, Rainer A. Leitgeb. Biomedical Optics Express, Vol. 3, Issue 10, pp. 2636-2646 (2012). http://dx.doi.org/ 10.1364/BOE.3.002636. Quelle: MedUniWien DT Blick unter die Haut Neue Lasertechnologie ermöglicht schnellere Diagnose und Therapie von Hautkrebs. IMPRESSUM Verlag OemusMediaAG,Holbeinstraße29 04229 Leipzig, Deutschland Tel.: +49 341 48474-0 Fax: +49 341 48474-290 kontakt@oemus-media.de www.oemus.com Verleger Torsten R. Oemus Verlagsleitung Ingolf Döbbecke Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller Chefredaktion Dipl.-Päd.JürgenIsbaner(ji) V.i.S.d.P. isbaner@oemus-media.de Redaktionsleitung Jeannette Enders (je), M.A. j.enders@oemus-media.de Redaktion Marina Schreiber (ms) m.schreiber@oemus-media.de Korrespondent Gesundheitspolitik Jürgen Pischel (jp) info@dp-uni.ac.at Projektleitung/Verkauf Nadine Naumann n.naumann@oemus-media.de Produktionsleitung Gernot Meyer meyer@oemus-media.de Anzeigendisposition Marius Mezger m.mezger@oemus-media.de Bob Schliebe b.schliebe@oemus-media.de Lysann Reichardt l.reichardt@oemus-media.de Layout/Satz Matteo Arena, Franziska Dachsel Lektorat Hans Motschmann h.motschmann@oemus-media.de Erscheinungsweise Dental Tribune Austrian Edition erscheint 2012 mit 12 Ausgaben, es gilt die Preisliste Nr. 3 vom 1.1.2012. Es gelten die AGB. Druckerei Dierichs Druck + Media GmbH, Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel, Deutschland Verlags- und Urheberrecht DentalTribuneAustrianEditionisteineigenständigesredaktionellesPublikationsorganderOemusMediaAG.DieZeitschrift und die enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung desVerlagesunzulässigundstrafbar.DasgiltbesondersfürVervielfältigungen,Übersetzungen,Mikroverfilmungenunddie Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung vor- ausgesetzt, sofern nichts anderes vermerkt ist. 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