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Dental Tribune Austrian Edition

Periimplantitis wird als häufige biolo- gisch-infektiöse Komplikation im Be- reich der Implantattherapie angesehen. Sie ist durch entzündliche Läsionen in den periimplantären Geweben und durchdenVerlustantragendemKnochen charakterisiert (Zitzmann & Berglundh 2008, Shibli et al. 2008). Periimplantäre Läsionen entwickeln sich infolge einer Akkumulation von Bakterien auf der Implantatoberflächeundführenzupro- gressivem Knochenverlust,der mit dem Versagen des Implantats einhergehen kann(Abb.1und2). Die Messung der Prävalenz periim- plantärerLäsionenruhtauf einerDefini- tion, die 1994 auf der ersten Konsensus- konferenz der European Federation of Periodontologyfestgelegtundindenda- rauffolgenden Jahren modifiziert wurde. DieaktuellsteVersionrichtetsichnachder ArbeitsgruppeumRenvert(Modifikatio- nennachFeirreraetal.2006undRenvert et al.2007) (Tab.I).Zitzmann und Berg- lundh stellten in ihrer Metaanalyse von 2008fest,dassbeiderHälfteallerImplan- tateeineMukositisvorlag.Periimplantäre Läsionenwurdenbei12bis43Prozentder Implantatediagnostiziert.AktuellsterLi- teratur zufolge muss ohne diagnostische und therapeutische Intervention mit einemImplantatversagengerechnetwer- den (Charalamakis et al. 2011). Es wäre wünschenswert,dasssuffizientesystema- tische wissenschaftliche Langzeitdoku- mentationen für jedes Implantatsystem zur Verfügung stehen, welche Verände- rungen des periimplantären marginalen Knochenniveaus beschreiben.Allerdings sind prospektive 5-Jahres-Ergebnisse lediglich zu drei dentalen Systemen er- hältlich (Laurell & Lundgren 2011). Die früheDiagnosederPeriimplantitisistaber elementar, um die Progression der Er- krankung aufzuhalten, möglichst bevor ihr Endstadium erreicht ist (Klinge et al. 2005,Renvertetal.2008b). Wir als Behandler sind daher ange- halten, dentale Implantate bei Nachun- tersuchungen zu sondieren und jährlich Röntgenkontrollen durchzuführen, um VeränderungendesmarginalenKnochen- niveaus um das in Funktion befindliche Implantatzudiagnostizieren.Diesemüs- sen mit einen Basisröntgenbild vergli- chenwerden,daseinJahrnach Einsetzen der Suprakonstruktion angefertigt wird. Sollte dabei eine aktive Tasche diagnos- tiziert werden, müssen therapeutische Maßnahmenergriffenwerden.Abhängig von den diagnostischen Werten wird die Indikation für einen nicht chirurgischen Ansatz oder einen chirurgischen Eingriff unterdirekterSichtgestellt. Dabei besteht das Ziel der Behand- lung der periimplantären Mukositis und PeriimplantitisinderEntfernungderIn- fektionsursachen und der Verhinderung einesweiterenFortschreitensderEntzün- dung. Klinisch wird eine Reduktion der Blutungswerte und Sondierungstiefen angestrebt. Wichtig ist dabei auch die No. 12/2012 · 9. Jahrgang · Wien, 5. Dezember 2012 Video www.zwp-online.at ANZEIGE Fortsetzung auf Seite 18 Ë 4Seite 22 Für wissenschaftliche Arbeit prämiert ImRahmendesEuroperio7imJuni2012 wurde der Implantatforschungspreis der DGP verliehen. Prof. Dr. Giovanni E. Salvi, Bern, durfte die Auszeichnung entgegennehmen. 4Seite 23 Adstringierend & keimreduzierend Bereits kleine Verletzungen der Gingiva oderMukosakönnenUrsachefüreineBak- teriämiesein.HämostatikumAl-Custoppt Blutungen und verringert die Gefahr einer Bakteriämiedeutlich.4Seite 19ff. Laserunterstützte chirurgische Therapie Eine klinische Studie hat gezeigt: Von allen in der Zahnheilkunde verwendeten Lasern besitzt der Er:YAG-Laser die bes- ten Eigenschaften für Behandlungen im Mundraum. Moderne Periimplantitisbehandlung Eine Standortbestimmung von Kilian Hansen, Dr. Daniel Bäumer und Prof. Dr. Markus Hürzeler, München. PERIO TRIBUNE The World’s Periodontic Newspaper · Austrian Edition 21 Diagnose: BOP und Knochenverlust Gingivitis BOP +, kein Knochenverlust Parodontitis superficialis BOP +, CAL-Verlust, PPD < 5mm Parodontitis profunda BOP +, CAL-Verlust, PPD > 5mm Mukositis BOP +, kein Knochenverlust, Pseudotasche Periimplantitis superficialis BOP +, Knochenverlust, PPD < 6mm, Suppuration Periimplantitis profunda BOP +, Knochenverlust, PPD > 6mm, Suppuration Abb. 1: Klinische Situation der Periimplantitis profunda: Taschentiefe > 6mm, BOP positiv und Suppuration. – Abb. 2: Röntgenologische SituationeinerausgeprägtenPeriimplantitis. Tabelle I D as Jahr 2012 war und ist für die Parodontologie in Österreich mit Sicherheit ein besonderes. Die Österreichi- sche Gesellschaft für Parodonto- logie (ÖGP) darf mit Stolz als Gastgeber auf die Europerio 7 zu- rückblicken. Anfang Juni stand Österreich,wasdieParodontologie betrifft, europaweit, ja vielleicht in vielen Ländern weltweit, im Mittelpunkt. Das Echo über die Qualität dieser für Österreich ein- zigartigen Veranstaltung war mehr als positiv.Neben diesem positiven Resümee über die Europerio 7 ist es wichtig,indieZukunftzuschauen. Die ÖGP will die durch diesen Kongress entstandene positive Stimmung nutzen, um die Paro- dontologie in Österreich weiter voranzutreiben. Die schon vor der Europerio durchgeführten Veran- staltungen in den Bundesländern sollen intensiviert werden. Ein ehrgeiziges Ziel ist es, die Wichtig- keitderParodontologieüberinten- sive Kontakte mit Allgemeinmedi- zinern noch mehr in der Bevölke- rungzuverankern.AuchdiePolitik wird gefordert, hier, insbesondere vonseitenderSozialversicherungen, Weichen zu stellen, um der zahn- ärztlichen Prophylaxe eine breitere Basis zu geben. Als Präsident der ÖGP ist es mir persönlich ein Anliegen, dass nachSchließungdereinzigenparo- dontologischen Abteilung der vier zahnmedizinischen Universitäten Österreichs in Wien die Parodon- tologie ihren Stellenwert in der Ausbildung beibehält. Im Dr. med.dent.-StudiumstelltdieParo- dontologie ein wichtiges Binde- glied zur Allgemeinmedizin dar. Dies muss unseren Studenten auch weiter vermittelt werden. Die me- dizinische Universität Wien hat vorKurzemden2.LehrgangMaster of Science in Parodontologie mit den Abschlussprüfungen beendet. 11 Kollegen/-innen haben diese Ausbildung zum Spezialisten für Parodontologie erfolgreich been- det.Der 3.Lehrgang ist für das Jahr 2013 bereits in Planung. Interes- senten mögen sich mit Frau OA Dr. Corinna Bruckmann MSc. (Corinna Bruckmann [corinna. bruckmann@meduniwien.ac.at]) inVerbindung setzen. Neben den eingangs erwähnten Bundesländerveranstaltungenlau- fen bereits intensive Vorbereitun- gen für die Jahrestagung der ÖGP 2013,dievom30.Maibis1.Juniun- ter dem neuen Namen paroknow- ledge 2013 wieder in Kitzbühel ab- gehalten wird. Ich freue mich auf ein Wieder- sehen im frühsommerlichen Kitz- bühel! IhrWerner Lill. Parodontologie in Österreich im Jahr 2012 Statement von Univ.-Doz. Dr. Werner Lill*. * Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Parodontologie