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Dental Tribune Austrian Edition

IMPLANTTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 10/2012 · 2. Oktober 2012 State of the Art 19 Kieferseitenbei40Patientenmitauto- genen Knochenblöcken und partiku- liertem Knochen aus der Kinn- und Retromolarregion von einem Kno- chengewinn von 3,533mm. Parodi et al. (2005)5 erzielten mit bioresor- bierbaren Kollagenschwämmen und Kollagenmembranen in 16 Kiefersei- ten von 16 Patienten einen durch- schnittlichen Knochengewinn von 2,49mm. Eine Studie von Fugazzoto (1998)6 umfasste 302 laterale Aug- mentationen mit einer GORE-TEX- Membran und verschiedenen nicht autogenen Knochenaufbaumateria- lien.Von insgesamt 574 für die Studie gesetzten Implantaten in 279 bukko- lingual augmentierten Regionen wur- den 96% der Implantate osseointe- griert. Knapp et al. (2003)12 erzielten bei 12Patienteneinendurchschnittlichen Knochengewinn von 1,1mm. Die Er- gebnisse schwankten zwischen Ver- lusten von 1mm und Gewinnen von 4,5mm,wobei die durchschnittlichen Werte für Ober- und Unterkiefer gleich waren. In dieser Studie wurde die Augmentation im Falle von Naht- dehiszenzenundMembranexposition alsmisslungenbewertet. HA gehört zu den am meisten ge- testeten und verwendeten Augmenta- tionsmaterialien. Es ist nicht resor- bierbar und daher auch dimensions- stabil und somit geeignet für Sinuslift und laterale Augmentationen. Limi- tationen kommen vor, wenn größere Volumina aufgebaut werden müssen, da das Material von Knochen nur durchwachsen,aber nicht ersetzt wer- denkann.InzahlreichenStudienwur- denindenletztenJahrenauchdieVer- wendung von mineralisierten gefrier- getrockneten allogenen Augmentaten untersucht (Wang et al.,10,16 Beitlitum etal.,11 Chiapascoetal.,14 Jensenetal.15 ). Diese Studien und Reviews zeigten, dass die Kombination von allogenen Knochenchips und Knochenblöcken mit resorbierbaren Kollagenmembra- nen(cross-linked11 oderpericardium) einepassendeTechnikfürlateraleAug- mentationen sowie Socket Preserva- tionist. Das Gleiche gilt für die Kombina- tion von Sinuslift und horizontalem Knochenaufbau.Dabeiwirdhumaner mineralisierterKnochendurchEigen- knochenersetzt.Esdauertmindestens 6 Monate, bis das Remodelling abge- schlossen ist. Allerdings ist der Kno- chen schon ab 3 bis 4 Monaten druck- stabil und belastbar, was eine Implan- tation ermöglicht. In dieser Richtung werden in der Zukunft interessante Ziele und Forschungsschwerpunkte gesetzt werden. Spongiöse oder korti- kospongiöse Partikel bieten je nach Fragestellung verschiedene Aufbau- möglichkeiten. In Kombination mit langsamer oder schneller resorbierba- ren Membranen eignen sie sich für zahlreiche Indikationen. Der einzige limitierende Faktor ist die Membran- exposition, die zu einer proteolyti- schen frühzeitigen Membranresorp- tionunddadurchmeistzueinerInfek- tion und Volumenverlust des Aug- mentatsführt. Das in dieser Studie verwendete HAzeigtewährenddesDefektaufbaus eine hervorragende Volumenstabi- lität. Da die Chips sehr kantig sind, ist die dreidimensionale Rekonstruktion des Defektes leicht.18–22 Die Stabilität des Augmentats bleibt nach dem Ver- schluss des Lappens und während der Einheilphase erhalten.Nahtdehis- zenzen führen, unseren Beobachtun- gen nach, nicht zur Infektion des Materials. In solchen Fällen reicht es, wenige Chips zu entfernen und die Dehiszenz zu vernähen. Vereinzelte Chips werden auch durch Knochen durchwachsen, sodass auch eine dünne Schicht HA über ein anderes Material die Volumenstabilität des gesamtenAugmentatserhöht. Der Einsatz verschiedener Mate- rialien kann zum Beispiel bei der late- ralen Augmentation von großflächi- genzwei-oderdreiwandigenDefekten interessant sein. So kann der Defekt mit HA Partikeln aufgefüllt werden, die durch Eigenknochen durchwach- sen werden. Die Abdeckung erfolgt mit einer Pericardium-Membran, die durch ihre höhere Faserdichte eine verlängerte Resorptionszeit aufweist. Die Abdeckung des augmentierten Bereiches mit HA-Partikeln bietet an- schließend die nötige Dimensionssta- bilität. Diese Technik eignet sich auch bei Extraktionsalveolen im Rahmen der Sofort- oder verzögerten Sofort- implantation und führt bei persistie- rendem Granulationsgewebe in einer alten Extraktionsalveole zu sehr guten Ergebnissen. Das Ziel dieser Studie ist die Eva- luation der Praktikabilität bei der Anwendung von zwei unterschied- lichen Augmentationsmaterialien in KombinationmiteinerporcinenPeri- cardium-Membran, um laterale Kno- chendefekte für eine Implantation vorzubereiten. Das Ergebnis beider Methoden war eine durchschnittliche Verbesserung der Kammbreite um 3,0364mm.Diese Zunahme der Kno- chenbreite erlaubte es, die geplanten Implantate in einer für die protheti- sche Versorgung optimalen Position zu inserieren. Nur eine Seite musste mit einem Implantat reduzierten Durchmessers versorgt werden,da die erzielte Augmentation nicht aus- reichte. In einem Fall musste bei der Implantation reaugmentiert werden, um das Gewinde vollständig zu de- cken.Bisauf eineSeite,dieeinenKno- chengewinn von nur 0,6mm auf- wies, haben alle Augmentationen zu zufriedenstellenden Ergebnissen und erfolgreichenImplantationengeführt. In dieser Studie war der durch- schnittliche Knochengewinn bei HA 4,957mm (Tabelle 3) und bei max- graft®2,691mm(Tabelle4). Schlussfolgerungen Das Lappendesign (Trennung der Faser zwischen Periost und Zahn- fleisch und buccal periosteal pocket flap) erlaubte uns, großvolumige De- fekte stabil und zuverlässig zu aug- mentieren und problemlos span- nungsfrei primär zu schließen. Die Nachteile eines Spaltlappens oder der Periostschlitzung werden dadurch vermieden. Der Einsatz der Pericardium- MembranhatsowohlinKombination mit bovinen HA Granula als auch mit Allograft Chips zu zufriedenstellen- den Ergebnissen geführt. Der durch die Augmentation angestrebte Kno- chenaufbau wurde erreicht. Dadurch wurde die Implantation in der für die prothetische Versorgung optimalsten Stellunggewährleistet. Der durchschnittliche Knochen- gewinnindieserStudiewar3,784mm. Das erlaubte uns auch Ausgangssitua- tionen von 2mm Kieferkammbreite durchImplantatemitStandarddurch- messerzuversorgen(Tabelle2). Ein Augenmerk in zukünftigen Studien sollte auf die Kombination beider Materialien gelegt werden. Al- lograft (Tabelle 4) führt zu qualitativ hochwertigerem Knochen, ist aber empfindlich bei Nahtdehiszenzen oder fehlender Membrandeckung. HA ist volumenstabiler (Tabelle 3) und bei Nahtdehiszenzen weniger empfindlich.Die Kombination beider Materialien kann wahrscheinlich zur Hebung der einzelnen Nachteile und Limitationen führen. In weiteren Stu- dien soll gezeigt werden, wie größere oder vertikale Defekte augmentiert werden können. Dies könnte zu größeren Knochengewinnen führen undunterUmständeneineAlternative zu den rein autologen oder xenogenen Blockaugmenta- tionenbieten. IT Tabelle 2: Klinische Evaluation der Kammbreite bei horizontaler Augmentation mit Pericardium-Membran für jede implantierte Kiefer- hälfte vor und nach der Augmentation. 6 Patienten mit insgesamt 12 Implantaten wurden zweizeitig operiert und 2 Patienten mit insge- samt 7 Implantaten einzeitig operiert.Bei der zweizeitigen Implantation wurde die Knochenbreite vor der Implantation bestimmt,bei der einzeitigen wurde sie nach der Freilegung bestimmt.Das Knochenangebot variierte zwischen einem Gewinn von 0,6mm und 6,6mm.Der durchschnittliche Knochengewinn beträgt 3,784mm. Tabelle 3: Zunahme der Kieferkammbreite nach Augmentation mit HA. Drei Patienten wurdenbehandeltundeswurdeinsgesamtan7Stellenaugmentiert.Derdurchschnittliche Knochengewinn beträgt 4,957mm. Tabelle4:ZunahmederKieferkammbreitenachAugmentationmitAllograft.5Patienten wurden behandelt. Insgesamt wurde an 12 Stellen augmentiert. Der durchschnittliche Knochengewinn beträgt 2,691mm. NikolaosPapagiannoulis HeidelbergerKlinikfürplastische und kosmetische Chirurgie Brückenkopfstr.1–2 69120 Heidelberg,Deutschland Steigmann Implant Institute Bahnhofstraße 64 69151Neckargemünd,Deutschland Korrespondenzadresse 12 13 Abb.12: Zustand nach GBR.– Abb.13: Zustand 2Wochen nach Gingivaformer,Papilloplastik und Langzeitprovisorium. Patient Zahl der Implantate Kammbreite pre OP einzeitig (mm) KammbreitempreOP zweizeitig (mm) Kammbreite nach GBR (mm) Kammbreite Differenz (mm) 1 3 2,0 2,2 2,4 8,6 8,8 8,9 6,6 6,6 6,5 2 2 2,4 2,0 7,6 7,8 5,2 5,8 3 3 3,5 3,5 3,2 6,2 5,5 5,3 2,7 2,0 2,1 4 1 3,0 6,0 3,0 5 1 4,3 7,9 3,6 6 4 4,2 3,0 3,2 6,4 6,0 5,8 5,8 7,0 2,2 2,8 2,6 0,6 7 3 3,0 2,8 2,5 6,8 6,7 6,2 3,8 3,9 3,7 8 2 4,8 5,0 6,3 7,2 1,5 2,2 Summe/ Durchschnitt 19 71,9 / 3,784 Patient Zahl der Implantate Implantatnummer Knochengewinn mit HA (mm) 1 3 1 2 3 6,6 6,6 6,5 5 1 10 3,6 7 3 15 16 17 3,8 3,9 3,7 Summe/ Durchschnitt 7 34,7 / 4,957 Patient Zahl der Implantate Implantatnummer Knochengewinn mit Allograft (mm) 2 2 4 5 5,2 5,8 3 3 6 7 8 2,7 2 2,1 4 1 9 3 6 4 11 12 13 14 2,2 2,8 2,6 0,6 8 2 18 19 1,5 2,2 Summe/ Durchschnitt 12 32,3 / 2,691