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Dental Tribune Austrian Edition

DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 10/2012 · 2. Oktober 2012 Practice 11 Der erste Teil dieses Beitrages (Dental TribuneGermanEdition9/12)behandelte systemische Wirkungen unterschied- lichster Art, ihre Diagnostik und The- rapie, die Bedeutung der Verarbeitung derKompositesowieFallbeispiele. Monomere in der Praxis Die signifikanten Besserungen, die innerhalb kürzester Zeit durch Nach- härten erzielt werden können, lassen vermuten, dass ein hoher Polymerisa- tionsgradfürdieBiokompatibilitätauch von Kompositen von größter Bedeu- tung ist – was seit Jahrzehnten bekannt ist: Je höher der Polymerisationsgrad, desto härter und verträglicher ist das Material.8,9,10 ImPrinzipbestehtinfolge- dessen – zumindest theoretisch – ein breiterKonsensüberdieNotwendigkeit, Monomere auf ein Minimum zu redu- zieren. Prothesenkunststoffe betreffend hat diese Erkenntnis längst Eingang in die Zahntechnik und die Praxis gefun- den.Washeißtesaber,diesesWissenauf die lichthärtenden Komposite zu über- tragen,bei denen der materialtechnisch bedingte maximale Polymerisationsgrad mit 65 bis 77 Prozent angegeben wird? EsmüsstezumindestEinigkeitdarinbe- stehen,dass ein Polymerisationsgrad in dieserHöheanzustrebenist.Einesolche Zielvorgabewirdaberbereitsdurcheine Belichtungsempfehlungvon20odergar 10 Sekunden gänzlich ad absurdum geführt,diegemäßderISO-Norm4049 (Prüfung der Durchhärtungstiefe) völ- ligkorrektermitteltwird. Das Problem: Diese Norm ent- spricht in den nachfolgenden drei we- sentlichen Aspekten nicht den klini- schen Gegebenheiten, bildet aber die Grundlage für alle Biokompatibilitäts- prüfungennachISO10993(Biologische Beurteilung von Medizinprodukten) undENISO7405.Folge:SämtlicheBio- kompatibilitätsprüfungen werden mit Prüfkörpern durchgeführt, die einen deutlich höheren Polymerisationsgrad aufweisen dürften als die Komposite im klinischen Alltag – und damit auch einen höheren Biokompatibilitätsgrad. Begründung: 1.DerinderPraxisnahezustetsvor- handene Abstand zwischen Lichtquelle undMaterialbleibtinderISO4049völ- lig unberücksichtigt, spielt aber für den Polymerisationsgrad jeder Komposit- schicht eine immense Rolle – insbeson- dere bei den unteren. Denn die Licht- intensität nimmt mit zunehmendem Abstand signifikant ab: mit dem Qua- dratderEntfernung!BereitsderAbstand zwischen Komposit und Höckern, auf denen die LED aufliegt, spielt hier eine Rolle. Selbstverständlich müssen also Kompositschichten in der Tiefe einer Kavität länger (öfter) belichtet werden als an der Oberfläche, um denselben Polymerisationsgradzuerreichen.11 An- dersformuliert:JetieferdieKavität,desto höher der Monomergehalt bei gleich- bleibenderBelichtungszeit. 2.Nach unseren Ergebnissen lassen sich Kompositrestaurationen in der Regel nur in einen biokompatiblen Zu- stand überführen, wenn sie auch von vestibulär und lingual polymerisiert werden.Mögliche Erklärung: Der Poly- merisationsgrad des Bondings und der untersten Kompositschichten an den senkrechten, unebenen oder unter sich gehenden Kavitätenwänden ist zu ge- ring.DennjeflacherderWinkeldesauf- treffenden Lichtbündels der LED,desto schwächer die Lichtintensität. Schließ- lich erwarten wir bei tief stehender Sonne ja auch nicht denselben Bräu- nungseffektwieumdieMittagszeit. 3.Für ein so wichtiges Material wie das Bonding existiert nicht einmal eine ISO-Norm, nach der die Belichtungs- zeit zu bestimmen ist. Also prüft man zunächst seine physikalischen Eigen- schaften und bestimmt dann die zu empfehlende Belichtungszeit mittels standardisierter Proben auf glattem Trägermaterial. Testen wir nun zum Vergleich ein beliebiges Bonding a) auf einem glatten Probenträger und b) auf Dentin (klinischer Alltag), stellen wir fest, dass die Proben auf Dentin ver- gleichsweise wesentlich längere Ge- samtbelichtungszeiten erfordern.Mög- liche Erklärung: Da das Bonding „weit in die Kollagenstruktur des Dentins eindringt“12 , kann es dort nur unter erheblich erschwerten Bedingungen vom Polymerisationslicht erreicht wer- den – zumal dadurch noch ein zusätz- licherAbstand entsteht.Auf dieseWeise wird in dieser wichtigen Grenzzone, diepersedengrößtenAbstandzurLED hat, die Lichtintensität noch weiter reduziert. Anmerkung: Unterschiedliche Bon- dingsysteme zeigen zusätzlich äußerst unterschiedliches Verhalten: Die geteste- ten einschichtigen All-in-one-Bondings erfordernsovielGesamtpolymerisations- zeit,dassichaufihrenEinsatzinzwischen vollständig verzichte, die zweischichtigen benötigen im Durchschnitt etwas weni- ger;mitderrelativkürzestenBelichtungs- zeit kommen wir bei einem klassischen 3-Flaschen-Systemaus. DieMissachtungdieserdreigrund- legenden, extrem wichtigen Verarbei- tungsfaktorenbeiderErstellungderISO 4049 resp. der Bestimmung der Belich- tungsempfehlungen, ist nach meinem VerständniseingroberVerfahrensfehler, der erheblich zur systemischen Nicht- biokompatibilität von Kompositres- taurationen mit weitreichenden Folgen beiträgt. Auch eine sicherheitshalber darin vorgesehene Verdoppelung der minimal für notwendig befundenen Belichtungszeit löst dieses Problem in keiner Weise. Selbst ein Faktor 5 wäre unzureichend.Insbesonderegiltdiesfür fließfähigeMaterialien–undebensofür Bondings. Interessantes Detail: Alte Kompositfüllungen ohne Bonding und Flow testen in der Regel vergleichsweise signifikantwenigerunverträglich. Fazit: Die Belichtungsempfehlun- gen gehen davon aus, dass in der Praxis 1. zwischen LED und Material kein Abstand besteht,2.stets mit optimalem Belichtungswinkelgearbeitetwird(90°) und3.DentineinglatterProbenträgerist. Polymerisationsbedingungen Werfen wir noch einen kritischen Blick auf die Polymerisationsbedin- gungen im Praxisalltag. Alle Behandler kennen die Schwierigkeiten, im Seiten- zahnbereich eine exakte Positionierung des Lichtaustrittsfensters über die ge- samte Belichtungsdauer zu gewährleis- ten, insbesondere wenn der Krüm- mungswinkel des Lichtleiters bei einge- schränkter Mundöffnung des Patienten nichtoptimalist,sodassdasLichtbündel dannnichtdiegesamteKavitätgleicher- maßen erreicht. Außerdem ist so man- cher Lichtleiterdurchmesser schlicht zu klein,um größere Kavitäten relevant zu belichten.WennzudemimLaufederBe- nutzungsjahredieLampeschwächerge- worden ist,dasAustrittsfenster verklebt oder verkratzt ist oder ein zusätzlicher Abstand eingehalten wird, um genau dieses zu verhindern, außerdem ein Blendschutz die Kontrolle der Position am Zahn behindert und der Behandler hin und wieder doch der Versuchung erliegt,Schichtdickenvonmehrals2mm zu legen (cave diagonale Schichtung!), dann darf man wohl davon ausgehen, dass Kompositfüllungen unter Praxis- normalbedingungen einen höheren Monomergehalt aufweisen als uns lieb seinkann. Gesundheitsrisiken durch Komposite Hüft- und Knieschmerzen, Hausstauballergie oder Beinödeme – Fälle für den Zahnarzt? Auch wenn Komposite im Allgemeinen als gut verträglich gelten, können sie (Mit-)Ursache von Beschwerden und Erkrankungen außerhalb des zahnärztlichen Fachgebietes sein. Mögliche Gründe beschreibt Dr. Just Neiss, Heidelberg. Teil II. all ceramic all you need www.ivoclarvivadent.com Ivoclar Vivadent AG Bendererstr. 2 | FL-9494 Schaan | Liechtenstein | Tel.: +423 / 235 35 35 | Fax: +423 / 235 33 60 Vonlinks:G.Ubassy,Zahntechniker,Frankreich|M.Roberts,Zahntechniker,USA|M.Temperani,Zahntechniker,Italien|D.Hornbrook,Zahnarzt,USA| O.Brix,Zahntechniker,Deutschland|U.Brodbeck,Zahnarzt,Schweiz|G.Gürel,Zahnarzt,Türkei|C.Coachman,Zahnarzt,Zahntechniker,Brasilien| A.Shepperson,Zahnärztin,Neuseeland|A.Bruguera,Zahntechniker,Spanien|S.Kataoka,Zahntechniker,Japan|S.Kina,Zahnarzt,Brasilien BIS ZU 10 JAHRE 1 KLINISCHE BESTÄTIGUNG. 98,2% 2 ÜBERLEBENSRATE BEI KRONEN. 40 MIO. RESTAURATIONEN. 3 1BEWÄHRTES SYSTEM: IPS e.max DIE WELT SPRICHT e.max. DIE WISSENSCHAFT* EBENSO. 1 M. Kern et al. “Ten-year results of three-unit bridges made of monolithic lithium disilicate ceramic“; Journal of the American Dental Association; März 2012; 143(3):234-240. 2 Durchschnittlicher Beobachtungszeitraum 4 Jahre bei IPS e.max Press, 2,5 Jahre bei IPS e.max CAD. Siehe IPS e.max Scientific Report Vol. 01 (2001–2011). 3 Basierend auf Verkaufsmengen. * Der IPS e.max Scientific Report Vol. 01 (2001–2011) ist jetzt verfügbar unter: www.ivoclarvivadent.com/science_d ANZEIGE ➟