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DTGER1012

cheren Retention in der Patienten- zufriedenheit gegenüber den anderen Haltemechanismen schlechter ab (Burnsetal.1994und1995,Naertetal. 1999). Von Bedeutung ist, ob es sich um implantatretinierte Prothesen auf zwei oder implantatgetragene Prothe- sen auf vier Implantaten (mit einem starren Steggeschiebe) handelt (Zitz- mannundMarinello2006). Ein weiterer Parameter,der für die Auswahl des Verankerungsmecha- nismuseineRollespielt,istderklinisch bedeutsame Nachsorgeaufwand, der Gegenstand einiger, untereinander meist schwer vergleichbarer Untersu- chungenist(PayneetSolomons2000), und innerhalb des ersten Jahres nach Eingliederung der Prothesen größer zu sein scheint als in den Folgejahren (Den Dunnen et al.1997). Kugelanker (mit C-Feder) scheinen reparaturan- fälliger zu sein als Dolder-Steggelenke (MacEntee et al.2005).Gefräste,starre SteggeschiebemitMetallmatrizeerfor- dern weniger Nachsorge als gegossene Rundstege (Krennmair et al. 2008). Dennoch gibt es, je nach individueller Situation und Bedürfnissen des Pa- tienten, Indikationsbereiche für die unterschiedlichen Verankerungsme- chanismen, deren Vor- und Nachteile imFolgendenherausgearbeitetwerden sollen. Kugelanker Kugelkopfattachments sind in unterschiedlichen Ausführungen von verschiedenen Herstellern erhältlich. Büttel et al. (2009) geben eine Auf- stellung verschiedener Fabrikate und stellendieKugelkopfattachmentsver- gleichend den Locator®-Ankern ge- genüber. Der gängigste Kugeldurch- messer beträgt 2,25 mm,die Bauhöhe des Dalbo®-Kugelankers variiert von 1,5bis4,5mm.Matrizensindinunter- schiedlichen Dimensionen erhältlich. Die kleinsten Matrizen (z.B. Dalbo®- Classic) sind einteilig, bei größeren Matrizen ist der Retentionsteil aus- tauschbar. Die Retention kann über Lamellen, Plastikeinsätze oder einen Federring erreicht werden. Der Ver- schleiß zwischen Matrize und Patrize (vorzugsweise aus Titan) trägt we- sentlich zum Nachsorgeaufwand bei. Von Vorteil sind austauschbare Ver- schleißteile, die einfach und kosten- günstigersetztwerdenkönnen.Istz.B. beim Dalbo®-PLUS-Anker der Ver- schleiß an der Kugel stark ausgeprägt, sostehenLamelleneinsätzemitdicke- ren Lamellen zurVerfügung,die noch eine ausreichende Retention ermög- lichen. Mit einer Dalbo®-PLUS-Matrize kann eine Retentionskraft von über 20 Newton erreicht werden, Achsen- divergenzen von bis zu 30 Grad pro Pfeiler sind bei ausreichender Hals- längetechnischmöglich(Gulizioetal. 2005). Kugelkopfattachments stellen – standardmäßig auf zwei Implantaten oder z.B. auch in Kombination mit einem Kugelanker auf einem endo- dontischvorbehandeltenZahn(Abb.2) – eine kostengünstige Möglichkeit der Retentionsverbesserung einer Pro- these dar.Auch das nachträgliche Ein- polymerisieren in eine vorhandene Protheseist–entwederdirektimMund (unter Verwendung eines perforierten Stücks Kofferdam, um ein Abfließen von Kunststoff an unter sich gehende Stellen zu verhindern) oder mithilfe einerAbdrucknahme – möglich.Auch dieVerankerungeinerUnterkieferpro- these mit einem einzigen implantat- getragenen Kugelanker im Bereich der Symphysewurdebeschrieben(Krenn- mair und Bukal 2000). Als nachteilig kannsichdielimitierteDimensionder Kugelkopfattachments erweisen. Ei- nerseits besteht, je nach Implantatsys- tem, ein vertikaler Platzbedarf von ca. 6mmbeieinerDalbo®-PLUS-Matrize (Büttel et al. 2009), der u.U. das Platz- angebot in der Prothese übersteigen kann. Andererseits kann die Dimen- sion der Patrize auch zu klein sein, wennz.B.einImplantatsehrtiefgesetzt wurde und die Mukosa den implan- tatnahen Teil des Attachments über- wuchert,was eine adäquate Reinigung unmöglichmacht(Abb.2). Locator®-Anker Diese Form der Druckknopfver- ankerung wird – inklusive zugehöri- gem Instrumentarium – von verschie- denen Firmen für alle gängigen Im- plantatsysteme hergestellt. Die auf das Implantat aufzuschraubenden Se- kundärteile sind z.B. für Straumann- Implantate in einer Bauhöhe von 1,0 bis 6,0 mm erhältlich und weisen eine Vertiefung auf, in die der Zapfen des Kunststoffretentionseinsatzes, der sich im Matrizengehäuse (Bauhöhe 2,5mm)befindet,greift.Fürdysparallel gesetzte Implantate sind Kunststoff- retentionseinsätzeohneZapfenerhält- lich, sodass Achsenabweichungen bis zu 20 Grad pro Implantat ausgegli- chen werden können. Die Retentions- einsätze gibt es – je nach Bedarf – in verschiedenen Abzugsstärken, mit maximal 18,2 Newton. Die vielfältige Kombinationsmöglichkeit der Einzel- komponenten erlaubt – auch bei nicht ganz ideal gesetzten Implantaten und wenigPlatzangebot–meistdenEinsatz diesesSystems. Ein Einpolymerisieren der Matri- zen in eine vorhandene Kunststoff- prothesedirektimMundodermithilfe spezieller,niedriger Abformpfosten ist möglich, es besteht allerdings durch die Kaubelastung eine gewisse Bruch- gefahr der Prothese. Bei Anfertigung einer neuen Prothese sollte auf keinen Fall auf ein stabilisierendes Metallge- rüstverzichtetwerden(Abb.3aundb). Vor allem bei dysparallel gesetzten Implantaten sollte die Abformung der Implantate offen mit einem perforier- ten individuellen Löffel ausreichender Wandstärke durchgeführt werden (Abb.3c). Auch als zusätzlicher Anker auf einem Implantat bei asymmetrischer Verteilung von Pfeilerzähnen eignet sich der Locator® sehr gut (Abb. 4a undb). BeidurchschnittlichemVerschleiß sind die Retentionseinsätze mithilfe des Locator® Core Tools sehr einfach und mit wenig Zeitaufwand nach einem Zeitraum von ca. zwei Jahren auszutauschen, wenn die Haftkraft nachlässt.Allerdingswirdbeimanchen Patienten durch ungeschickte Hand- habung ein vermehrtes Verdrücken und somit ein größerer Verschleiß der Kunststoffteilebeobachtet. Ein wichtiger Aspekt ist das Sau- berhalten des Hohlraums, in den der Retentionseinsatz greift. Ist dieser, wenn z.B. die Prothese nicht ständig getragen wird, mit Speiseresten ange- füllt, ist die Retention beeinträchtigt. DieVerwendungvonKunststoffeinsät- zen für den erweiterten Bereich (ohne Zapfen) kann hilfreich sein, wenn der PatientnichtinderLageist,dieSekun- därteileimMundoptimalzureinigen. Doppelkronen In der Doppelkronentechnik hat sich in den letzten 15 Jahren die Gal- vano-Sekundärkronezunehmendeta- bliert, sowohl auf natürlichen Pfeilern State of the Art IMPLANTTRIBUNE German Edition · Nr. 10/2012 · 2. Oktober 201218 3a 3b 3c 4a ! ! Dr. Paul Weigl/Frankfurt am Main Prof. Dr. Dr. Heinz Kniha/München Dr. Michael Gahlert/München Prof. Dr. German Gomez-Roman/Tübingen Prof. Dr. Marcel Wainwright/Düsseldorf ZA Stephan Rebele/München Dr. Christian Hammächer/Aachen Dr. Daniel Ferrari M.Sc./Düsseldorf Prof. Dr. Herbert Deppe/München Prof. Dr. Markus Hürzeler/München Prof. Dr. Herbert Deppe/München Prof. Dr. Markus Hürzeler/München im Hotel Hilton München City Die moderne WSR: Mythos und Wirklichkeit | Dynamik und klinische Bedeutung von periimplantärem Knochenabbau | Klinische Handlingaspekte einteiliger Zirkondioxidimplantate im Vergleich zu zweiteiligen Titanimplantaten | Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse über Zirkondioxidimplantate und deren klinische Relevanz | Rezessionsdeckung an Implantaten – Möglichkeiten und Grenzen | Minimierung der Patientenbelastung durch gezieltes OP-Management OEMUS MEDIA AG I Holbeinstraße 29 I 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-307 I Fax: 0341 48474-390 I event@oemus-media.de I www.oemus.com FORT BILDUNGSPU N KTE 12 Programm 3. Münchener Forum für Innovative Implantologie QR-Code einfach mit dem Smartphone scannen (z.B. mithilfe des Readers Quick Scan) Bitte senden Sie mir das Programm zum ! ! am 12./13. Oktober 2012 in München zu. DTG 10/12 E-Mail-Adresse: Praxisstempel: ANZEIGE Á Fortsetzung von Seite 17 Abb.3aundb:Eine Metallverstärkung stabilisiert die Hybridprothese.– Abb.3c: Offene Implantatabformung mit einem perforierten individuellen Löffel,der so dick gestaltet sein sollte, dass ein Verdrücken der Abformpfosten verhindert wird. – Abb. 4a: Zur Verbesserung des Haltes dieser Oberkiefer-Skelettprothese wurde nach Extraktion des nicht erhaltungswürdigen Zahns 13 ein Implantat gesetzt und mit einem Locator®-Anker versehen. – Abb. 4b: Der 84-jährige Patient kommt mit der nun auch rechts abgestützten Oberkiefer-Skelettprothese gutzurecht.–Abb.5a:KombinationvonkonischenPrimärkronenaufzweiRestzähnenundzweiImplantatenbeieiner75-jährigenPatientin.–Abb.5b:EinTertiärgerüstwirdimMund mit einem Kunststoffkleber mit den auf die Primärkronen aufgesteckten Galvanokäppchen verklebt, anschließend wird mit dem Gerüst in situ eine Überabformung für das Prothesen- meistermodell gemacht. – Abb. 6a und b: Individuell gefräste Stege mit distalen Extensionen und Vario-Soft 3-Geschieben im Ober- und Unterkiefer bei einem knapp 60-jährigen Patienten. Wichtig ist die hygienefähige Gestaltung der Stege mit Führungsrillen für Interdentalbürstchen. – Abb. 6c: Basis einer Unterkieferprothese mit einer Stegmatrize aus einer Kobalt-Chrom-Legierung und gelbenVario-Soft 3-Retentionseinsätzen.– Abb.7a: CAD/CAM-gefertigter Kantsteg aus Titan (Compartis ISUS) im Unterkiefer mit CEKA-Ankern und Preci-Halteelementen (Fa.CEKA).– Abb.7b: Zugehörige Prothese mit Stegmatrize aus einer Kobalt-Chrom-Legierung. 4b 5a 5b 6a 7a 7b6c6b