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Dental Tribune Austrian Edition

User Report PERIOTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 6/2012 · 6. Juni 201220 Die Ätiologie der Periimplantitis zeigt gewisse Parallelen zur Parodontitis. DieklassischenBehandlungsmöglich- keiten zeigen bei der geschlossenen Periimplantitistherapie wenig Erfolg (Renvert, 2008). Einiges mehr ver- sprichtdieoffeneBehandlung(Lindhe, 2008). Dabei stoßen wir jedoch so- fort an dieselben Grenzen wie bei der Parodontitisbehandlung: nämlich die Oberfläche, welche bei Implantaten nochkomplexeraufgebautist. Die Instrumente der Parobe- handlung helfen uns nicht weiter.Sie sind zu groß, um die Bakterienkolo- nien vollständig zu entfernen. Die klassische Behandlung zeigt hier ihre Grenzen deutlich. Dort, wo das Be- handlungspotenzial in der Parobe- handlung ausgeschöpft ist, beginnen die Probleme in der Behandlung der Periimplantitis. Das Konzept der klassischen Parodontalbehandlung könnte uns jedoch weiterhelfen, wenn wir andere, kleinere Instru- mente einsetzen würden. Grundsätzlich geht es ja um die Dekontamination der Implantat- oberfläche! Konzept der Periimplantitisbehandlung mit Laserunterstützung Die Laserstrahlung der Dioden-, CO2-, Erbium-Laser liegt mit ihrer Wellenlänge in der Größenordnung vonBakterien.SiekönnenBakterien, Viren und Pilze vernichten. Laser, welche für oralchirurgische Zwecke verwendet werden, hinterlassen eine sterile Wundfläche. Welche Gewe- beelemente müssen wir mit dem Laser adressieren? Wasser,HydroxylapatitundPig- mente. CO2- und Erbium-Laser ab- sorbieren sehr gut im Wasser, der Erbium-Laser dazu auch im Hydro- xylapatit, der Diodenlaser in Pig- menten. Dadurch ist die Anforde- rung für die Gewebeadressierung mit diesen dreiWellenlängen bereits erfüllt. Die Ziele der Periimplantitis- behandlung: • Elimination der periim- plantären Entzündungen, • Stabilisierung des knö- chernen Attachments (Niveau der Osseointe- gration). Mit anderen Worten ausgedrückt: Man muss die Oberfläche des Im- plantates wieder biolo- gisch akzeptabel machen. Dies geschieht klassisch mit hoher mechanischerEnergiedurchPulver- oder Wasserstrahl oder neu mit milder elektromagnetischer Energie der entsprechenden Laser. Die in der Zahnmedizin heute gebräuch- lichen Laser (CO2-, Dioden-, Er- bium-Laser) sind demnach prinzi- piell geeignet, um Wurzel- und Im- plantatoberflächen zu dekontami- nieren. Zudem ist es möglich, mit dem Erbium-Laser harte Konkre- mente von der Oberfläche zu ent- fernen. Studien von Coffelt 1997, Kato 1998, Hauser 2010 zeigen, dass Zahn- respektive Implantatoberflä- chen dekontaminiert werden kön- nen. Romanos 2006, Deppe 2001 zeigten, dass die Periimplantitis mittels CO2-Laser wirksam behan- delt werden konnte. Schwarz 2003, 2006,Sculean 2005 zeigten,dass Im- plantatoberflächen mit dem Er- bium-Laser (Er:YAG) wirksam von Zahnstein und Biofilm befreit wer- den konnten. Im folgenden Teil dieses Berich- tes wird ein Behandlungskonzept vorgestellt, welches die Therapie der Mukositis und der Periimplantitis aufderGrundlagederevidenzbasier- ten Parodontalbehandlung mit dem Einsatz verschiedener, angepasster Laser kombiniert. Bekannt aus der Parodontalbehandlung sind die fol- genden vier Phasen: • Initialphase • Evaluation • Chirurgische Phase • Erhaltungsphase. Aus den erwähnten Studien und den Prinzipien der Laserphysik set- zen wir nun die richtigen Laser mit der richtigen Dosierung zur Dekon- taminationindieverschiedenenPha- sen ein. Oft ist Periimplantitis kom- biniert mit parodontalen Läsionen oder sogar die Folge davon. Eine Be- handlung der gesamten entzündeten Gewebe ist erforderlich. In der Kasu- istik werden Fälle vorgestellt, welche nach diesem Protokoll behandelt wurden. Die Initialphase ist die geschlos- sene Behandlungsphase.Sie umfasst die Schaffung hygienischer Verhält- nisseimganzenoralenBereichsowie das Débridement und die Instruk- tion des Patienten zur optimalen Plaquekontrolle bei Zähnen und Implantaten. Das Débridement auf der Implantatoberfläche wird mittels einer Karbon- Kürette unter LA durchge- führt. Anschließend wer- den die Taschen ausge- spült. Danach erfolgt die erste Laserbehandlung mit einemDiodenlaser(810nm, 2,5 Watt, 50 Hz, 3x30 Se- kunden). Der Diodenlaser ist durch seine flexible Fi- ber sehr gut geeignet,in Taschen,Ni- scheneingeführtzuwerden,während derCO2-LaserundderErbium-Laser eherbeioffenenFlächenzumEinsatz kommen. Diese Behandlung wird ein- oder zweimal in wöchentlichen Abständen wiederholt. Zeigt die Be- handlung keine wesentliche Besse- rung, wird eine chirurgische Inter- vention geplant. Ist eine Wirkung eingetreten, wird der Patient nach vier bis acht Wochen zur Evaluation aufgeboten.InderEvaluationwerden die klinischen Parameter aufgenom- men und falls notwendig die Plaque- kontrolle verbessert. Im günstigsten Fall ist das Problem behoben und derPatientkommtindieRecallphase mit einem Intervall von vier bis sechs Monaten. Bei persistierender Ent- zündungwirddiechirurgischePhase angehängt. EsistwichtigmitderInitialphase zu beginnen, da oft diese den er- wünschten Effekt bringt oder aber dadurchdieGewebefüreinenchirur- gischen Eingriff vorbereitet werden. Eine Mukositis sowie eine begin- nende Periimplantitis ohne harte Konkremente können oft allein durch die Initialphase wirkungsvoll behandelt werden.Ziel dieser chirur- gischen Phase ist es, die Implantat- oberfläche durch Aufklappung der Laserdekontamination zugänglich zu machen und das Granulationsge- webe rund um das Implantat zu ent- fernen. Anguläre Defekte können augmentiert werden. Die chirurgi- sche Phase ist dann indiziert, wenn die klinischen Parameter nach der Initialphase nicht verbessert, die hy- gienischen Verhältnisse jedoch im gesamten Gebiss hergestellt sind und das Implantat erhalten werden soll. Es ist zweckmäßig und erleichternd, wenn die Suprakonstruktion dafür entfernt werden kann. Eine interne Gingivektomie, welche das periim- plantäre Gewebe vom Mukoperiost- lappen trennt, wird bis auf die Kno- chenränderderLäsiondurchgeführt, der Mukoperiostlappen abgeklappt und das Granulationsgewebe ent- fernt. Die folgende Inspektion der Implantatoberfläche zeigt deren Konkrementablagerung sowie das Ausmaß der Resorption und die Be- Mit Laser der Periimplantitis trotzen Die Anzahl der Implantationen ist stark zunehmend. Damit steigt die Prävalenz der periimplantären Infektionen. Der folgende Beitrag stellt ein Behandlungskonzept vor, basierend auf dem Protokoll der klassischen Parodontaltherapie und mit Unterstützung des Lasers. Von Dr. med. dent. Gérald Mettraux, Bern, Schweiz. Prague Exhibition Grounds Holesovice 11. - 13. 10. 2012 Professional partners Media partners www.pragodent.eu 20th INTERNATIONAL DENTAL FAIR 20 YEARS OF TRADITION ANZEIGE Initialphase Untersuchung, RX, Fotos Plaquekontrolle, Débridement 3 x 30 Sek. Diodenlaser oder 1 x PDT Wiederholung 2 x im Wochenabstand Recall Untersuchung, RX, Fotos Mundhygiene Zahnreinigung Bei Entzündung: lokal geschlossene Behandlung mit Diode oder PDT wie Initialphase Chirurgische Phase Aufklappung, interne Gingivektomie Entfernung von Granulationsgewebe Entfernung harter Konkremente: Erbium-Laser oder Ultraschall Dekontamination Oberfläche: Erbium-Laser oder CO2-Laser Augmentation falls indiziert Evaluation Untersuchung, Fotos Mundhygiene Bei Elimination der Entzündung: > Recall Bei persistierender Entzündung: > Chirurgische Phase Abb.1: Zusammenfassung der Schritte der Behandlungsphasen.