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Dental Tribune Austrian Edition

Eine Parodontaltherapie beinhaltet neben der professionellen Zahnrei- nigung eine Instruktion und An- passung der optimalen häuslichen Mundhygiene sowie bei Rauchern eine professionelle Rauchstoppbe- gleitung. In der täglichen Praxis werden zur Optimierung der Mund- hygiene die richtigen Zahnputztech- nikeninstruiert,währendaufhörwil- lige Raucher an eine professionelle Rauchstoppberatungüberwiesenwer- den. Zahnärzten und Dentalhygieni- kerinnen ist dieses Therapiekonzept längst bekannt und als Routine im Praxisalltag weitgehend umgesetzt. WiesiehtdieseprofessionelleBetreu- ung dagegen aus der Perspektive der Patienten aus? Patientenperspektiven In der allgemeinen Medizin ist der Patient definitionsgemäß ein Mensch, der leidet. Er leidet an einer Vielzahl von verschiedenen Ausprä- gungen organischer Erkrankungen, psychischenErkrankungen,altersbe- dingter Pflegebedürftigkeit oder gar zum Tod führenden Krankheiten. In der Parodontologie können diePatientenperspektivensolchesein wie „Ich habe Zahnfleischbluten ...“, Ich kann nicht kauen ...“, „Ich hatte immer schlechte Zähne ...“,„Ich sehe fürchterlich aus ...“, „Ich muss zum Zahnarzt ...“, „Ich muss zur Dental- hygienikerin...“,„Eswirdsicherteuer werden ...“, „Ich habe Angst ...“, „Es ist immer dasselbe ...“. Von diesen Perspektiven werden oftmals die Ängste vor dem Zahn- arztbesuch deutlich unterschätzt. In Australien wurde die Angst vor dem Zahnarztbesuch bei rund 19 Prozent der Befragten festgestellt, wobei die weiblichen Teilnehmerinnen bei die- ser Befragung die Mehrheit ausmach- ten.DieschwerwiegendereZahnarzt- phobie selbst, wodurch ein Patient nie den Zahnarzt aufsuchen kann, wurde mit bis zu 5 Prozent ermittelt. Die Gründe dafür sind verschieden. Einerseits werden die Angst vor Nadeln und Injektionen genannt, andererseits werden die hohen Kos- ten der zahnärztlichen Therapie an- gegeben sowie die Schmerzen und Unbehagen bei der Behandlung.An- dererseits können die Folgen der Zahnarztphobie selbst schwerwiegend sein:eineschlechtereCompliancefür die professionelle zahnärztliche Be- treuung, eine schlechtere häusliche Mundhygiene sowie zwei- bis drei- fach häufiger eine niedrigere Mund- hygiene-Lebensqualität. Infolge des oft progressiven Krankheitsverlaufes müssen Patien- ten mit chronischer Parodontitis auch unter diesen Perspektiven ler- nen, was ihre Krankheit beinhaltet, wiesievoranschreitetundwiesieein- gedämmt werden kann. Verlauf und Behandlung der Krankheit bestim- men einen großen Teil ihres Lebens unddiePatientenmüssenversuchen, über lange Zeit richtig damit umzu- gehen.Dies schließt auch Sinnfragen ein. Chronisch Kranke informieren sich überall über alles und wählen, No. 6/2012 · 9. Jahrgang · Wien, 6. Juni 2012 www.zwp-online.info 2 0 1 2 Designpreis Österreichs schönste Ordination Einsendeschluss 01.07.2012 ANZEIGE Fortsetzung auf Seite 18 Ë 4Seite 22 Neuer Therapieansatz Forscher haben die Ursache für Parodon- titis entdeckt. Die Substanz Del-1 wird zum vielversprechenden therapeutischen Ansatz in der Behandlung bei chronisch- entzündlichenKrankheiten. 4Seite 23 Effektives Gel Das antibakterielle Gingival Gel von TePe vereint Chlorhexidin mit Fluoriden. Da- durch können Zähne und Zahnfleisch doppelt geschützt werden – so u.a. vor GingivitisundKaries.4Seite 20f. Periimplantitisbehandlung mittels Laser Mit der Zunahme an Implantationen stei- genauchdieperiimplantärenInfektionen. Dr. med. dent. Gérald Mettraux, Schweiz, stellt ein durch Laser unterstütztes Be- handlungskonzeptvor. PERIO TRIBUNE The World’s Periodontic Newspaper · Austrian Edition Parotherapie aus der Sicht des Patienten Fühlt sich der Patient respektiert, gut informiert, verstanden und als Individuum ernst genommen, vertraut er seinem Zahnarzt. Damit kann die Dyade Therapeut-Patient zur heilsamen Beziehung und die Parodontaltherapie aus Patientensicht zum Erfolg werden. Von Christoph A. Ramseier, Bern, Schweiz. D ie Parodontologie als eine der Spezialdisziplinen der Zahn-, Mund und Kiefer- heilkunde nimmt eine Schlüssel- position in unserem Fach ein. Als regelmäßige Anlaufstation haben wir Zahnärzte die Verpflichtung, unsere Patienten über die Wichtig- keitderGesunderhaltungdesParo- donts zu informieren und diese durch prophylaktische und thera- peutische Maßnahmen sicherzu- stellen. Die Österreichische Gesell- schaft für Parodontologie (ÖGP) hat sich zum Ziel gesetzt,die Kolle- genschaft diesbezüglich zu sensi- bilisieren und Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung zu leisten. In den letzten Jahren hat die ÖGP durch zahlreiche Fortbildungsver- anstaltungen und durch die 2010 ins Leben gerufene Kampagne „Schau auf dein Zahnfleisch“ ver- sucht, Zahnärzte, Allgemeinmedi- ziner und auch die Bevölkerung von der Wichtigkeit der Parodon- tologie für die Volksgesundheit zu überzeugen. Der Höhepunkt dieser gestei- gerten Aktivitäten ist mit Sicher- heit, Gastgeberin der Europerio 7 zu sein. Bei dieser alle drei Jahre stattfindenden Tagung – der welt- größten auf dem Gebiet der Paro- dontologie und Implantattherapie – werden mehr als 7.000 Kollegin- nen und Kollegen aus allen Konti- nenten in Wien erwartet. Durch dashochkarätigewissenschaftliche Programm, getragen von den re- nommiertesten Referenten welt- weit, wird die Möglichkeit eines aktuellen Updates auf den Gebie- ten der Parodontologie und Im- plantologie garantiert. Umso bedauerlicher ist es,dass im Jahr dieser einzigartigenVeran- staltung ein Rückschritt auf uni- versitärerEbenezuverzeichnenist. Die Schließung der ehemaligen Abteilung und später „Division“ für Parodontologie und Prophy- laxe der Bernhard-Gottlieb-Uni- versitätszahnklinik in Wien ist ein schwerer Rückschlag für das Fach Parodontologie in Österreich. Die ÖGP, wie auch andere internatio- nale Fachgesellschaften, haben diese Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Die Spezialausgabe today gibt Ihnen einenVorgeschmack auf das Anfang Juni in Wien stattfindende Großereignis„Europerio“. * Präsident der ÖGP „Der Höhepunkt ist mit Sicherheit, Gastgeberin der Europerio 7 zu sein“ Statement von Univ. Doz. Dr. Werner Lill*