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Dental Tribune Austrian Edition

ImJahre1988entwickeltedieFirma KaVo zusammen mit Aeskulap und dem Institut für Lasermedizin (ILM) in Ulm den weltweit ersten Prototypen eines dentalen Er:YAG- Lasers. Damals wurde von Hibst und Keller in einem mittlerwei- le historischen Selbstversuch die Funktionsfähigkeit und Schmerz- armutbeiderKavitätenpräparation dargestellt und bewiesen. In den nachfolgenden Jahren kam es zu zahlreichen Innovatio- nen und Weiterentwicklungen. So wird der Laser heute als Instrument zur Diagnostik und Therapie in der Medizin und Zahnmedizin einge- setzt.SeineVorteile gegenüber kon- ventionellen Methoden,wie berüh- rungsfreies und damit aseptisches Arbeiten sowie die meist reduzierte Traumatisierung des Gewebes, sind unumstritten. Teilweise können mithilfe des Lasers neue Behand- lungs- und Operationstechniken entwickelt werden. Wenn angesichts des nahezu unbegrenzten Indikationsspektrums der Laser in den Zahnarztpraxen noch nicht überall Einzug gehalten hat, so werden damit zwei wesentli- che Gründe diskutiert: zum einen gibteskeineuniverselleinsetzbaren Lasergeräte, sondern Einsatz und Anwendung sind abhängig von der Wellenlänge, zum anderen sind diese Geräte bisher im Vergleich zu herkömmlichen Instrumenten relativ teuer. Die Lasergeräte der jüngsten Generation sind flexibel einsetzbar, leistungsfähig und damit auch betriebswirtschaftlich sinnvoll in ein Praxiskonzept zu integrieren. AllerdingskannderLasernicht,was nicht auch mit konventioneller Therapie erreichbar wäre. Aber, unddasistentscheidend,miteinem Lasergerät kann man viele Behand- lungen einfacher, schneller und für den Patienten schonender durch- führen. In vielen Studien wurden her- vorragende Ergebnisse im Ein- satzgebiet der Endodontie, der Parodontologie, der Hartgewebe- bearbeitung, der zahnärztlichen Chirurgie und Periimplantitis- therapie beschrieben. Es ist unbe- stritten, dass Lasersysteme in den letzten Jahren vermehrt und kli- nisch erfolgreich in der Zahnmedi- zin eingesetzt werden. Auch wenn dies durchaus noch vereinzelt von universitärer Seite her infrage ge- stellt wird (Bach 2007). Zuordnung von Lasern Laser werden in der Regel nach Art des Laserwerkstoffs eingeteilt. Man unterscheidet hier zwischen Festkörperlasern, Gaslasern, Farb- stofflasern, chemischen Lasern und Halbleiterlasern.Fürunssindheute überwiegend Gas- und Festkörper- laser interessant. Festkörperlaser, bei denen das Lasermedium aus ei- nemoptischenKristallbesteht,sind derEr:YAG-Laser,derEr,Cr:YSGG- Laser, der Nd:YAG-Laser und die verschiedenen Diodenlaser (Abb. 1 bis 3). Als Vertreter für Gaslaser kennen wir vor allem den CO2-Laser und den Argonlaser. Letzterer hat jedoch kaum eine klinische Be- deutung. Aber auch sogenannte Softlaser verdienen ihre Erwähnung und werden in der modernen Zahn- medizin relativ häufig eingesetzt. Deren Befürworter postulieren ei- ne biostimulierende Wirkung auf Weichgewebe, obwohl nur Laser- licht im Milliwattbereich emit- tiert wird. Hauptindikation ist die Therapie von Schmerzzustän- den und Wundheilungsstörungen sowie Mundschleimhauterkran- kungen. Auch über Softlaser gibt es mittlerweile zahlreiche wis- senschaftliche Veröffentlichungen (Bach 2007). Die Erkenntnis, dass jede Wel- lenlänge ihre spezifischen Indika- tionen hat, führte bei den Herstel- lern zur Entwicklung von Geräten verschiedeneroderauchmanchmal mehrerer Wellenlängen in einem Gerät. In der Regel handelt es sich hier um Wellenlängen, welche sich ergänzen, also Anwendungen im Weich- und Hartgewebe ermög- lichen.Sofindensichbeispielsweise Geräte,diemiteinemEr:YAG-Laser für die Zahnhartsubstanz- und Knochenbearbeitung sowie Peri- implantitistherapie ausgestattet sind und als zweite Komponente einen Diodenlaser für den Einsatz im Weichgewebe und zur Dekon- taminierung von Wurzelkanälen, parodontalen Taschen oder ande- rer Oberflächen enthalten (Abb. 4 und 5). Auch Kombinationen von Er:YAG- mit einem Nd:YAG-Laser sind bekannt (Abb. 6). Als einzige Laserquelle für die Zahnhartsubstanzbearbeitung ist der Er:YAG-Laser geeignet, wo- durch er seine Domäne in der konservierend und chirurgischen Zahnmedizin erhält (Abb. 7 und 8). Daneben sind Dioden- und CO2- Laser besonders gut für die chirur- gische Schnittführung und Weich- gewebebehandlung geeignet. Der Nd:YAG-Laser wurde und wird vor allem in der Endodontie und der TherapiedermarginalenPeriodon- titis eingesetzt.Im Bereich der Peri- implantitistherapie werden sowohl Diodenlaser für die Dekontaminie- rung keimbesiedelter Oberflächen als auch Er:YAG-Laser favorisiert (Sculean 2011). Auch bei der Stufenfreilegung und beim Erzielen einer Hämostase im Zusammenhang mit Füllungs- oder Pfeilerpräparationen (Abb. 9) ist der Laser ein Bestandteil des mo- dernenQualitätsmanagementsund verbessert die klinischen Ergeb- nisse der prothetischen Rehabilita- tion des Patienten. Gar nicht mehr wegzudenken ist die Wurzelkanal- dekontaminierung im Rahmen des endodontischen Behandlungskon- zeptes (Abb. 10). Die Qual der Wahl Die Auswahl und der Einsatz eines Lasergerätes für die Zahn- arztpraxis ist im hohen Maße vondenBehandlungsschwerpunk- ten und Therapiezielen des Be- handlers abhängig. Die wellen- längenabhängigen Indikationen, aber auch Kontraindikationen müssen genauestens beachtet wer- den. Besonders effiziente Übertra- gungssysteme, flexible Fasern und verschiedene Handstücke (Abb. 11) haben dazu geführt, dass die vom Gerät produzierte Laserenergie an den intraoralen Wirkungsort übertragen werden kann. Dies ist heute ein wichtiger Aspekt und möglicherweise auch eine Ent- scheidungshilfe beim Kauf eines Gerätes, da sich die Geräte bei verschiedenen Herstellern in dieser Eigenschaft gravierend unterschei- den können. Das gute Handling findet man bei zahlreichen Diodenlasern mit ihren leichten und flexiblen Licht- leitern bis hin zu den leistungs- fähigen Er:YAG-Lasern, wie dem KaVo KEY 3 Plus von KaVo oder demLiteTouchvonSyneron,welche ohne einen Spiegelgelenkarm aus- kommen. Vor mehr als einem Jahr erregte der LiteTouch von Syneron, welcher die Laserquelle im Hand- stück integriert hat (Abb. 8), Auf- sehen in der laserinteressierten Kollegenschaft. Im direkten Vergleich beider Geräte habe ich mich allerdings wegen der Vielzahl von möglichen Handstücken und zusätzlich kom- binierbarer, verschiedener Arbeits- spitzen für den KaVo KEY 3+ Laser (Firma KaVo) entschieden (Abb. 7 und 12). Außerdem ist er mit sei- nem integrierten Feedbacksystem meinesErachtensnachimmernoch einzigartiginderdentalenLaserwelt. Die Nutzung in der zahnärztlichen Praxis ist für zahlreiche Indika- tionen möglich. Neben der Hart- gewebebearbeitung ist vor allem auch die Behandlung der margina- len Periodontitis (Abb. 13 und 14) und der Periimplantitis (Abb. 15) sowie die Unterstützung von Wur- zelkanalbehandlungen, aber auch bei chirurgischen Eingriffen und nicht zuletzt der Behandlung im Weichgewebebereich hervorzuhe- ben. Dieser Laser ist ein ausgereiftes technisches Hilfsmittel zur ther- momechanischen Beseitigung von Biofilmen und Konkrementen, der bei schonender, geschlossener Ta- schenbehandlung bereits in einer einzigen Sitzung eine effektive Wir- kung erzielt. Durch das integrierte Feedbacksystem können sowohl subgingivale Konkremente geortet und beseitigt als auch ein bakterizi- der Effekt nachgewiesen werden. Eine durchdachte Auswahl an Sa- phirarbeitsspitzen in unterschied- licher Länge und Konfiguration (Abb. 11) oder Lichtleitfasern ver- schiedener Durchmesser und Län- ge bieten eine gute Basis, um die Laser in der Zahnmedizin – State of the Art Albert Einstein hat vor über hundert Jahren die Grundlagen des Laserprinzips postuliert. Anfang der 60er-Jahre baute Maiman den ersten Laser. Erst in den letzten 25 Jahren erreichten mehr oder weniger praxistaugliche Geräte die Zahnmedizin. Von Prof. (Universität Shandong,China) Dr. med. Frank Liebaug und Dr. med. dent. Ning Wu, Steinbach-Hallenberg, DE. Abb. 1: SIROLaser Advance, ein kleiner, handlicher, komfortabler und für seine Sicherheit und Design ausgezeichneter Diodenlaser (Sirona Dental Systems GmbH). – Abb. 2: Diodenlaser Firma A.R.C. Laser GmbH Q 810, welcher auf den fotodynamischen Farbstoff EmunDo für die antibakterielle Photodynamische Therapie (aPDT) abgestimmt ist und erstmals 2011 auf der IDS in Köln vorgestellt wurde (Q810/FOX). – Abb. 3: Laser HF (Hager & Werken GmbH & Co. KG): das einzige Kombinationsgerät weltweit mit zwei Lasereinheiten 975nm/6Wund660nm/25–100mWsowieHF-Chirurgiekomponente2,2mHzfüreinfaches,schnellesundpräzisesSchneidenvonWeichge- webe.– Abb.4: elexxion delos 3.0,Kombination aus Er:YAG-Laser und 810 nm Diodenlaser mit bis zu 50Watt Leistung und einer variablen Pulsierung bis zu 20.000 Hz (elexxionAG).– Abb.5:Waterlase iPlus mit dualerWellenlänge 2.780 nm und 940 nm – iLase (Firma Biolase EuropeGmbH).–Abb.6:LightwalkervonFotona,KombinationausEr:YAG-undNd:YAG-Lasermit,lautHerstellerangaben,extremho- herSchneidleisungimHart-undWeichgewebe.–Abb.7:KaVoKEY3+Laser,Er:YAG-Laser,Fa.KaVoDeutschland.–Abb.8:LiteTouch™ (Syneron Dental Lasers) mit der bisher einzigartigen Laser-im-Handstück-Technologie (Er:YAG-Laser), klein und handlich. – Abb. 9: Stufenfreilegung und Hämostase bei Pfeilerpräparation mit Diodenlaser.– Abb.10:Wurzelkanaldekontaminierung mit Nd:YAG-Laser. 1 International Science DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 5/2012 · 9. Mai 20124 ➟ 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Dentalhandel+Technik Bindreiter Franzosenhausweg30a · 4030 Linz (Österreich) Tel.: +43(0)6507278062 · Fax: +43(0)732371646 Schlauchreparaturen schon ab 78 5 www.dental-handel.info herwig.bindreiter@liwest.at Bis zu 2005 sparen! Alle gängigen Schläuche im Reparaturaustauschverfahren vorab innerhalb von 48 Std. lieferbar! Easy Reparaturaustausch mit 1 Jahr Garantie! Bestellen Sie in unserem Shop Ihren gewünschten Schlauch und senden Sie uns den defekten einfach zurück. Auch eine Lieferung mit Einbau durch den autorisierten Fachhandel ist möglich! [Händleranfragen erwünscht] +43 (0) 650 7278062 ANZEIGE