Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Dental Tribune Austrian Edition

No. 5/2012 · 9. Jahrgang · Wien, 9. Mai 2012 ENDO TRIBUNE The World’s Endodontic Newspaper · Austrian Edition www.zwp-online.info 2 0 1 2 Designpreis Österreichs schönste Ordination Einsendeschluss 01.07.2012 ANZEIGE W er einen Zahn endo- dontisch retten will, hat drei Möglichkei- ten: a) die Vitalerhaltung einer entzündlich veränderten Pulpa, b) Ersatz der Pulpa durch eine sterile Füllung, und c) Ersatz der Pulpa durch Wiedereinspros- sung apikalen Gewebes. In allen dreiFällenbestehtderMisserfolg im Verbleiben oder erneutem Eindringen von Bakterien in das Pulpakavum, besonders in den Wurzelkanal. Wie schwierig es ist, Bakte- rien aus dem Pulpakavum fern- zuhalten bzw. zu entfernen, sieht man, wenn man die Größenver- hältnisse in der Endodontie mit 10.000 multipliziert: ein Bakte- rium ist dann einen Zentimeter groß, entspricht also etwa einer Rosine. Der Zahn wäre ein Ge- bäude mit 210 Metern Höhe, würdealsodenWienerStephans- dom (134 Meter) um einiges überragen. Der apikale Durch- messer einer 0,10 Feile betrüge einen Meter. Wie entfernt man die letzte RosineausdemStephansdommit einem zumindest einen Meter dicken Prügel? Das erscheint un- möglich, und doch liegt zumin- dest die klinisch-radiologische Erfolgsquote eines spezialisierten Endodonten bei über 90 Prozent. Gründe hierfür sind detaillierte Kenntnisse der Anatomie der Wurzelkanäle, optische Vergrö- ßerungshilfen, ein umfangrei- ches Instrumentarium mit da- hinter stehenden intelligenten Konzepten, chemische Waffen, biologisches sowie diagnosti- sches Know-how und jede Men- ge Genauigkeit und Konzentra- tion. Erfreulicherweise existiert dieser Enthusiasmus nicht nur aufseiten einer wachsenden Schar endodontischer Spezialis- ten, auch die Industrie hat die Zahnerhaltung wiederentdeckt, und die Fachliteratur zum The- ma „Endodontie“ – mittendrin in der Endo Tribune – versorgt uns laufend mit interessanten Erkenntnissen. Endodontische Fachtagungen sind die logische Folge. Als Österreicher darf ich in diesem Zusammenhang auf den 3. Internationalen Kongress der ÖGE am 9. und 10. November 2012 in Wien hinweisen. DieAbfüllungderHohlräumedesWur- zelkanalsystems ist in doppelter Hin- sicht ein kritischer Punkt im Rahmen derendodontischenBehandlung.Einer- seits ist die optimale Durchführung ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der Therapie,andererseitswerdendieTech- niken und aktuellen Materialien zur Verwendung häufig zur Diskussion ge- stellt. Die große Frage ist, mit welchen Methodendieseadoptimumerreichbar oder ob zurzeit überhaupt eine lang- fristige Abdichtung des Kanals durch Wurzelfüllungenalleinemöglichist. Am Beginn einer Behandlung soll- te man immer das Ziel oder die Art der Beendigung im Sinn haben. Im Fall derWurzelkanalbehandlungistdiesdie Wurzelkanalfüllung.Wiewirddieseam besten durchführbar sein und welches Material in Kombination mit welcher Technik ist am besten geeignet? Obers- tes unumstrittenes Ziel stellt die her- metischeAbdichtungdesWurzelkanal- hohlraumes und auch der Seitenkanäle dar.DerKanalsolltevonapikalnachko- ronalgeschlossensein.DieserAbschluss sollte nicht nur einer Kanalfüllung ent- sprechen, sondern auch einer Abdich- tung der Dentinkanälchen und aller Nischen.Eine Unter- oder Überfüllung solltevermiedenwerden,dasichdiesim Langzeiterfolg der Behandlung auswir- ken kann (Sjögren et al.1990) (Abb.1). Auf jeden Fall ist für die Herstellbarkeit einer guten Füllung auch die vorange- gangene Kanalaufbereitung und Kon- ditionierungausschlaggebend. Anforderungen an Wurzelkanalfüllmaterialien Die Hauptanforderungen, die Wurzelkanalfüllung an sich betreffend, setzten sich aus einer Abdichtung des Kanalsystems von apikal bis koronal, einer dauerhaften Härte, der Poren- freiheit, einer guten Verarbeitbarkeit im Kanal und eine mögliche Entfern- barkeitzusammen.Zusätzlichsindeine Radioopazität, die Biokompatibilität sowie eine selektive Toxizität der ange- wendeten Materialien wünschenswert. Derzeit ist allerdings kein Material bekannt, das diese Anforderungen al- leine erfüllen könnte. Aus diesem Grund werden die Materialien meist in Kombination angewendet, wobei sich Fortsetzung auf Seite 18 Ł 4Seite 19f. Ultraschall: Vielseitig bewährt ZwargibtesinjedemAnwendungsbereich Alternativen zum Ultraschall, dennoch ist das Verfahren aus der modernen Endo- dontie nicht mehr wegzudenken. Von Dr. HolgerDennhardt,Landshut. 4Seite 23 Frühjahrsakademie der DGET Am 2. und 3. März 2012 war Heidelberg der Treffpunkt für über 100 Endodontie- Interessierte–unddasnichtohneGrund. Die Veranstaltung bot u.a. neun mikros- kopunterstützteWorkshops.4Seite 18 Sichere Wurzelkanal-Behandlung RomiApex A-15 – der Apex-Locator von Romidan dient zur exakten Messung der Wurzelkanal-Länge.Dabei funktioniert er vollautomatisch und bietet viel Komfort fürdenPatienten. * Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kiefer- heilkunde,Medizinische Universität Graz Einen Zahn endodontisch retten oder … … wie entfernt man die letzte Rosine aus dem Stephansdom mit einem dicken Prügel? Statement von Univ.-Prof. Dr. Kurt Ebeleseder* Wurzelkanalfüllmethoden im Vergleich Ziel erfolgreicher endodontischer Behandlungen: Mikrobielle Neubesiedlung des Wurzelkanalsystems dauerhaft und sicher verhindern. Ist eine langfristige Abdichtung alleine möglich und mit welchen Methoden? Von Univ.-Ass. Dr. Matthias Holly und Univ.-Ass. Dr. Dr. Johannes Klimscha, Wien. 1 2b2a Abb.1:InsuffizienteWurzelkanalfüllungundundichtetechnischeVersorgung.–Abb.2:a)LateraleKondensationmitResilon,b)initialeLicht- härtung,c)Füllröntgen.–Abb.3:LateraleKondensation,a)Füllröntgeninb-l,b)inm-dRichtung,c)QuerschnittdesapikalenKanaldrittels. 2c 3a 3b 3c