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Dental Tribune Austrian Edition

War die bukkale Lamelle völlig feh- lend, so bestand zunächst einmal die Möglichkeit des traditionellen zweizeiti- gen Vorgehens. In diesem Fall wurde ein autologes Transplantat im betroffenen Bereich fixiert und zum Resorptions- schutz anschließend mit künstlichen KnochenundeinerresorbierbarenMem- branabgedeckt.Nacheinererfolgreichen Einheilung konnte dann auch hier ein Implantatkombiniertmiteinemsoforti- genKronenprovisoriumgesetztwerden. War der parodontal geschädigte Zahn noch in situ, das Fehlen der buk- kalen Lamelle klinisch und radiologisch offensichtlich, aber apikal ein ausrei- chendes Knochendepot vorhanden, so konnte in einem derartigen Fall eine Sofortimplantation inklusive protheti- scher Sofortversorgung mit der Trans- plantationautologenKnochenmaterials kombiniertwerden. Im Falle von ausgedehnten Kno- chendefekten bei Einzelzahnlücken im Seitenzahnbereich konnte sehr erfolg- reich BMP2 angewendet werden. Das Vorgehen wurde vielfach mit der Mem- brantechnik kombiniert und allenfalls auch durch die Zugabe künstlichen Knochensergänzt.DasVorgehenmusste auchhierzweizeitiggewähltwerden. Implantationen im partiell zahnlosen, parodontal geschädigten Kiefer Auch hier zeigen Ergebnisse der Akademie für orale Implantologie die sehrhoheLangzeiterfolgsratevon97,8% in sieben Jahren bei im Rahmen dieser Indikation insgesamt 6.517 gesetzten Implantaten.DieinauchindiesenFällen, insbesonders im ästhetischen Bereich, durchgeführten Sofortversorgungen führten zu keinerlei Verschlechterung derLangzeitprognose. War keine Transplantation von Hart- oder Weichgewebe erwünscht oder notwendig, war der betroffene Bereich ästhetisch bedeutungslos oder wurdeseitensdesPatienteneinegewisse Sichtbarkeit der Zahnhälse weiterhin akzeptiert, so konnten die Implantate sofort nach der Zahnextraktion im sel- benAktohneweitereoperativeMaßnah- men gesetzt und nach entsprechender Adaptierung der Gingiva provisorische Brücken sofort noch am selben Tag ein- gesetzt werden. Bestand hingegen der Wunsch nach ästhetischer Rehabilita- tionoderwardasKnochen-undWeich- gewebsangebot für eine Implantation völligunzureichend,sowurdeimRegel- fall dieparodontalerkrankteZahngrup- peentferntundimselbenAktderAufbau desAlveolarkammesmitKnochentrans- plantaten entweder vom Mund oder vom Beckenkamm durchgeführt. Nach einer viermonatigen Wartezeit konnten danndieImplantategesetztwerden.Um eine fixierte Gingiva zu erlangen,war in weitererFolgevielfachimletztenOpera- tionsakt noch die Transplantation von Gaumenschleimhaut an die Bukkalseite desProcessusalveolariserforderlich. Sofortimplantation und Sofortrekonstruktion des Gesamtkiefers Die Ergebnisse der Akademie für orale Implantologie zeigen im kurz- fristig oder langfristig zahnlosen Ober- oder Unterkiefer,ohne Unterschied,ob die Implantate sofort belastet wurden oder nicht eine Erfolgsrate von 97,5 % bei 3.511 gesetzten Implantaten für diese Indikation. Die Sofortbelastung noch am selben Tag war auch hier die Regelversorgung. In all diesen Fällen erfolgte präope- rativeinesorgfältigeStatusquo-Analyse hinsichtlich der Ästhetik, der Sprache, der Funktion und der gegebenen Kro- nenlängesowiederFunktionbeigegebe- ner vertikaler Dimension. Dies geschah durch entsprechende Sprachtests und Kontrolle der Ästhetik. Wurde die ge- gebeneFunktionundÄsthetikalsakzep- tabel anerkannt, so erfolgte ein Transfer dieserSituationineinenentsprechenden Artikulator. Nach entsprechender Ab- drucknahme und Modellherstellung wurde im Artikulator ein vertikal equi- librierter Abdrucklöffel hergestellt. Die Abdrucknahme erfolgte in biss-ge- schlossener Form, sodass die Übertra- gung der Ausgangshöhe gleichzeitig undstandardisierterfolgte.Hattesichbei der präoperativen Analyse hingegen die Notwendigkeit einer Korrektur als er- forderlich gezeigt, wurde zunächst in einem„Mock-up“präoperativdaspost- operativ angestrebte Ziel fixiert. Von dieser erarbeiteten Situation wurde ein Modellerstellt,dasalsAusgangsprodukt dervorherbeschriebenenstandardisier- ten Vorgangsweise zur Herstellung der Abformlöffeldiente. FürdieOperationselbsterfolgtedie PlanungderPosition,derLängeundder InklinationderImplantateimProcessus alveolarismittelsPlanungamComputer, sodass im Regelfall ein völlig inzisions- freies Vorgehen möglich war. Nach der Operation erübrigte sich jegliche Ver- wendung einer herausnehmbaren Pro- these. Mithilfe des vor der Operation bereits angefertigten Abdrucklöffels konntediepräoperativgeplanteBisskor- rektur unmittelbar postoperativ durch eine Abdrucknahme in biss-geschlosse- nerFormfixiertwerden. Dieses beschriebene Vorgehen war auch durchführbar zum gleichzeitigen Sofortersatz der Zähne des Ober- und Unterkiefers, kombiniert mit einer So- fortimplatation und -restauration des gesamten Gebisses innerhalb weniger Stunden. Dieses Vorgehen konnte aber auch, falls indiziert, mit einer Sinuslift- Operation beidseits oder mit einer Augmentation im Molarenbereich des Unterkiefers kombiniert werden.Dieses bimaxilläre Vorgehen zeigte eigentlich nur Vorteile. So war der emotionale Stress durch das einzeitigeVorgehen re- duziert, beide Zahnbögen konnten in einer einzigen Narkose saniert werden, dasInfektionsrisikowardurchdiekom- plette Elimination aller Infektionsquel- lenimMundreduziertunddieGesamt- behandlungszeit war für den betroffe- nenPatientenstarkverkürzt.DerPatient hattenureinesehrgeringepostoperative Komfortbeeinträchtigung, die Erfolgs- ratewargleichhochwiebereitsbeschrie- ben und nicht zuletzt wurde wegen all dieser Vorteile diese Methode vom Pa- tienteninhohemMaßeakzeptiert. IT State of the Art IMPLANTTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 4/2012 · 4. April 201218 IGÄM-Kursreihe 2012 „Unterspritzungstechniken – Anti-Aging mit Injektionen“ Kursleiter: Dr.med.AndreasBritz E-Mail-Adresse Praxisstempel DTA 4/12 Kursreihe 2012 in München/ Lindau, Hamburg und Berlin! Bitte senden Sie mir das Programm zur IGÄM-Kursreihe 2012 zu! JETZT AUCH MIT PAPILLEN-AUGMENTATION IGÄM – Internationale Gesellschaft für Ästhetische Medizin e.V. Präsident: Prof. Dr. Dr. habil. Werner L. Mang Programm Kursreihe 2012 „unterspritzungs- techniken“ QR-Code einfach mit dem Smartphone scannen (z.B. mithilfe des Readers i-nigma) ANZEIGE Univ.-Prof.DDr.GeorgWatzek Bernhard Gottlieb Universitäts- zahnklinik,Orale Chirurgie Sensengasse 2a,1090Wien Tel.: 01 40070-4101 Fax: 01 40070-4109 oralchir-zmk@meduniwien.ac.at Prim.Dr.Rudolf Fürhauser AkademiefüroraleImplantologie Lazarettgasse 19,1090Wien Tel.: 01 402 8668 Fax: 01 402 8668-10 office@implantatakademie.at www.implantatakademie.at Kontakt Fortsetzung von Seite 17 Abb.2a: Zustand nach Entfernung aller Zähne im Oberkiefer.– Abb.2b: Röntgenaufnahme des Oberkiefers unmittelbar nach Zahnextraktion und gleich darauffolgender Implantation.– Abb.2c: Klinische Situation nach Einbringung derAbdruckpfosten.– Abb.2d:InkorporationeinerprovisorischenimplantatgetragenenKunststoffbrücke3StundennachBeginnderZahnextraktion.–Abb.3a:KlinischesBildderunmittelbarpostoperativeingesetztenKunststoffbrücke4Monatespäter.–Abb.3b:KlinischeSituation nachAbnahmederKunststoffbrücke.DieImplantatesindineinervölligreaktionslosenUmgebungeingeheilt.–Abb.4aundb:KlinischeundradiologischeBefundungnachFertigstellungderendgültigenimplantatgetragenenbrückenprothetischenVersorgung. 2a 2b 2c 2d 3a 3b 4a 4b Therapien ermöglicht. Es kommen zunehmend körpereigene Substan- zen zum Einsatz, die das Therapie- spektrum erweitern sollen und kön- nen.DamitstellensichauchneueFra- gen: Ist dadurch das konventionelle Konzept der Osseointegration zu hinterfragen? Hat das Einbringen künstlicher Strukturen ohne Gefäß- anschluss Potenzial, Hart- und Weichgewebstransplantate tatsäch- lichzuersetzen?Lernenwirsomitvon derNatur...backtotheroots?Einbe- sondererTeildesProgrammswirdbe- reitsamBeginnderVeranstaltungder Gastvortrag des vierfachen Grammy Award Gewinners Christian Gansch sein, der als Dirigent und Produzent gleichermaßenerfolgreichistundbe- reits mit vielen namhaften Orches- tern und Künstlern (wie Pierre Bou- lez, Claudio Abbado und Anna Ne- trebko) zusammengearbeitet hat. Unter dem Titel „Zahnärztliche Pra- xis“wirdGansch,untermaltvonmu- sikalischenSequenzen,überseineEr- fahrungen in der Musik- und Wirt- schaftswelt sprechen und Parallelen zudenStrukturenvonSymphonieor- chesternundUnternehmendarstellen. Abschließend darf ich Sie als Präsident der Österreichischen Ge- sellschaft herzlich einladen, zu unse- rer heurigen Gemeinschaftstagung vom 29. November bis 1. Dezember 2012 zu kommen, die charmante Stadt Bern näher kennenzulernen und durch Ihr zahlreiches Kommen dieinternationalePositionderÖster- reichischen Gesellschaft für orale Implantologiezustärken. Fortsetzung von Seite 17 Statement