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Dental Tribune German Edition

TOKIO (je) – Schwefelwasserstoff, unter anderem für Mundgeruch ver- antwortlich, ist idealer Nährboden für Stammzellen. Das behaupten japanische Wissenschaftler der Nippon Dental University in Tokio,Japan,ineinerkürzlichver- öffentlichten Studie unter dem The- ma: Hydrogen sulfide increases hepatic differentiation in tooth-pulp stem cells. Das Team um Dr. Ken Yaegaki unter- suchte Möglichkeiten, wie Schwefel- wasserstoff eingesetzt werden kann, StammzellendesmenschlichenZahns inLeberzellenumzuwandeln. Die Wissenschaftler isolierten die Stammzellen aus der Zahnpulpa.Mit- hilfe des Schwefelwasserstoffs gelang es ihnen, diese Stammzellen zu funk- tionsfähigen Leberzellen reifen zu lassen. Die dentalen Stammzellen könnten demnach zukünftig der Le- bertherapiedienlichsein. Aus den Stammzellen seien nicht nur funktionsfähige, sondern auch außergewöhnlich viele und „reine“ Leberzellenentstanden.„ReineZellen“ bedeuten, dass sich nur wenige der Stammzellen in andere Formen von Gewebe entwickeln oder Stammzel- len bleiben. Das sei besonders wich- tig, wenn man später mit diesen Stammzellen Patienten behan- deln wolle. Je geringer die „Fehlerquote“ in der Reifung der Stammzellen, desto ge- ringer auch die Gefahr, dass sich durch die transplantier- ten Stammzellen bösartige Tumoren entwickeln, er- klären die Wissenschaftler in der Studie, deren De- tails im Journal of Breath Research 1/12 veröffentlicht wurden (http://iopscience.iop.org/1752–7163). Die bemerkenswerte Fähigkeit zur Umwandlung von Stammzellen setzt große Hoffnung in der welt- weiten Forschung zu Möglichkeiten der Organtherapie bzw. zur Therapie bisher unheilbarer Krankheiten, wie ParkinsonoderAlzheimer. Quelle:Technische UniversitätWien DT DENTALTRIBUNE German Edition · Nr. 4/2012 · 4. April 2012 International News 3 ZÜRICH – Die mikrobielle Flora im Mund besteht größtenteils aus Streptokokken. Aufgrund ihrer Morphologie lassen sich Streptokokken in verschie- dene Gruppen einteilen. Den forschenden Mikrobiologen unter der Leitung vonAndrea Zbinden, Institut für Medizi- nische Mikrobiologie der Universität Zürich, gelang es jetzt, innerhalb der Gruppe von „vergrünenden Strepto- kokken“ eine neue Bakerien- art zu beschreiben. Vergrünende Streptokok- ken greifen rote Blutkörper- chen (Erythrozyten) an und bauen deren Hämoglobin ab, wodurch grünliche Ab- bauprodukte entstehen. Diese Bak- terien sind zwar normale Besied- ler der Mundhöhle, sie können aber ins Blut eingeschwemmt wer- den und so Infektionen verur- sachen. Am häufigsten sind die Bakterien assoziiert mit Infektionen der Herzklappen (Endokarditis), die antibiotisch und manchmal auch chirurgisch therapiert werden müssen. Zürcherisches Bakterium Die Zürcher Wissenschaftler konnten das neue Bakterium auf- grund verschiedener moleku- larbiologischer und phäno- typischer Merkmale von den bisher bekannten vergrünen- denStreptokokkenunterschei- den und als neue Art beschrei- ben. „Tigurinus“, das Adjektiv von lateinisch „Tigurum“, der vor allem im 17. und 18. Jahr- hundert verwendete Name für Zürich. BisherkonntendieMikro- biologen S. tigurinus nur als Erreger von schweren Infek- tionen nachweisen. „Dieses Bakterium kommt aber be- stimmt im Mund von vielen Menschen vor, ohne sie krank zu machen“, so Zbinden. Für die Mikrobiologen und Kliniker ist es nun wichtig, dass sie dieses Bakte- rium erkennen und somit auch weiter untersuchen können. Wie häufig S. tigurinus vorkommt und worauf sein pathogenes Potenzial zurückzuführen ist, wird folglich Gegenstand weiterer Untersuchun- gen sein. Originalliteratur: Andrea Zbinden, Nicolas J.Müller,PhilipE.Tarr,CathrinSpröer,Peter M. Keller, Guido V. Bloemberg. Streptococcus tigurinus sp. nov., isolated from blood of patients with endocarditis, meningitis and spondylodiscitis. International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology. 22February,2012.doi:10.1099/ijs.0.038299-0DT Save the Date 2. Symposium am KHI Termin: 24. + 25.08.2012 2. Neue Sylter Horizonte Termin: 27. - 30.09.2012 Die Erfolgsveranstaltungen von BioHorizons ANZEIGE In Zürich entdeckt: Neues Bakterium Streptococcus tigurinus Mikrobiologen der Universität Zürich gelang es, eine neue Streptokokken-Art zu beschreiben. Verwandlung dentaler Stammzellen durch H2S Erstmals gelang die Transformation adulter Stammzellen aus menschlichem Zahnmark in Leberzellen. Vergrünende Kolonien von Streptococcus tigurinus auf einer Scharfblutplatte.(Foto: Universität Zürich,UZH) Schwefelwasserstoff Schwefelwasserstoff (H2S) ist ein übel riechendes, stark giftiges Gas. Es verursacht schon in ex- tremgeringenKonzentra- tionen den typischen Geruch von faulen Eiern, der bei der Zer- setzung von Proteinen aus schwefelhaltigen Aminosäuren durch Fäulnis- und Schwefelbak- terien entsteht. Obwohl seine ge- naue Funktion noch unzureichend erforscht ist, sind Forscher der An- sicht, dass er eine Schlüsselrolle bei vielen physiologischen Prozessen und Krankheitsverläufen spielt.