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Dental Tribune German Edition

Da in der heutigen zivilisierten Welt ein GroßteilderZähneletztendlichalsFolge einer Parodontitis in Verlust gerät, wirft der Ersatz der aus diesem Grund verlo- renen Zähne durch Implantate immer wiederdieFrageauf,obdiePrognosevon Implantaten bei parodontal erkrankten Patientenbeeinträchtigtist. Anlässlich der ITI-Konferenz 2009 kam man bei der Auswertung von acht systematischen Überblicksstudien zu dem Schluss, dass parodontal erkrankte PatientenwohlkeinerhöhtesImplantat- verlustrisiko gegenüber diesbezüglich gesundenPatientenaufweisen,dassaber diePeriimplantitisgefahrbedeutendhö- her ist als beim Normalpatienten. Eine Kontraindikation für die Insertion von Implantatenistdemnachbeivormalsan Parodontitis erkrankten Patienten nicht gegeben. Der ideale Zeitpunkt zur Entfer- nung eines parodontal geschädigten Zahnes ist nach wie vor umstritten. Die Notwendigkeit, die Art und das Aus- maß einer Rekonstruktion eines paro- dontal geschädigten Alveolarknochens vor Durchführung einer eventuellen Implantation wird diktiert durch das Ausmaß des bestehenden lokalen Kno- chenverlustes, die erwünschte adäquate funktionelle Rehabilitation sowie durch ästhetischeErfordernisse.ZumNeuauf- bau von Weichgewebe haben sich nun schonseitJahrenautologeGingivatrans- plantate,Bindegewebstransplantateoder aber Kombinationen der beiden Thera- pieformen bewährt. Die Rekonstruk- tion des zerstörten Alveolarknochens geschieht größtenteils entweder durch autologe Knochentransplantate oder durch Knochenersatzmaterialien. Viel- fach wird auch eine Mischung dieser beiden Rekonstruktionsmöglichkeiten verwendet. Die Möglichkeiten einer ossären Regeneration von Alveolar- knochen wurden in den letzten Jahren entscheidend erweitert durch die Ver- wendung osseoinduktiver Materialien, wiediesKnochenproteinebeispielsweise in Form der„Bone morphogenetic pro- teins“darstellen. Ersatz eines parodontal geschädigten Einzelzahnes Bisheutewirdkontroversdiskutiert, ob nach Zahnentfernung das geplante Implantat sofort in die frische Alveole oder erst nach einer gewissen Abhei- lungszeitgesetztwerdensoll. Zum Einzelzahnersatz wurden von 2004 bis 2011 an der Akademie für orale Implantologie in Wien insgesamt 1.477 Implantate mit einer Erfolgsrate von 96,5 % gesetzt, unabhängig davon, ob eine Sofortbelastung durchgeführt wurde oder nicht. Das therapeutische Vorgehen wurde bestimmt durch den als Folge der parodontalen Erkrankung bewirktenVerlust des Hart- undWeich- gewebes. Stand das Weichgewebepro- blem alleine im Vordergrund, so haben sichzurWeichgewebsrekonstruktionall- seitsBindegewebstransplantatebewährt oder aber Transplantate, die zusätzlich auch einen epithelialisierten Anteil auf- weisen.War aufgrund der parodontalen VorerkrankungaucheinkrestalerAnteil derbukkalenLamellefehlend,soerfolgte zunächst die Weichgewebsrekonstruk- tionimSinneder„SocketPreservation“. Nach Abheilung erfolgte dann die Im- plantation entsprechend der virtuellen Planung mit NobelGuide mit Sofort- versorgung des Implantates mittels pro- visorischerKunststoffkrone. No. 4/2012 · 9. Jahrgang · Leipzig, 4. April 2012 ANZEIGE 4Seite 21 Wer die Wahl hat, hat die Qual Champions®-Implantsentwickeltundpro- duziert moderne Implantate, darunter die zweiteiligen Champions (R)Evolutions®. Doch wann inseriert man einteilige oder zweiteiligeImplantate? 4Seite 24 Auf biologischem Wege OsteoBiol ist ein Knochenersatzmaterial von American Dental Systems, das voll- ständig resorbiert. Besonders geschätzt wird es bei der Socket-Preservation- Technik.4Seite 19f. Geschlossene Sinusbodenelevation Dr. Olaf Daum, Leimen, erklärt die Vor- gehensweise beim Einsatz des Crestal ApproachSinus-KITs.EsistdieWeiterent- wicklungderklassischenmitOsteotomen durchgeführten Methode. IMPLANT TRIBUNE The World’s Implant Newspaper · German Edition Fortsetzung auf Seite 18 Ë I m Januar 2012 meldeten die Medien das Ende einer Ikone der Fotografie: Der US-Kame- rakonzern Eastman Kodak musste Insolvenz anmelden. Das Unter- nehmen hatte 1888 mit der Kodak Nr. 1 die erste industriell gefertigte Rollfilm-Kamera auf den Markt gebracht und damit den Massen- markt für Fotoamateure begrün- det. Doch der Pionier verpasste in denletztenJahrendenAnschlussan die technische Entwicklung – und die war digital. Viele Branchen haben in den letzten Jahren eine digitale Revolu- tion erlebt. Manche konnten sich den Veränderungen gut anpassen, andere wurden radikal verändert. Auch in der Implantologie machen digitale Techniken inzwischen vie- les einfacher, wenn man beispiels- weise an patientenindividuelle Abutments denkt. Stehen der Implantologie digi- tale Umwälzungen bevor? In wel- chen Bereichen werden sich digi- tale Techniken etablieren? Welche Verfahren werden nach einiger Zeit wieder verschwunden sein, weil sie die in sie gesetzten Er- wartungen nicht erfüllten? Wann ist der beste Zeitpunkt zum Ein- stieg? Zum Einsatz der Abdruck- chemie durch optische Scanver- fahren kann man diese Fragen wohl derzeit noch nicht klar be- antworten. Noch Neuland sind die Mög- lichkeiten, die sich durch den Ein- satz der Gesichts-Scanner ergeben. DieWeichteileundihreästhetische Beeinflussung durch eine implan- tologische Therapie werden ein Thema der Zukunft. Doch diese beginnt in manchen Bereichen schon morgen. Es ist auch an der Zeit für eine kritische Bestandsaufnahme. Sind digitale Verfahren in der Diagnos- tikundImplantatplanungein„nice to have“ oder sind sie ein „need to have“? Antworten auf diese Fra- gen wird es bei dem Symposium „Update Digitale Implantologie“ der DGI am 23. Juni 2012 in Kassel geben. Erste praktisch-klinische und wissenschaftliche Daten zur Praktikabilität und Genauigkeit digitaler Planungsverfahren liegen inzwischen vor und erlauben ent- sprechende Einschätzungen. Es wird ein Blick in die Zu- kunft, wie sie schon bald in der modernsten Zahnklinik der Welt in Amsterdam praktiziert werden wird. Entlang des implantologi- schen Workflows vom virtuellen Setup bis zum internetbasierten Recall werden international re- nommierte Experten in Kassel die Bedeutung der digitalen Verfahren präsentieren und diskutieren. Abb.1a und b: 49-jähriger Patient mit massiver Parodontitis im gesamten Oberkieferbereich undVersorgung mittelsTeilprothese. 1a Komplexe parodontale Probleme, komplexe implantologische Lösungen Die Einbeziehung parodontaler „Risikopatienten“ in implantat-prothetische Behandlungskonzepte nimmt an Bedeutung zu. Univ.-Prof. DDr. Georg Watzek, Bernhard Gottlieb Universitätszahnklinik, Wien, und Prim. Dr. Rudolf Fürhauser, Akademie für orale Implantologie, Wien, stellen rekonstruktive Lösungen vor. * Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie e.V. 1b Update Digitale Implantologie Statement von Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden*