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DTGER0312

Kronenwiesen71µmRandspaltauf (Syrek 2010). Andere Intraoralaufnahmesys- temenutzenzurdigitalenErfassung der Zähne das konfokale Messprin- zip (Abb. 1) und arbeiten mit der Laser-Projektion(iTero,Trios,E4D). Mit der Verbreitung lichtoptischer Scannersysteme zur intraoralen Abformung hat der nächste Schritt zur vollständigen Digitalisierung derProzesskettevonderPräparation bis zur Eingliederung des Zahn- ersatzes bereits begonnen. Der entscheidende Vorteil der digitalen Abformung liegt darin, dass unmittelbar nach dem Scan- nen eine dreidimensionale Ansicht der Präparation verfügbar ist, mit der unter multiplen Perspektiven und vergrößerter Detailansichten präparativeUnzulänglichkeitende- tektiert und sofort behoben werden können (Abb. 2). Neben dieser Standardisierung liegt der weitere Nutzen des Daten- satzes in der direkten Übertragung der klinischen Situation auf die weiteren, zahntechnischen Arbeits- schritte (Beuer 2011). Passgenauigkeit optimiert Die computerunterstützte Zahnheilkunde soll laut Priv.-Doz. Dr. Sven Reich, Prothetiker am Universitätsklinikum der RWTH Aachen, die Qualität und Effizienz der Rehabilitation erhöhen. Vor- aussetzung ist aber die Ebenbürtig- keit zu herkömmlichen Methoden hinsichtlich der klinischen Para- meter. Die Leistungsfähigkeit einer digitalen Prozesskette lässt sich un- ter anderem mittels der marginalen Passung von CAD/CAM-gefertig- ten Restaurationen messen. Als kli- nisch akzeptabel gelten marginale Diskrepanzen von 100–120 µm (McLean,Fraunhofer1971,Holmes 1992). Reich stellte eigene Untersu- chungen über die Passgenauigkeit von Kronen aus Zirkonoxidkera- mik(ZrO2)vor,dieaufderBasisvon intraoralen, optischen Digitalab- formungen sowohl mit Lava C.O.S. (3MESPE)undCERECAC(Sirona) erstellt wurden. Die marginale Pas- sung bei Kronen erreichte mittlere Werte von ca. 50 µm bzw. 80 µm (Reich 2010). Nach Ausführungen von Priv.- Doz. Dr. Florian Beuer, Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik an der Universität München, werden sich CAD/CAM-Systeme noch mehr vernetzen und die Behandlung in der Praxis in die digitale Prozess- kette einbeziehen. Der Fokus liegt zurzeit auf der Weiterentwicklung des digitalen Arbeitsablaufs für prothetische Rekonstruktionen. Im Vergleich zur konventionellen Zahntechnik entfällt mit der Digi- talisierung eine ganze Reihe von manuellen Arbeitsschritten. Das bedeutet, dass dadurch auch Risi- ken hinsichtlich der Passgenauig- keitminimiertundWerkstoffeigen- schaften voll ausgeschöpft werden können. CAD/CAM-gefertigt klinisch bewährt Die Ergebnisse von klinischen Langzeitstudien hatte Priv.-Doz.Dr. Petra Güß, Oberärztin in der pro- thetischen Abteilung der Universi- tätszahnklinikFreiburgimBreisgau, untersucht.DieResultatezeigen,dass CAD/CAM-gefertigte, vollkerami- sche Restaurationen, besonders Ve- neers,InlaysundOnlays,dasPoten- zial haben, hohe Überlebensraten (nach Kaplan-Meier) zu erzielen. So wiesen silikatkeramische Veneers nach neun Jahren lediglich eine Misserfolgsquote von 2 Pro- zent auf (Wiedhahn 2005). Inlays und Onlays aus Feldspatkeramik zeigten nach zehn Jahren eine Er- folgsquote von 90 Prozent (Otto, De Nisco 1999), nach 17 Jahren 88,7Prozent(Otto,Schneider2008). Vollanatomisch gestaltete, ver- blendfreie Silikatkeramik-Kronen erreichtenineinerÜbersichtsarbeit eine kumulative Überlebensrate von 92 Prozent nach fünf Jahren (Wittneben 2009). ZrO2-Keramik hat sich bisher als Gerüstwerkstoff für mehrglied- rige Brücken in Klinik und Praxis bewährt. In fast allen Studien, die Beobachtungszeiträume bis zu fünf Jahren abdecken, blieben ZrO2- Gerüste weitestgehend frakturfrei. Diskutiert werden jedoch Ver- blendfrakturen auf ZrO2 (Chip- pings), die bis zu 26 Prozent betra- gen (Sailer 2007). Den Grund für Verblendfrakturen sieht Güß in den unterschiedlichen Festigkeiten von Gerüst- undVerblendwerkstoff (ZrO2 900–1.200 MPa, Sinterkera- mik 90–120 MPa). Dazukommt,dassZrO2 einsehr schlechter Wärmeleiter ist und so- mitbeimAufbrennenderVerblend- keramik „Hochtemperaturnester“ mit strukturellen Spannungen im Werkstoff zurückbleiben. Dick auf- getragene Verblendschichten ver- stärken diesen Stress; dazu kom- men Mikroporositäten der Hand- schichtung, die unter Kaudruckbe- lastung das Frakturrisiko erhöhen. Deshalb sollten ZrO2-Gerüste ana- tomformgestaltetwerden,dasheißt die anatomische Form der Krone abbilden und Raum für dünne Verblendschichten (0,5–1,5 mm) bieten. OkklusalflächenimGerüstsoll- ten höckerunterstützend geformt werden (Abb. 3); Aufheizzeiten und Abkühlphasen beim Sintern und Verblenden müssen laut Güß unbe- dingtnachHerstellerangabenerfol- gen, um unerwünschte thermische Wirkungen zu vermeiden. Alternative verblendfreie Kronen aus Lithiumdisilikat Als Alternative zu verblendeten ZrO2-RestaurationenhatGüßwäh- rend ihres zweijährigenAufenthalts als Visiting Assistant Professor am Department of Biomaterials and Biomimetics, College of Dentistry der New York Universitiy die Eig- nung von vollanatomischen, ver- blendfreien Kronen aus Lithium- disilikat (LS2 ) untersucht. Die Referentin stellte bei der Literaturdurchsicht fest, dass ver- blendete Einzelkronen auf ZrO2- Gerüsten Chippings bei 2 bis 9 Pro- zent der berichteten Fälle nach zwei bis drei Jahren aufwiesen. Bei ver- blendeten ZrO2-Brücken lag die Chipping-Ratebei3bis36Prozentim Zeitfenster von ein bis fünf Jahren. InKausimulationenhattenGüßetal. die Belastbarkeit von LS2 und ZrO2 mit Verblendung unter 1.100 New- ton Kaudruck gemessen. Während alle LS2-Kronen frakturfrei blieben, zeigten 49 Prozent der handge- schichteten Verblendungen auf ZrO2 Anzeichen von initialen Mikroris- sen (Abb. 4) (Güß 2010). Weitere klinische Studien mit LS2-Kronen zeigten nach zwei Jah- ren eine 100-prozentige Überle- bensrate (Fasbinder 2010, Reich 2010). Gefräste Veneers aus Silikatkeramik Eine Alternative zu handge- schichteten Verblendungen sind laut Beuer CAD/CAM-gefräste Ve- neers aus Silikatkeramik. Hierbei wird in der CAD-Designstufe die Brücke inklusive Gerüst in einem Vorgang konstruiert. Die vollana- tomische Außenform wird um Schmelzschichtdicke reduziert als Raum für die Verblendschale. Die finale Verblendung wird separat auseinemSilikatkeramikblockaus- geschliffen und auf das Gerüst auf- gesintert oder geklebt (Abb. 5). Obwohl kurz am Markt, ha- ben sich digital gesteuerte Verfah- ren wie CAD-on (Ivoclar), Multi- layer (VITA) und Digital Veneering (3M ESPE) in Kausimulationstests bereits bewährt (Beuer 2009). Hin- gegen müssen monolithisch ausge- schliffene Kronen aus semiopakem ZrO2, die keine Verblendung be- nötigen, ihre klinische Bewährung laut Güß noch nachweisen. Ob- wohlTauchfarbeneineKolorierung des ZrO2-Gerüsts ermöglicht, be- schränkt sich der Einsatz auf den weniger einsehbaren Molarenbe- reich. Um eine Abrasion am An- tagonisten auszuschließen, ist eine gründliche Oberflächenvergütung (Politur, Glanzbrand) und eine Reduktion der okklusalen Kon- taktpunktdurchdringung erforder- lich. Die computergestützte, auto- matisierte Kauflächengestaltung hat sich laut Güß für Teilkronen und vollanatomische Kronen sowie für CAD-gefräste Verblendschalen bewährt. Hierbei wird mithilfe metrischer Daten, die die bio- generische Konstruktionssoftware den intakten Nachbarzähnen oder Antagonisten des Patienten ent- nimmt, eine individuelle Kaufläche errechnet und eine naturgetreue Rekonstruktion der ursprüngli- chen Okklusion vorgeschlagen. Dafür entfallen das Auswählen und die Anpassung eines protheti- schen Konfektionszahns aus einer Zahndatenbank. Der Nutzen ist, dass die Krone und die Kaufläche in kürzerer Zeit konstruiert wird und patientenspezifische, funktionelle Eigenschaften hat. LT State of the Art LABTRIBUNE German Edition · Nr. 3/2012 · 7. März 201218 Á Fortsetzung von Seite 17 ManfredKern Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde e.V. (AG Keramik) Fritz-Philippi-Straße 7 65195Wiesbaden info@ag-keramik.de www.ag-keramik.eu Kontakt Abb. 3: Fehlende Höckerunterstützung für die Verblendung erhöht das Chipping-Risiko. (Quelle: AG Keramik/Scherrer) – Abb. 4: Geschichtete Verblendungen auf ZrO2 zeigten in der Kausimulation extendierte Chippingfrakturen im Bereich der Verblendkeramik; LS2-Kronen hingegen blieben bei einer simulierten Kaubelastung bis 1.100 Newton frakturfrei. (Quelle: Güß) – Abb. 5: Die ausgeschliffenen Einzelteile werden mit einer Konnektor-Keramikmasse verbunden und im Sinterverbundbrand zusammengefügt (System e.max CAD-on,Ivoclar).Die exakte Zahnfarbe stellt sich beim Sintern ein.(Quelle: Beuer/Schweiger) 3 54 IMPRESSUM Verlag Oemus Media AG Holbeinstraße 29, 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-0 Fax: 0341 48474-290 kontakt@oemus-media.de www.oemus.com Verleger Torsten R. Oemus Verlagsleitung Ingolf Döbbecke Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller Chefredaktion Dipl.-Päd.JürgenIsbaner(ji),V.i.S.d.P. isbaner@oemus-media.de Redaktionsleitung Jeannette Enders (je), M.A. j.enders@oemus-media.de Korrespondent Gesundheitspolitik Jürgen Pischel (jp) info@dp-uni.ac.at Anzeigenverkauf Verkaufsleitung Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller hiller@oemus-media.de Verkauf Nadine Naumann n.naumann@oemus-media.de Produktionsleitung Gernot Meyer meyer@oemus-media.de Anzeigendisposition Marius Mezger m.mezger@oemus-media.de Bob Schliebe b.schliebe@oemus-media.de Lysann Reichardt l.reichardt@oemus-media.de Layout/Satz Franziska Dachsel Lektorat Hans Motschmann h.motschmann@oemus-media.de Erscheinungsweise Dental Tribune German Edition erscheint 2012 mit 12 Ausgaben, es gilt die Preisliste Nr. 3 vom 1.1.2012. Es gelten die AGB. Druckerei Vogel Druck und Medienservice GmbH, Leibnizstraße 5, 97204 Höchberg Verlags- und Urheberrecht Dental Tribune German Edition ist ein eigenständiges redaktionelles Publikationsorgan der Oemus Media AG. Die Zeitschrift und die enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung desVerlagesunzulässigundstrafbar.DasgiltbesondersfürVervielfältigungen,Übersetzungen,Mikroverfilmungenunddie Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung vor- ausgesetzt, sofern nichts anderes vermerkt ist. Mit Einsendung des Manuskriptes geht das Recht zur Veröffentlichung als auchdieRechtezurÜbersetzung,zurVergabevonNachdruckrechtenindeutscheroderfremderSprache,zurelektronischen Speicherung in Datenbanken zur Herstellung von Sonderdrucken und Fotokopien an den Verlag über. 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