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Dental Tribune Austrian Edition

State of the Art ESTHETIC TRIBUNE Austrian Edition · Nr. 1+2/2012 · 1. Februar 201220 vernetzten Hyaluronsäurepräparat. Ein unmittelbares Massieren und Komprimieren des Bereiches und ausgiebiges Kühlen reduziert eine mögliche Hämatombildung im aug- mentierten Bereich erheblich. Die Patientin wurde wie bereits oben im ersten Fall beschrieben angehalten, sich entsprechend zu verhalten.Aug- mentationen im Lippenbereich er- fordern vom Behandler Fingerspit- zengefühl und das Splitten in meh- rere Behandlungseinheiten macht hier zurVermeidung einer Überkon- turierung mit etwaigen „Schlauch- bootlippen“-Sinn, weniger ist hier eindeutig mehr. Die zweite Sitzung zurAugmentationwurdeeineWoche später abgehalten und das Endergeb- nis war für die Patientin sehr zufrie- denstellend (Abb.5). Ästhetik folgt der Funktion bei Veneerversorgungen Insbesondere bei Veneerrestau- rationenimFrontzahnbereichistdie funktionelleBetrachtungdesPatien- ten mit entscheidend für den lang- zeittherapeutischen Erfolg. Vor Be- handlungsbeginn sollten sämtliche Störfaktoren oder dysfunktionelle Eigenschaften eliminiert werden. Hier ist beispielsweise das Herstellen einerfürdenPatientenfunktionellen Okklusion und die Elimination bzw. Kompensation von Habits (Bru- xismus, Pressen) entscheidend. Die häufig geforderte Front-Eckzahn- führungkannbeimerwachsenenPa- tienten nachteilig sein, da das adulte Gebiss durch natürliche Abrasion meist eine Gruppenführung ist.Eine reine Front-Eckzahnführung bei Oberkiefer-Frontzahnveneers kann mitunter bei dem dysfunktionellen Patienten zum Verlust oder Bruch der Veneers führen. Der dysfunktio- nelle Patient braucht eine entspre- chende Freiheit zum Durchführen der Dysfunktion, ohne die Veneers zu schädigen, da therapeutisch diese nur kompensierbar, jedoch häufig nicht auf Dauer eliminierbar sind. Eine präzise Befundaufnahme und funktionsanalytische Diagnose sind hier unabdingbar (Abb.7). In unserem Therapiekonzept ist diecomputerbasierteoptometrische Funktionsanalyse mittels des Free- corder®Blue Fox (Fa. DDI) zur Ver- messung der Translations- und Ro- tationsbewegungen mit einer Präzi- sionvoneinemMikronberührungs- frei möglich. Nach Vermessung können die Modelle in einem Kausi- mulator unter Bildschirmkontrolle analog der Messergebnisse für die Veneerherstellung montiert werden. Die Stellung der Frontzähne zuein- ander,insbesonderederInterinzisal- winkel (Ricketts Norm 135°) ist hier von großer Relevanz (Abb. 6) für die laborseitige Herstellung derVeneers. PatientenmitBruxismus-Problema- tiksollten,inunseremBehandlungs- konzept jeder Veneerpatient, eine Aufbissschiene tragen. Visualisierung des Behandlungskonzeptes und Kommunikation mithilfe von Mock-upsbeiHandcraftedVeneers Neben Programmen zur Visua- lisierung von ästhetischen Behand- lungen ist es für den Patienten und den Zahnarzt vor einer Veneerver- sorgung notwendig, das spätere Be- handlungsergebnis zu visualisieren. Mock-ups werden in unserem Kon- zept mittels Tiefziehtechnik und ei- nem autopolymerisierenden Mate- rial auf Bis-Acrylat-Basis (Luxatemp Automix Plus, Fa. DMG) hergestellt (Abb. 8). Intraoral wird das Mock- up anschließend konturiert. Wichtig ist hier die ständige Überprüfung seitens des Patienten, da dieser klar kommunizieren kann, was ihm ge- fällt und was nicht (Abb.9). Der Behandler kann nun die ent- sprechendenDingeamMock-upver- ändern. Erst dann, wenn der Patient sagt, dass ihm das Mock-up gefällt, erfolgt das Finish mit Polierern und einer Oberflächenvergütung mit Lu- xatempGlaze(Fa.DMG).DieseSitu- ation wird nun fotografisch doku- mentiert und mit einem Polyäther- Material abgeformt. Damit hat der Techniker nun die klareVorgabe,wie dieVeneers zu gestalten sind.Der Pa- tient kann mit dem Mock-up nach Hause gehen und den „Prototypen“ der späteren Versorgung tragen. Im Einzelfall kann ein Nachpräparieren des Mock-ups am nächsten Tag not- wendigsein.WenndemPatientendas Mock-up dann zuspricht, wird dies schriftlichdokumentiertundvonPa- tient und Behandler gegengezeich- net, womit man forensisch ebenfalls abgesichert ist. Non-Prep-Veneers als minimalinvasive Alternative zur kosmetischen Rehabilitation Bei vielen Patienten besteht der Wunsch nach ästhetisch restaurati- ven Versorgungen, die nichtinvasiv sind. Ebenso wie in der ästhetischen Chirurgie das Bedürfnis nach Reha- bilitationen der fazialen Strukturen mit nichtinvasiven Mitteln zu- nimmt (Filler, Botulinumtoxin), ist dieser Trend in der Zahnmedizin auch zu beobachten. Mithilfe von Non-Prep-Veneers ist dieses Thera- pieziel sicher zu erreichen. Am Bei- spiel unserer Prophylaxe-Helferin soll dies erläutert werden. Diese hatteeinelückigstehendeOber-und Unterkieferfront, welche z. T. mit alten Composite-Füllungen restau- riert war. Gleichzeitig imponierten dieZähnealszugelblichundzukurz (Abb. 11 und 13). Nach Aufklärung und entsprechender Planung wurde mithilfe von gescannten Modellen eine 3-D-Planung der Veneers vor- genommen und am Computer er- stellt (Abb. 10). Nach Herstellung der Brite- Veneers® (Fa. BriteSmile) wurden diese nach Konditionierung mithilfe eines Trays komplett im Ober- und Unterkiefer adhäsiv eingesetzt. Das Ergebnis (Abb.12 und 14) zeigte eine deutliche Verbesserung der Ästhetik und veränderte die Patientin sehr positiv. Sicherlich ist die gewissen- hafte Patientenselektion auch hier maßgeblich für den Erfolg von ent- scheidender Bedeutung. Non-Prep- VeneersstellenbeikorrekterPlanung und Durchführung eine Bereiche- rung in der kosmetischen Zahnheil- kunde dar, welche meiner Meinung nachimmerminimalinvasiverfolgen sollte, da es sich hier um eine Wahl- leistung auf nicht medizinisch not- wendiger Basis handelt. Der darge- stellte Non-Prep-Veneerfall wurde von unserer Kollegin Frau Dr. Kentsch durchgeführt. Fazit Das Behandlungsfeld des ästhe- tisch-kosmetisch tätigen Zahnarztes wird zunehmend größer. Minimal- invasive Techniken zur Herstellung einer orofazialen Ästhetik sind mit- hilfe von Fillern und Botulinumtoxin durchausmöglich,ebensoderEinsatz von Prep- und Non-Prep-Veneers. Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz und ein beiderseitiges Zufrie- denstellen ist die gewissenhafte Pa- tientenselektion, fachmedizinisches Können und die Berücksichtigung sozio-psychologischer Faktoren. Nur ein ganzheitlicher Betrachtungswin- kel und eine ethisch korrekte Berufs- einstellung können hier Behand- lungsfehlerundProblemevermeiden. Wohldosiert eingesetzt sind diese therapeutischen Wege durchaus eine BereicherunginderZahnmedizin. Literatur beimVerfasser. Erstveröffentlichung:cosmeticdentistry2/11 ET Prof.Dr.MarcelWainwright Dental Specialists und WhiteLounge Kaiserswerth Kaiserswerther Markt 25–27 40489 Düsseldorf,Deutschland www.dentalspecialists.de Kontakt Abb. 6: DVT-Analyse des Interinzisalwinkels. – Abb. 7: Auswertung der Lateround Protrusionsbewegungen mithilfe des Freecorder Blue Fox (optometrische 3-D-Analyse in Echtzeit). – Abb. 8: Tiefziehschiene mit einem Autopolymerisat-Kunststoff auf Bis-Acrylat-Basis in situ. – Abb. 9: Präparation des Mock-up zur Herstellung der gewünschten Ästhetik. – Abb. 10: Computersimulation der Non-Prep-Veneers bei BriteVeneers. – Abb. 11: Situation vor Einsetzen der Non-Prep-Veneers.–Abb. 12: Non-Prep-Veneers in situ.–Abb. 13: En-Face-Bild der Patientin vor der Behandlung.–Abb.14: En-Face-Bild der Patientin nach der Behandlung mitVerbesserung der Ästhetik. Video www.zwp-online.at Auch in Deutschland und der Schweiz!www.zwp-online.info www.zwp-online.ch ANZEIGE ➟ 6 7 8 9 10 11 12 13 14