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Dental Tribune Austrian Edition

ESTHETIC TRIBUNE Austrian Edition · Nr. 1+2/2012 · 1. Februar 2012 State of the Art 19 Immer mehr Patienten haben das VerlangennachJugendlichkeit,Well- ness und Ästhetik. Die Schönheits- industrie boomt, Spas verzeichnen Besucherrekorde und zunehmend mehr ältere Menschen trotzen dem Prozess des Altwerdens mit Sport, aktivem Leben und gesunder Ernäh- rung. Der Patient in der ästhetisch orientierten Zahnarztpraxis ist (selbst-)kritischer und hat eindeutig höhere Ansprüche an sein Äußeres als auch an das Behandlungsergeb- nis. Demzufolge kommt einer inten- siven Beratung, einer lückenlosen und forensisch korrekten Aufklä- rung über Alternativen, Risiken und Nebenwirkungen eine immense Be- deutung zu. Der kritische Zahnarzt ist sich durchaus bewusst, dass nicht alle Patienten ausnahmslos durch eine zahnmedizinische Therapie zufrie- denzustellensindunddassdieErwar- tungshaltung ein Konglomerat aus dem individuellen psychologischen Status quo, der Compliance und nicht zuletzt der finanziellen Mög- lichkeiten des Patienten ist. Hier ist die besonders feinfühlige Kommu- nikation vor, während und oft auch nach der Behandlung des Zahnarztes gefragt. Die Bereitwilligkeit des Pa- tienten,das Behandlungsergebnis als nichtbefriedigendzuempfindenund einen Anwalt zurate zu ziehen, ver- hält sich reziprok zu dem oben auf- geführten Konglomerat. Der gewis- senhafte und informierte (Zahn-) Arzterkenntpsychologischauffällige PatientenundlehnteineBehandlung im Einzelfall auch einmal ab.An die- serStellemöchteichaufeinenotwen- dige Sensibilisierung für psycholo- gisch auffällige Patienten hinweisen und die Publikationen von Frau Dr. Lea Höfel aus Garmisch-Partenkir- chen nicht unerwähnt lassen, da hier ein großerAufklärungsbedarf für die gesamteZahnärzteschaftbesteht.Ein Screening vor Behandlungsbeginn, beispielsweise durch entsprechend erweiterte Anamnesebögen, kann Ärger auf beiden Seiten vermeiden. Das im Folgenden vorgestellte Kon- zept basiert auf eine gesamtheitliche Betrachtung des Patienten, ohne die Reduktion desselben auf Zähne. Einsatz von Hyaluronsäure zur Volumenbehandlung im extraoralen Bereich Im ersten beschriebenen Fall stellte sich eine 41-jährige Patientin in unserer Praxis mit dem Wunsch vor, einen sichtbaren Volumende- fekt im Bereich der rechten Wange augmentieren zu lassen. Die Anam- nese der Patientin war unauffällig und es wurde ein Beratungsgespräch über Alternativen, Risiken und Nebenwirkungen durchgeführt. Vi- suell und palpatorisch war ein Volu- mendefekt im Bereich des Processus alveolaris maxillaris darstellbar (Abb.1b). Nach oraler Befundaufnahme war der Defekt Regio 14–16 deutlich sichtbar(Abb.1a).DiePatientintrug hier eine Cerconbrücke von 14–17, welche im Bereich der ersetzten Zähne Regio 15 und 16 im Zuge der Alveolarfortsatzatrophie durch os- sären Funktionsverlust einen Defekt aufwies. Die Wichtigkeit der Bedeu- tung der oralen knöchernen Resti- tutio ad integrum wird an diesem Beispiel besonders deutlich. Die Patientin störte massiv die dadurch bedingte Asymmetrie ihres Gesich- tes.Abbildung2zeigtinderSchwarz- Weiß-Darstellung deutlich den Vo- lumendefekt. Nach Volumenaug- mentation mit einem hochvernetz- ten Hyaluronsäurepräparat (Teosyal Ultra Deep Lines®, Fa. Teoxane) im Sinne der Fächertechnik subkutan miteinerKanüle25G1warunmittel- bar die erfolgreiche Augmentation festzustellen.Auf eine Lokalanästhe- sie hat die Patientin auf eigenem Wunsch verzichtet. Nach Behand- lungwurdediePatientinangehalten, für zwei Wochen keine Saunagänge und Solarienbesuche zu absolvieren und den augmentierten Bereich nicht zu palpieren. Nach einer Wo- che erfolgte eine Wiedervorstellung und Beurteilung der Augmentation, welche vonseiten der Patientin als sehr zufriedenstellend empfunden wurde (Abb.3). Im zweiten Fall störte eine lang- jährige Patientin der Bereich der Oberlippe und Mundwinkel. Hier war eine ausgeprägte Kommissur beidseits (sogenannte Marionetten- falte)vorhanden(Abb.4).Durchden Volumenverlust wirkte die Faltenge- bung auf die Patientin und ihrem Umfeld,als wenn sie schlecht gelaunt wäre. Zusätzlich störte die Patientin die ausgedünnte Lippe im lateralen Oberlippenbereich, welche von ihr als zu schmal empfunden wurde. Nach Befundaufnahme und Aufklä- rungwurdenachLokalanästhesieder Lippe beidseits ca. 5mm lateral des Mundwinkels unter palpatorischer KontrolleimSinnederlinearenTech- nik (Teosyal®Kiss, Fa. Teoxane) mit einer Kanüle 27G 1/2 augmentiert. Die Augmentation erfolgt hier in der tiefenDermismiteinemmittelgradig 3 Tage Mittelpunkt für Dental- profis! Jetzt Tickets bestellen: www.dental2012.ch Freitag, 15. Juni 2012: Eat’n’Greet und Dental Club Night im Kornhauskeller. Tickets gleich mitbestellen – es hät nur so lang’s het! ANZEIGE Multifaktorielle Therapien in der kosmetisch-ästhetischen Zahnheilkunde nach dem Kaiserswerther Konzept Moderne kosmetisch-ästhetische Zahnheilkunde beinhaltet für den progressiv eingestellten Zahnarzt heute mehr als das Legen von ästhetischen Composite-Füllungen und das Einkleben von Veneers. Der Patient muss ganzheitlich aufgeklärt und therapiert werden. Von Prof. Dr. Marcel Wainwright, Düsseldorf. ➟ 1b 2 3 1a Abb. 4: Schmales Lippenprofil im Mundwinkelbereich und Ausbildung von sogenannten Marionettenfalten.–Abb. 5: Sehr zufriedenstellendes Ergebnis nach zweifacher Augmen- tation mit Hyaluronsäure. Abb. 1a: Deutlich zu erken- nenderknöchernerDefektin Regio 14–16 (gespiegelt). – Abb. 1b: Zu palpierender Defekt von Extraoral. – Abb. 2: Erkennbarer Weich- teildefekt von extraoral bei s/w-Darstellung.–Abb. 3: Erfolgreich augmentier- ter Bereich mit Hyaluron- säure. 4 5