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Dental Tribune Austrian Edition

Mit der zunehmenden Akzeptanz und Nachfrage nach Zahnimplan- taten in der Bevölkerung und der immer breiteren Basis niederge- lassener Zahnärzte mit implanto- logischer Ausbildung, rückt das minimalinvasive Management im- plantologischer Grenzfälle beson- ders im Hinblick auf mangelndes Kieferknochenangebot in den Fo- kus des Zahnarztes.Viele Patienten mit unzureichendem Kieferkno- chenangebot werden zudem durch die Aussicht auf nicht mehr zeit- gemäße Beckenknochen-, Schien- bein- oder andere Transplantatio- nen mit einer hohen Sekundär- morbidität abgeschreckt. Ein Querlesen der umfangrei- chen wissenschaftlichen Literatur und die Kenntnis der physiologi- schen Knochenregeneration legen nahe, dass nur mit minimalinvasi- ven Verfahren und synthetischen Knochenersatzmaterialien nied- rigste Komplikationsraten erzielt werden können bzw.imVersagens- fall das Leid und die Kosten für den Patienten in einem akzeptablen Rahmen bleiben. Zudem gibt es mittlerweile für jedes implantologische Kon- zept mehr oder weniger schlüssige und in Topjournalen publizierte Studien und Metastudien über gleichwertige Erfolgsraten, sodass der gut informierte niedergelas- sene Zahnarzt zwangsläufig zu dem Schluss kommen muss, dass alle Konzepte ausreichend doku- mentiert und forensisch beden- kenlos eingesetzt werden kön- nen.Die Zeit der strengen Dogmen und universitärer Beeinflussung in der Implantologie haben wir nunmehr endgültig hinter uns ge- lassen. „Grau ist alle Theorie“ – nur der klinische Erfolg zählt in der Praxis Das Ringen um die ständige Weiterentwicklung von Systemen und Techniken vergrößert mitun- ter den Abstand zur praxisrelevan- ten Implantologie. In der gelebten implantologischen Praxis hat sich davon kaum etwas durchgesetzt (BMP, Eigenknochenzüchtungen etc.), da es die Behandlung massiv verkompliziertunddamitfehleran- fällig macht, verteuert und für den realen zeitlichen Behandlungsver- laufunddenPatientenkeinepraxis- relevantenVorteile bringt. Die Jahrmillionen der Evolu- tion lassen sich durch uns Zahn- ärzte nicht„austricksen“.Als einzi- ger strahlender Leitstern sollten unsinZukunftdieGrundlagenfor- schungsarbeiten zur Wahrheit der Knochenregeneration von Univ.- Prof. Dr. Else Pinholt, Universität Kopenhagen, leiten, so wie zuvor die Arbeiten über Osseointegra- tion des hochgeschätzten Univ.- Prof. Dr. Paul Lang. In genauer Kenntnis der physiologischen Vorgänge bei den gesteuerten Knochenregenerations- techniken, die immer nach dem Schema der natürlichen evolu- tionären Knochenbruchheilung ablaufen, hat es bisher eigentlich nur an den geeigneten OP-Instru- menten und einfach zu hand- habenden synthetischen Kno- chenersatzmaterialien gefehlt, um lange bekannte und sichere Ope- rationstechniken mit äußerster Präzision, (knochen-)verlustfrei und doch leicht erlernbar umzu- setzen. Guided Bone Regeneration: Präzise wie ein „Schweizer Uhrwerk“ Mit der Einführung des ultra- schallchirurgischen Arbeitsgerätes Piezotome und selbsthärtenden Knochenersatzmaterialien (easy- graft) werden uns oralchirurgisch tätigen Zahnärzten erstmals In- strumente an die Hand gegeben, um mit der gleichen Präzision wie in der konservierenden Zahnheil- kundeundkompatiblemHandling auch oralchirurgische Eingriffe minimalinvasiv, knochenverlust- frei und dem geringst möglichen Komplikationsrisiko durchführen zu können. Die bisherige oralchirurgische „Respektlosigkeit“ dem Kiefer- knochen gegenüber in Form von knochenvernichtendem Fräsen mit rotierenden Instrumenten ge- hört der Vergangenheit an. Der Platin-Standard in der Oralchi- rurgie wird binnen 10 bis 15 Jah- ren unweigerlich und folgerich- tig die Ultraschallchirurgie sein (Abb. 1, mit freundlicher Ge- nehmigung der TKW-Research- Group). Positive „Nebeneffekte“ der Ultraschallchirurgie Durch die weltweite Vernet- zung der Internationalen Akade- mie für Ultraschallchirurgie und Implantologie (IAUSI) mit For- schungsstätten auch anderer me- dizinischer Fachrichtungen (Plas- tische Chirurgie, Orthopädie, Unfallchirurgie),verfestigt sich die wissenschaftliche Erkenntnis, dass die Anwendung des Ultraschalls an sich z.T. äußerst positive Aus- wirkungen auf die Knochenhei- lung und -regeneration hat. Eine Forschungsgruppe der Universität North Carolina „Chapel Hill“ hat dieses„Ultrasound enhanced bone growth“ bereits spezifisch für die Piezotome I und II quantifizieren können. Kurz zusammengefasst und vor allem für die oralchirurgische Praxis relevant, kann bereits fol- gende Aussage getroffen werden: Der alleinige Einsatz der Ultra- schallchirurgie führt zu signifi- kant geringeren Komplikationen, schnellerer Knochenheilung und post OP zu einem bis zu 50 % ver- ringertem Schmerz- und Schwel- lungsgeschehen aufseiten der Pa- User Report DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 1+2/2012 · 1. Februar 201212 Abb. 1: Unerreichte Präzision mit dem Piezotome. – Abb. 2: Wurzelspitzenresektion 36, 37 mit Knochenfensterzugang. – Abb. 3: Wurzelspitzenresektion 12 mit Knochenfensterzugang. – Abb.4: Ausgangssituation.– Abb.5: Beidseitiger INTRALIFT mit easy-graft in einer Sitzung.– Abb.6: Endsituation nach neun Monaten. 1 2 3 4 5 6 Abb. 7: Kieferkammbreite 1 mm. – Abb. 8: Zustand nach Kieferkammdehnung mit den TKW Crestsplittern, Implantatinsertion und Defektfüllung mit easy-craft crystal. – Abb. 9: Zustand nach OP mit Kieferkammbreite 6 mm. – Abb.10: Freilegung und Loading nach drei Monaten. 7 8 9 10 ANZEIGE Ultraschallchirurgie: Neue Möglichkeiten in Oralchirurgie und Implantologie Die Zukunft beginnt jetzt: Die Ultraschallchirurgie mit dem Piezotome II ermöglicht die einfache und praktische Umsetzung minimalinvasiver oralchirurgischer Verfahren. Ein Anwenderbericht von Dr. med. univ. et med. dent. Angelo Christian Trödhan, Wien.