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Dental Tribune German Edition

tienten – sozusagen als „Gratis- zugabe“ der Anwendung eines Piezotoms. „Knochenvernichtung“ muss nicht sein Jeder Defekt und jede willkür- liche Verletzung, die der chirur- gisch tätige Zahnarzt setzt, muss vom Körper regeneriert werden bzw. führt zu bleibenden Defek- ten der anatomischen Integrität. Die Abbildungen 2 und 3 zeigen den präzisen, knochenverlust- freien piezochirurgischen Zugang bei Wurzelspitzenresektionen im Ober- und Unterkiefer. Der hydrodynamische ultraschallgestützte Cavitations- Sinuslift (HUCSL–INTRALIFT) Der von der TKW-Research- Group(Troedhan–Kurrek–Wain- wright) 2007 entwickelte HUCSL- INTRALIFT hat weltweit in zahl- reichen Zahnarztpraxen den „of- fenen“ Sinuslift mit lateralem Zugang bereits vollständig abge- löst. Über einen 2,8 mm durch- messenden ultraschallpräparier- ten krestalen Zugang (analog zum „Summers“-Lift) wird die Kieferhöhlenschleimhaut mit ge- ringstmöglichem Rupturrisiko per hydrodynamischem Kavitations- effekt beliebig weitflächig abge- löst und beliebige Mengen Kno- chenersatzmaterial subantral ein- gebracht. Nach drei Jahren weltweitem Praxiseinsatz konnte der Beweis erbracht werden, dass das INTRA- LIFT-Verfahren in jeder Sinus- augmentations-Situation (auch „große“ Sinuslifts bei praktisch fehlendem Alveolarkamm) mit einer Komplikationsrate von we- niger als 4 % und postoperativ na- hezu schwellungs- und schmerz- frei durchgeführt werden kann. Die Abbildungen 4 bis 6 zeigen den neunmonatigen Fallverlauf einer Patientin. Der vertikale Kammsplit bei ausreichend hohem, aber zu schmalem Kieferkamm Ebenfalls von der TKW-Re- search-Group entwickelt wurde ein ultraschallchirurgisches In- strumentenset, das dem niederge- lassenen Zahnarzt nach entspre- chender Schulung erlaubt, ohne Präparation eines Mukoperiost- lappens schmale Kieferkämme ab 1 mm Kammbreite verlustfrei und präzise zu spalten und aufzudeh- nen, um die Implantatinsertion zu ermöglichen. Der entstandene Bruchspalt wird mit selbsthärten- demKnochenersatzmaterial(easy- graft) befüllt. Auch hier ist die Komplikationsrate sehr gering, die Heilung verläuft analog zur biolo- gischen Knochenbruchheilung bzw. Heilung einer Extraktionsal- veole nach einfacher Extraktion und Socket Preservation mit selbsthärtendem Knochenersatz- material (easy-graft crystal) (Abb. 7 bis 10). Absolute Kieferkammerhöhung im atrophen Seitenzahnbereich Verschiedene wissenschaftli- cheAnsätze werden zurzeit in Mul- ticenterstudien geprüft: die Pie- zotome-präparierte subperiostale Tunneltechnik in Kombination mit selbsthärtendem Knochener- satzmaterial (easy-graft crystal) erscheint im Vergleich zur ultra- schallgenerierten „Sandwichosteo- plastik“ momentan am aussichts- reichsten, da diese Technik leicht erlernbar und am einfachsten in dertäglichenPraxiseingesetztwer- den kann. Kritik an der Ultraschallchirurgie Einen Hauptkritikpunkt sehen neue Anwender bei der Ultra- schallchirurgie im Rahmen der weltweiten IAUSI-Kurse in der vermeintlich längeren OP-Dauer. Dies liegt zum Teil an der Flut billi- gerundinsuffizienterundteilweise sogar falsch konstruierter Ultra- schallchirurgiegeräte,anmangeln- derAusbildungundSupportdurch Dentaldepots und zu guter Letzt auch an der individuellen Lern- kurve des anwendenden Zahnarz- tes. Da die Ultraschallchirurgie minimalinvasivundvölligunspek- takulär nahezu blutungsfrei vom Klang her wie Zahnsteinentfernen abläuft, wirkt die OP-Dauer sub- jektiv länger als mit rotierenden Instrumenten. In einer weltweiten Anwender- befragung hat sich jedoch ergeben, dasszwaranfänglichdieOP-Zeiten im Vergleich zu Operationen mit herkömmlichen rotierenden In- strumenten 50 Prozent mehr Zeit beanspruchen, jedoch nach 25 bis 30 Ultraschall-OPs die OP-Dauer aller Eingriffe wieder in der indivi- duellen Norm liegen, beziehungs- weise konnten OP-Zeiten maß- geblich verkürzt und als positiver Nebeneffekt auch die Anatomie- kenntnisse des Arbeitsbereiches wiedervertieftwerden(sogarmuss- ten). Ein Preis, den man für Mi- nimalinvasivität gerne zu zahlen bereit ist. Die Zukunft der Ultraschall- Oralchirurgie beginnt jetzt Die Ultraschallchirurgie er- möglicht dem niedergelassenen Zahnarzt ein neues, sehr nachge- fragtes Tätigkeitsfeld in der um- fassenden Implantatversorgung seiner Patienten. Sie ist mit ei- nem vergleichsweise geringen Zeitaufwand erlernbar, beschert ein erfreuliches Patientenfeedback (weniger Schmerzen und Schwel- lung) und erschließt eine neue Patientenschicht, die antiquierte Mega-OPs zur Knochenvermeh- rung schlicht und einfach ableh- nen. Erstveröffentlichung: DT Swiss Edition 1/12 DT Dr.med.univ.etmed.dent. AngeloChristianTrödhan Bräuhausgasse 12–14 1050Wien Österreich Tel.: +43 1 5449128 troed@aon.at www.perfectsmileandface.com Kontakt ANZEIGE DENTALTRIBUNE German Edition