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Dental Tribune Austrian Edition

AvulsionenunreiferFrontzähnemitof- fenenApizesundnochdünnenWurzel- wändenverlangennacheinermöglichst schnellen Replantation.1,2 Auch wenn solche Replantationen unter optimalen Bedingungen ablaufen, werden derart traumatisierte Zähne häufig nach der Abheilung Pulpanekrosen aufweisen.2 InungünstigerenFällenkommtesauch zu gangränösen Infektionen, welche dann zu Abszessen und Fistelungen führen.7,22,32 Optimale Replantations- techniken und schnelle Replantationen verringerndieGefahrvonInfektionen.3 Ebenso ist ein offener Apex von über 2 mm Durchmesser von Vorteil, denn dadurch erhöht sich die Chance auf ei- ne erfolgreiche Revaskularisation und Pulparegeneration deutlich.3,32 Wenn es zum Absterben des Pulpagewebes ge- kommenwar,warenbisherdieAussich- ten auf eine erfolgreiche endodontische Behandlung unreifer Frontzähne eher schlecht. In den letzten Jahren jedoch wurde in einer ganzen Serie von Fall- berichtengezeigt,dassesmöglichist,das Wurzelwachstum wieder anzuregen und auch vitales Pulpagewebe bei in- fizierten, devitalen unreifen Zähnen zu generieren.4,6,32 Diesgelangauchbeiakut gangränösen, fistelnden, apikal perio- dontitischenZähnen.8,9,32 Mit dem Begriff „Regenerative Endodontie“werdenalledamitverbun- denen Prozesse beschrieben, wie zum Beispiel weiteres Wurzelwachstum, Re- vaskularisation des Wurzelkanals, Zu- nahme der Wurzelwandstärke und die Bildung eines mehr oder weniger physiologischen Apex.18,19 Es kann hier voneinem„Paradigmawechsel“gespro- chen werden, wenn unreife devitale Zähne nicht mehr wurzelgefüllt, son- dern regenerativ endodontisch zum Wachstumangeregtwerden.11,12,19,32,35 Das Behandlungsvorgehen für un- reifedevitaleWurzelkanälewartraditio- nellderVersucheinerWurzelfüllung.3,12 Erste Versuche einer Apexifikation wurden mit wiederholten Kalziumhy- droxid-Einlagen unternommen.Durch dieseEinlagenerhofftemansicheineEli- minationderinfektiösenKeimeausden Wurzelkanälen und die Bildung einer wieauchimmergearteten,apikalenBar- riere der offenen Wurzel. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist das Setzen vonMTA-Plugs(Stopfen)direktanden offenen Wurzelspitzen. Diese Plugs dichtendieKanälezumapikalenWeich- gewebe hin ab und können gleichzeitig derfolgendenWurzelfüllungalsapikale Barrieren dienen.13 Apikale MTA-Plugs sind zwar schwierig zu setzen, haben aberdenVorteil,dassdieBehandlungen relativ schnell abgeschlossen werden können. Der Nachteil der Kalziumhy- droxid-undMTA-Technikenistjedoch, dass das Wurzelwachstum endgültig gestoppt wird und die Zähne mit ihren dünnen Dentinwänden in einem un- reifen und stark frakturgefährdeten Zustand verbleiben.12,13,19 Lange Einla- gezeiten von Kalziumhydroxid setzen überdies die Frakturresistenz des Den- tins deutlich herab und Verluste durch Frakturen solcher Art behandelter ZähnesindbeinahedieRegel.2,3 Regenerative endodontologische BehandlungenbeginnenmiteinerDes- No. 12/2011 · 8. Jahrgang · Wien, 7. Dezember 2011 ...feiert 1-jähriges Jubiläum in Österreich! ANZEIGE Fortsetzung auf Seite 18 Ë 4Seite 22 Schallbasierte Spülung im Wurzelkanal InderEndodontiestrebtmannacheinem möglichst sicheren und schnellen Resul- tat. Ein wichtiger Schritt in diese Rich- tungistdieAnwendungvonSchallinstru- menten imWurzelkanal. 4Seite 23 Ziel: Stabilisierung des Zahnes Bei einer inneren Resorption kann es zur Schwächung und zum Bruch des betroffe- nenZahneskommen.HierhilftderEinsatz von glasfaserverstärkten Wurzelstiften. VonDr.MaximStošeketal.4Seite 21 Endodontie neu entdeckt Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Martin Trope präsentiert die TEC2 GmbH das Curriculum Endodontie 2012. NamhafteReferentenkonntenfürdieFort- bildunggewonnen werden. ENDO TRIBUNE The World’s Endodontic Newspaper · Austrian Edition 51 2 3 4 Regenerative Endodontie Paradigmawechsel bei der Behandlung von unreifen, nekrotischen Zähnen: Laut Forschungsergebnissen könnten Stamm- und Vorläuferzellen u.a. aus Pulparesten zur Wiederbesiedlung von sterilisierten Pulpahöhlen beitragen. Von Dr. Richard Steffen, Dr. Caroline Moret, Dr. Hubertus van Waes, Schweiz. Abb.1:RxamUnfalltag.–Abb.2:RxnachSterilisationundPC-EinlageundSAT-Versorgung.–Abb.4:RxdreiMonatenachEinlage.–Abb.4:Rx zehnMonatespäterzeigtWurzelreifung.–Abb.5:Rx14MonatenachderBehandlungzeigteinedeutlicheApexbildungundWurzelwandwachstum. I n Brasilien gibt es seit mehr als 20 Jahren postgraduier- te Masterstudiengänge, die heute an 28 Universitäten des Landes angeboten werden. Diese Tatsache wurde mir bekannt, nachdem brasilianische Profes- soren kürzlich einen deutschen, endodontologischen Vortrag zur Wurzelkanalbehandlung mit den Worten kommentierten: „Wir sind so froh,dass die Endodontie in Deutschland endlich besser geworden ist!“ In den letzten zehn Jahren hat sich bei uns viel verändert: Endodontische Fachgesellschaf- ten wurden gegründet, der Ab- schluss eines Curriculums Endo- dontie ist für viele Kollegen eine Selbstverständlichkeit geworden, der erste deutsche Masterstu- dienganghatbegeisterteTeilneh- mer gefunden, die Aufbereitung von Wurzelkanälen ist einfacher als je zuvor und es gibt erste Schritte für pulparegenerierende Therapien. Bei dieser Wertschät- zung und Aufwertung der Endo- dontie ist es nicht verwunder- lich, dass heute in Deutschland mehr Wurzelkanalbehandlun- gen als je zuvor durchgeführt werden. Die Fortschritte der endo- dontischen Therapie gehen glei- chermaßen von Hochschule und Industrie aus, wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunk- ten. Bei zukunftsweisenden re- generativen Therapien ist die Hochschule mit sämtlichen For- schungsmöglichkeiten gefragt. Nur gute Grundlagenforschung sowie klinische Studien können regenerativen Therapieverfah- ren dazu verhelfen, sich zu eta- blieren. Auf der anderen Seite schaf- fen mutige Schritte von der In- dustrie Fakten, die nie eine poli- tische Mehrheit in Gremien fin- den würden: Seit diesem Jahr gibt es Einmalinstrumente aus Nickel-Titan,die nur für den Ge- brauch an einem Patienten frei- gegeben sind. Damit ist die po- tenzielle Übertragung von Er- krankungen ausgeschlossen und das Frakturrisiko von Instru- menten kann deutlich reduziert werden. Die Entwicklung der letzten zehn Jahre vor Augen ist zu hof- fen, dass die Anstrengungen und das Interesse für die Endodon- tie nicht abnehmen. Vielleicht schaffen wir es demnächst nicht nur im Fußball den Brasilianern auf Augenhöhe zu begegnen, sondern auch auf dem Gebiet der Endodontie. * Heinrich-Heine-Universität, Poliklinik für Zahnerhaltung,40225 Düsseldorf Endodontie: Erfolgreicher als je zuvor! Statement von Priv.-Doz. Dr. David Sonntag*