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Dental Tribune Austrian Edition

News DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 11/2011 · 2. November 20112 A uch in Ös- terreich, o b w o h l keine neueren umfassenden epide- miologischen Daten in internatio- nalen Statistiken vorliegen, hat sich die Karieslast unter Jugendlichen in denvergangenen25Jahrendrastisch verringert. Dennoch gibt es eine kleine Gruppe aus„bildungsfernen“ und „sozial schwachen Schichten“, wie bei Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund, die mit deutlichen Mundgesundheitspro- blemen zu kämpfen haben. Be- sonders betroffen sind hier kleine Kinder bis zu 3 und 4 Jahren durch frühkindliche Karies. Eine Alters- gruppe, die von gruppenprophylak- tischen Maßnahmen noch nicht er- reicht wird, wo aber auch sichtbar wird, dass, so die Präventionsexper- ten,die Kooperation von Kinderärz- ten und Zahnärzten zu wenig greift. Kinder müssen früher in den Zahn- arztpraxenvorgestelltwerden,denn, so die oben zitierten Präventionsex- perten, „eine gute Mundgesundheit bei Kindern ist die Basis für die ge- samtegesundekörperlicheEntwick- lung und für gesunde Zähne im Er- wachsenenalter“. Auch die Zahlen in der klassi- schen Füllungstherapie sind inter- national in den Industriestaaten rückläufig, wenn sich auch hier in den Studien zeigt, dass die Alterspy- ramiden sich verschieben und in den Versorgungsindizes „gefüllter Zähne“ bis zum 45. Lebensjahr zu alten Statistiken ein Gleichstand er- zielt wird. Insgesamt verzeichnen wir, das ist die andere Seite, eine deutliche Verschiebung, vor allem im Seitenzahnbereich weg von Amalgam hin zu zahnfarbenen Res- taurationen, die für die Patienten zum wünschenswerten Standard werden. Selbst in der„Kassenversor- gung“ beginnen Kompositmateria- lien und Adhäsivtechniken Einzug zu halten und die neu vorgestellten Bulk-Fill-Materialien für zahnfar- bene Restaurationen haben gute Chancen, echte Amalgamalternati- ven zu werden. Ein weiterer Trend der sich abzeichnet, ist, dass bei grö- ßeren Defekten immer öfter zur hochwertigen Restauration gegrif- fenwird,obInlay,OnlayoderKrone. Ein breites Feld, wobei natürlich immerdieProblematikder„Abrech- nung“ mit dem Patienten zu lösen ist, denn das allermeiste kann eben nicht „auf Kasse“ erbracht werden. Spricht man über Versorgungs- trends in der Zahnheilkunde, muss man als klare Wachstumsbereiche die Endodontie und Parodontologie erkennen. Keine Wachstumsfort- schritte kann derzeit die Implanto- logie verzeichnen, die jedoch in sich selbst in einer Rückbesinnung auf wissenschaftlich fundierte Entwick- lung weg vom Marketing über alles begriffen ist. Dramatische Herausforderun- gen kommen am anderen Ende der Lebensleiter, bei den alten Men- schen, auf die Zahnärzte zu. Hier kommen unter Einbeziehung der Multimorbidität und der Multime- dikationoftschwierigeTherapieent- scheidungen auf den Zahnarzt zu. In keinem europäischen Land ist die Unterversorgung ambulant und stationär Pflegebedürftiger auf dem Weg zur Lösung, noch ist auf Kas- senseite besondere finanzielle Vor- sorge dafür getroffen worden. Die zahnmedizinische Versor- gung der Senioren bedarf noch sehr viel mehr besondere Initiativen als die – siehe den Anfang dieses Klar- textes – präventive Betreuung der Kleinkinder. Es sind konzentrierte Aktionen von Gesetzgeber, Solidar- system und der Ausbildung des Be- rufsstandes gefordert. Die Zahn- ärzteschaft sollte sich verstärkt des Wandels der Zahnheilkunde in vie- len Bereichen der Berufspolitik mit dem Beschreiten neuerWege anneh- men. Der Zahnarzt vor Ort sollte wissen, die Zahnmedizin wandelt sich, aber der Versorgungsbedarf wird eher mehr und vielfältiger, toi,toi,toi,Ihr Jürgen Pischel WIEN – Im August 2011 lief die Frist aus, bis zu der alle selbstständigen Zahnärzte in Österreich Zeit hatten, eine Haftpflichtversicherung abzu- schließen. Doch trotz Nachfrist in mehreren Bundesländern haben nochimmernichtalleMedizinerden Nachweis erbracht. Dass dieser fehlt, „heißt aber nicht automatisch,dass derArzt säu- mig ist und keine Haftpflichtversi- cherung abgeschlossen hat“, so der Sprecher der Ärztekammer, Martin Stickler. Das Dokument müsse näm- lich von der jeweiligen Versicherung an die Kammer übergeben werden. Eine Umfrage in den Bundeslän- dernzeigt,dassderGroßteilderÄrzte schon Folge geleistet hat. Bisher lag derAbschlusseinerberuflichenHaft- pflichtversicherung im Ermessen des Mediziners. Bei einigen Säumnisfällen han- delt es sich vermutlich um Zahnärzte mit Auslandsbezug – etwa mit Pra- xen auch in Nachbarländern. Diese Zahnärzte verwiesen darauf, dass sie ohnehin in ihren Heimatländern miteuropaweiterWirkungversichert seien: „Es könnte sein, dass sich dar- aus noch europarechtliche Probleme für den österreichischen Gesetzgeber ergeben“, vermutet Amtsdirektor Jörg Krainhöfner von der Zahnärzte- kammer. Wenn bis zur Nachfrist am 31.OktoberkeinVersicherungsnach- weis eingegangen ist, wird eine Neu- eintragung einer freiberuflichen Tätigkeit nicht vorgenommen, so die Ärztekammer. Bei den Zahnärz- ten heißt es, dass die Kammer nach Ablauf der Nachfrist Disziplinaran- zeigen erstatten wird. Quelle:APA DT Noch immer Verzögerungen bei Haftpflichtversicherung Versicherungspflicht gesetzlich verankert. Schiedsverfahren drohen. Zahnmedizinwird anders,abernichtweniger Jürgen Pischel spricht Klartext derzeit nicht in Behandlung. Zudem dauert der Beginn der Therapie von chronischem Schmerz nach Diagno- sestellung im Schnitt knapp zwei Jahre. Pro Jahr werden in Österreich rund 19 Mio. Schmerzmedikamente verordnet. Gesundheitspolitik gefordert „Längst hat sich das Bewusstsein durchgesetzt, dass man zum Beispiel durch regelmäßiges Zähneputzen bis zu einem gewissen Grad Karies vor- beugen kann: Das erspart Schmerzen und verringert Kosten“, so Prof. Ber- natzky. „Beim chronischen Schmerz –besondersbeiSchmerzendesBewe- gungsapparates – hingegen ist die Einsicht,dass man ihm wirksam vor- beugen kann, noch nicht breiten- wirksam vorhanden. Hier ist die Gesundheitspolitik dringend gefor- dert.“ Mediziner/-innen müssen in der Therapie komplexer chronischer Schmerzsyndrome ausgebildet, Pa- tienten/-innen darüber informiert werden, dass eine zufriedenstellende Behandlung heute in den meisten Fällen möglich ist. „Die Behandlung chronischer Schmerzen muss von politischen Entscheidungsträgern/ -innen auf österreichischer sowie auf EU-Ebene endlich als eine der höchsten Prioritäten erkannt wer- den. Für die Schmerzforschung, für die schmerztherapeutische Ausbil- dung und für moderne Schmerz- therapien müssen deutlich mehr Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.“ Chronische Schmerzen sind in sehr vielen Fällen nicht zuletzt auch eine Folge eines „ungesunden“ Lebensstils. Essenziell sind hier schmerzpräventive Programme. „Wir brauchen dringend eine syste- matische, auf breiter Basis angebo- teneSchmerzprävention“,fordert der ÖSG-Präsident, und weiter: „Ärzte und Fachgesellschaften können und müssen hier warnend und fordernd ihre Stimme erheben. Umsetzen muss solche Projekte die Politik, unterstützt von derWirtschaft.“ Quelle und weitere Informationen: Öster- reichische Schmerzgesellschaft (ÖSG): www.oesg.at/ DT Fortsetzung von Seite 1 Gesundheitspolitik Individuelle Eintragungen im Rah- men-Hygieneplan können direkt am Computer vorgenommen wer- den. Ein Ausdruck kann auf solche Seitenbeschränktwerden,diefürdie betreffende Praxis relevant sind. Dies wird z.B. durch eine Trennung von maschinellen und manuellen Aufbereitungsverfahren für Medi- zinprodukte erleichtert. Der Praxisinhaber muss den Be- schäftigten bei ihrer Einstellung, bei Veränderungen in ihrem Aufgaben- bereich und auch bei Einführung neuer Arbeitsverfahren anhand des Hygieneplanes geeigneteAnweisun- gen und Erläuterungen erteilen. Unterweisungen sind bei Bedarf oder mindestens in jährlichen Ab- ständen zu wiederholen und auch zu dokumentieren. Die Wiederver- wendung von Medizinprodukten setzt voraus, dass der Hersteller An- gabenzuihrerAufbereitungzurVer- fügung stellt und dass diese Medi- zinprodukte anhand einer Risiko- bewertung vor der Aufbereitung in bestimmte Gruppen eingestuft werden. Der Hygieneplan befindet sich grundsätzlich in Übereinstimmung mit den Empfehlungen des RKI (Robert Koch-Institutes). Der Musterhygieneplan steht für Praxen kostenlos auf der BZÄK- Homepage: www.bzaek.de/fileadmin/ PDFs/za/hygieneplan/hygieneplan. pdf DT Fortsetzung von Seite 1 Hygieneplan IMPRESSUM Erscheint im Verlag DPU - Danube Private University Dr.-Karl-Dorrek-Straße 23 Campus West A–3500 Krems Tel.: +43 2732 70478 Fax: +43 2732 70478 7060 www.dp-uni.ac.at Herausgeber Jürgen Pischel (jp) (V.i.S.d.P.) Juergen.Pischel@DP-Uni.ac.at Redaktionsleitung Mag. Jeannette Enders (je) Tel.: +49 341 48474-133 j.enders@oemus-media.de Wissenschaftlicher Beirat HR Prof. Dr. Robert Fischer (rf) Robert.Fischer@DP-Uni.ac.at Mag. Robert Wagner (rw) Robert.Wagner@DP-Uni.ac.at Anzeigenverkauf Nadine Naumann Tel.: +49 341 48474-402 n.naumann@oemus-media.de Layout/Satz Matteo Arena Tel.: +49 341 48474-115 m.arena@oemus-media.de Franziska Dachsel Tel.: +49 341 48474-131 f.dachsel@oemus-media.de Dental Tribune Austrian Edition erscheint in Lizenz und mit Genehmigung der Dental Tribune International GmbH. Dental Tribune ist eine Marke der Dental Tribune International GmbH. Die Zeitung und die enthaltenen Beiträge und Abbildun- gensindurheberrechtlichgeschützt.JedeVerwertungist ohneZustimmungderDentalTribuneInternationalGmbH unzulässig und strafbar. Es gilt die Anzeigen-Preisliste Nr. 8 vom 1.1.2011 (Me- diadaten 2011). Über unverlangt eingesandte Manuskripte und Leser- briefe, Fotos und Zeichnungen freuen wir uns, können dafür aber dennoch keine Haftung übernehmen. Einsen- dererklärensichdamiteinverstanden,dassdieRedaktion Leserbriefe kürzen darf, wenn dadurch deren Sinn nicht entstellt wird. Univ.Prof.Dr.Günther Bernatzky,Präsi- dent der Österreichischen Schmerzgesell- schaft (ÖSG). Prim.Univ.-Prof.Dr.Wilfried Ilias,Präsi- dent past,ÖSG. Alle mit Symbolen gekennzeichneten Beiträge sind in der E-Paper-Version der jeweiligen Publikation auf www.zwp-online.info mit weiterführenden Informationen vernetzt.