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Dental Tribune Austrian Edition

Bereich 36 stattfinden (Abb. 3). Die- ser Datensatz wurde anschließend exportiert, um mittels der Implan- tatplanungssoftware kombiniert zu werden. 3.IntraoralscanGesamtkiefer Da die Herstellung einer Bohr- schablone zur navigierten Implantat- insertion ein physisches Modell erfor- dert,erfolgteeinweitererIntraoralscan des gesamten Ober- und Unterkiefers (Abb. 4). Dieser wurde anschließend per Online-Portal CEREC Connect zunächst an das Labor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der LMU Münchenübermittelt,umvondortaus einentsprechendesstereolithografisch gefertigtes Modell (SLA-Modell) zu bestellen. Parallel zur zentralen Herstellung des SLA-Modells erfolgte die digitale ImplantatplanungmittelsderImplan- tatplanungssoftware SICAT Implant. Hierzu werden sowohl der DICOM- Datensatz des DVTs als auch der CAD-Datensatz des CEREC in die Implantatplanungssoftware eingele- sen. Mittels Markierung der Nach- barzähne werden anschließend beide Datensätze überlagert und fusioniert (Abb.5und6). Auf dieser Basis kann nun, ent- sprechend der knöchernen und pro- thetischenVorgaben,unterEinhaltung der entsprechenden Sicherheitsabstän- de das Backward Planning erfolgen (Abb.7).Durchdenexaktdargestellten Gingivaverlauf lässt sich die Weich- gewebesituation gut abschätzen und ermöglicht eine präzise Planung der Durchtrittsstelle(Abb.8). Im vorliegenden Fall entschied sich das Behandlerteam für die navi- gierteInsertioneinesStraumannStan- dard-Implantats mit 4,8 mm Durch- messer (Straumann Guided Surgery, Straumann,Freiburg).NachAbschluss der Planung wurden die Planungs- datenaufCDgebranntundzusammen mit stereolithografischem Modell, Röntgenschablone und Bestellformu- larandieFirmaSICATversandt. Dort erfolgte auf Basis der Pla- nungsdaten die Umarbeitung der Röntgenschablone in die Bohrscha- blone (Abb. 9 bis 11). Diese wird mittelsAbtastungkontrolliert,umdie vom Hersteller garantierte apikale Fertigungsgenauigkeitvon500µmam apikalen Ende des Implantates zu ge- währleisten (Abb.12). Zusammen mit der Bohrscha- blone erhielt das Behandlerteam ein Chirurgieprotokoll,dasdiezuverwen- denden Bohrer und Hülsen vorgibt. UmeinminimalinvasivesVorgehenzu gewähren, wurde auf die Präparation eines Mukoperiostlappens verzichtet und der Zugang zum Knochen mittels Schleimhautstanzunggewählt(Abb.13). Anschließend erfolgte die Aufberei- tung des Implantatbettes mit dem Guided Surgery System der Firma Straumann entsprechend dem durch SICAT gelieferten Chirurgieprotokoll (Abb.14).Abbildung15und16zeigen das Implantat direkt nach Insertion einmal ohne und einmal mit Ein- heilkappe. Während der zehnwöchi- gen Einheilzeit wurden die Nachbar- zähne mit chairside gefertigten Inlays versorgt (Abb. 17). Anschließend konnte die definitive Versorgung des Implantates erfolgen. Dies musste noch auf Basis einer herkömmlichen Abformung geschehen, da das in- traorale Scannen von Implantaten technologisch zwar möglich, jedoch momentannochnichtvomHersteller freigegebenist. Diskussion Die digitale Implantatplanung mittels dreidimensionaler Röntgendi- agnostik basiert heute zumeist noch aufeinerherkömmlichenAbformung. Auf dem resultierenden Gipsmodell wird dann im zahntechnischen Labor nach einem Wax-up eine röntgen- opakeSchablonehergestellt,welcheder PatientwährenddesDVTsoderCTsim Mund trägt. Schwierigkeiten können bei diesem Vorgehen vor allem durch mögliche Patientenbewegung und somit Verwackelungen während des DVTs auftreten. Zudem können Schwierigkeiten durch die noch in- suffiziente Darstellung des Weich- gewebeverlaufsentstehen. Die Planung der späteren Implan- tatpositionaufderBasisvonScandaten der klinischen Situation wurde bereits vor einigen Jahren beschrieben. Al- lerdings handelte es sich hierbei um Daten von extraoral digitalisierten Gipsmodellen. Wirklich interessant wird es für Behandler und den Patienten nun, wenn ein Intraoralscan mit den DICOM-Daten aus CT oder DVT,wie im vorliegenden Fall, fusioniert wer- denkann.Hierdurchergebensicheine Reihe von Vorteilen: Zunächst entfällt eine herkömmliche Abformung und die Modellherstellung mit den ent- sprechenden potenziellen Fehlerquel- len sowie die aufwendige zahntech- nische Herstellung der „Röntgen- schablone“. Hierdurch lässt sich neben dem erhöhten Patientenkomfort auch die Anzahl notwendiger Behandlungs- sitzungen verringern. Daneben bietet das navigationsgestützte Implantieren weitere Vorteile, wie erhöhte Sicher- heit,vorhersagbareFunktion,Ästhetik undminimalinvasivesVorgehendurch „flapless“ Operationstechnik. Dies bedingt wiederum weniger Wund- schmerz und kürzere Ausfallzeiten für denPatienten. Die scharfe Zeichnung und we- sentlich genauere Aufnahme des Gin- givaverlaufs durch den importierten Intraoralscan erlaubt es zudem, das DurchtrittsprofildesImplantatsinder Planungsphase besser zu beurteilen. Die Verwackelungsfreiheit der DVT- Aufnahme kann durch den Behandler anhand der Form der Referenzkugeln der Röntgenschablone beurteilt wer- den.Weiterhinistfüreinepräzise3-D- Planung der exakte Sitz der Schablone im Mund des Patienten während der Bildgebung und der folgenden Opera- tion unbedingte Voraussetzung. Mo- mentan wird für die Herstellung einer Chirurgieschablone für die navigierte ImplantationnocheinphysischesMo- dell benötigt, das zumeist durch eine konventionelle Abformung entsteht. Der vorliegende Fall verwendet hier stattdessen ein nach intraoraler digi- taler Abformung hergestelltes stereo- lithografisches Modell (SLA-Modell), um gänzlich auf eine konventionelle Abformung verzichten zu können. Wünschenswert wäre für den Kliniker die Herstellung der Bohrschablonen gänzlich ohne physisches Modell.Dies würde zu einer weiteren Optimierung und Vereinfachung des Vorgehens führen. Zusammenfassend lässt sich festhalten,dass der Weg zum navigiert gesetzten Implantat heute durch die Kombination von Intraoralscan, DVT und SLA-Modell ohne konventionelle Abformungmöglichist. Erstveröffentlichung: ImplantologieJournal2/11 IT User Report IMPLANTTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 10/2011 · 5. Oktober 201120 ➟ 20. JAHRESTAGUNG DER DGL e.V. LASER START UP 2011 PRAXISSTEMPEL E-MAIL-ADRESSE DTAT 10/11 NAME/VORNAME Bitte senden Sie mir das Programm zur/zum 20. JAHRESTAGUNG DER DGL e. V. LASER START UP 2011 28./29. Oktober 2011 zu. 28./29. Oktober 2011 in Düsseldorf, Hotel Hilton Düsseldorf Programm Programmheft als E-Paper www.startup-laser.de www.jahrestagung-dgl.de ANZEIGE Abb. 10: Fertiggestellte Bohrschablone. – Abb. 11: Detailansicht Bohrschablone: Einpolymerisierte Hülse für die Implantation mittels Straumann Guided Surgery Kit (Straumann, Freiburg). – Abb. 12: Qualitätskontrolle:Vermessung der Hülsenposition. – Abb. 13: Bohr- schablone nach Schleimhautstanzung in situ. – Abb. 14: Erweiterung des Implantatbettes. – Abb. 15: Implantat in situ ohne Einheil- kappe/Gingivaformer. Die Stanzung scheint durch den Zug des Spiegels oval. – Abb. 16: Implantat mit Gingivaformer direkt post OP. – Abb.17: Situation nach 10Wochen Einheilzeit und Eingliederung von chairside gefertigten Inlays (Cerec) an 35 und 37. 10 11 12 13 14 15 16 17 Dr.Jan-FrederikGüth Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der LMU München Goethestraße70,80336München Tel.: +49 89 95109576 jan_frederik.gueth@ med.uni-muenchen.de Priv.-Doz.Dr.med.dent. FlorianBeuer OA Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der LMU München Goethestraße70,80336München Florian.Beuer@ med.uni-muenchen.de www.klinikum.uni-muenchen.de/ Poliklinik-fuer-Zahnaerztliche- Prothetik Prof.Dr.DanielEdelhoff Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der LMU München Goethestraße70,80336München Tel.: +49 89 5160-9511 daniel.edelhoff@ med.uni-muenchen.de Kontakt