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Dental Tribune German Edition

MÜNCHEN – Die endodontische The- rapie hat sich in den letzten 10 Jahren stärker weiterentwickelt als im gesam- ten Jahrhundert davor. Ob als Spezialist oder Generalist – bei endodontischen Behandlungen kommt man an einem deutschen Unternehmen nicht vorbei: DieVDW GmbH mit Sitz in München. Seit Jahrzehnten setzt das traditionsrei- che Unternehmen Trends und Stan- dards, gilt auf dem deutschen Markt als Anbieter Nummer 1 im Segment der Endodontie und weltweit als einziger Hersteller,dersichausschließlichaufdas Fachgebietspezialisierthat. Welche herausragenden Entwicklun- gen prägten die Unternehmensge- schichte? Dr. Matthias Kühner: Um 1890 wurde ein Produkt eingeführt, das bis heute in beachtlichen Stückzahlen pro- duziert wird: Die Nervnadel, ein un- scheinbares Instrument mit einem Pro- duktlebenszyklus von 140 Jahren. Der VDW Farbencode zur Größenkenn- zeichnungistlängstISOStandard.VDW hatalsErsterInstrumenteausrostfreiem Edelstahl angeboten, war Vorreiter mit steril verpackten Endo-Instru- menten,usw. ManmussindiesemKon- text sehen, dass die Innovatio- nenderletzten10bis15Jahredie Wurzelkanalbehandlung stärker verändert haben als die Entwick- lungen der vorangegangenen 100 Jahre. So liegen auch dieausheutigerSichther- ausragenden Produkte von VDW in der letzten Dekade. In diesem Zeitraum hat sichVDW vom reinen Instrumentenhersteller zum Systemanbieter entwickelt. Im Fokus stehenheutewenigereinzelneProdukte, sondernProblemlösungen,fürdiekom- plette Konzepte angeboten werden.Die Arbeit des Zahnarztes wird durch den Einsatz moderner Geräte komfortabler. Neue Methoden erweitern das Spek- trumderinAllgemeinpraxenbehandel- baren Fälle, verbessern die Behand- lungsergebnisse und verkürzen den Zeitaufwand. Welche Produkte stehen heute im Mittelpunkt des Produktportfolios beiVDW? Das sind die NiTi-Systeme RECI- PROC und Mtwo mit den Endomotoren VDW.GOLD und VDW.SILVER, deren neuesteVariantensowohlvollrotierende alsauchreziprokeSystemesteuernkön- nen. Unsere Endomotoren schreiben eine eigene Erfolgsgeschichte. Design undFunktionalitätkommenindenPra- xensogutan,dasswirinnerhalbvonnur zweiJahrendieProduktionumdasfünf- fachesteigernmussten.EinKraftakt. Raypex 6 (Abb.) als präziser Apex- lokator mit Touchscreen-Bedienungs- komfortmarkiertaktuelldenFortschritt in der dritten Auflage dieses Erfolgsge- rätes.ImBereichObturationistdiewar- me Kondensation State of the Art mit denVDW-Systemen BeeFill und Gutta- Master. Quarz- faserstifte DT Illusion und DT Light SL setzen mit ihrem Double- Taper Design die Benchmarks in der minimalinvasiven postendodontischen Versorgung. Der Stahlbereich wird für VDW auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, z.B. C-PILOT Feilen und dasSterilprogramm. Neben der steten Entwicklung rich- tungsweisender Innovationen legt VDWvorallemauchaufdieSicherheit seiner Produkte besonderen Wert.Be- reits1983brachteVDWdieerstensteril verpacktenEndo-Instrumenteaufden Markt. Welche weiteren Schritte wur- denindenvergangenJahrengegangen, um auch vor dem Hintergrund der RKI-Richtlinien den verschärften Hy- gienebestimmungen in der Dental- branchezuentsprechen? Vor30JahrenwardasAngebotsteri- lerInstrumentezweifelloseinevisionäre Entscheidung. Heute sind die Anforde- rungenundderAufwandzurEinhaltung aktueller Hygienestandards für die Pra- xen ungleich höher. Behördliche Kon- trollen wie Praxisbegehungen zeigen, wiewichtigdasThemaeinzuschätzenist. Wir waren hier mit vorausschauenden Investitionen immer ein paar Schritte schneller als der Markt: Alle NiTi- und Stahlinstrumente sowie Papierspitzen werden inzwischen industriell vorsteri- lisiert angeboten. Der Zahnarzt erspart sich so zumindest die sonst notwendige Erststerilisation fabrikneuer Instru- mente.InDeutschlandkönnenEinmal- instrumentenachGOZgesondertabge- rechnetwerdenundimmermehrZahn- ärzte machen von dieser Möglichkeit, zumindest bei NiTi-Feilen, Gebrauch. Sie ersparen sich damit den Aufwand zur Reinigung, Desinfektion, Sterilisa- tion und Dokumentation, vermeiden Kontaminationsrisiken für den Patien- ten und – das ist keine Nebensache – schützen ihr Personal vor möglichen Stichverletzungen mit kontaminierten Feilen beim Hantieren während der Wiederaufbereitung. Mit welchen Innovationen aus dem Stammwerk VDW darf der Zahnarzt innächsterZeitrechnen? RECIPROCistsicherdiegrößteIn- novation seit den erstenVersuchen mit rotierenden NiTi-Instrumen- ten. Was bei diesem System noch fehlte, ist ein Motor, der den zusätzlichen Komfort einer integrierten Längenbestim- mung bietet. Dieser Motor ist nun ab November auf dem Markt als VDW.GOLDRECIPROC. Als Nächstes werden wir für die Obturation ein weiteres System auf den Markt bringen,Einzelheiten möchte ich nochnichtverraten. Die Zahnerhaltung durch endodon- tische Behandlung hat in den letzten Jahren in Deutschland und Europa erheblich an Stellenwert gewonnen. Während früher die Endo bei vielen Kollegen eher stiefmütterlich behan- delt wurde, spezialisieren sich heute immer mehr Zahnärzte auf dieses Fachgebiet und mehr Allgemeinzahn- ärzte führen endodontische Behand- lungeninihrerPraxisdurch.Wiesieht esmitderInvestitionderZahnärztein GeräteundMaterialienaus? Das stimmt, viele Kollegen haben Endodontie nie gerne gemacht. Oft war eseinnotwendigesÜbel,weilmanesma- chen„musste“,umeinenWurzelstiftset- zenzukönnen.DerKomfortergonomi- scherGeräte,aufeinanderabgestimmter und in ein Gesamtkonzept eingebunde- ner Produkte haben den Behandlungs- ablauf stark verändert.Eine zeitaufwen- dige Wurzelkanalbehandlung in tradi- tioneller Handarbeit kann man heute den Patienten kaum noch zumuten. Ohne Investitionen ist moderne Endo- dontie natürlich nicht zu haben. Am Anfang muss die Entscheidung für einzurPraxispassendesKonzeptgetrof- fen werden. Fortbildung sollte die erste Investition sein. Steht das Konzept, sind Sehhilfe, d.h. mindestens Lupenbrille mit Licht, ein Aufbereitungssystem mit NiTi-Instrumenten und Endomotor, Apexlokator, Spülungsaktivierung, z.B. mit Ultraschall, und ein Obturations- systemerforderlich.Hinzukommenzur postendodontischen Versorgung faser- verstärkte Kompositstifte mit den ent- sprechenden Adhäsivmaterialien. Diese Investitionen amortisieren sich relativ schnell,wenndieaufgewendeteZeitpro Behandlung sinkt und die Zahl der Behandlungenzunimmt. Die Bereitschaft zur Investition in die Fortbildung ist in den letzten Jahren gestiegen. Der Trend zur Spezialisie- rung in der Endodontie ist auch in Europa zu verzeichnen. Aktuell in DeutschlandhabensichMaster- studiengänge für den Be- reichEndodontiealspost- graduierteAusbildungan Universitäten etabliert. WiewirdVDWdengestiege- nen Anforderungen hinsichtlich vonSchulungsangebotengerecht?Gibt esauchNachfragenausdemAusland? Unser Fortbildungszentrum in München ist mit Mikroskopen, Endo- geräten, Röntgen- und Präsentations- technik wirklich komplett ausgestattet. Hier finden nicht nur eigene Fortbil- dungsreihen statt,auch mehrere Anbie- ter postgraduierter Ausbildung wie DG Endobzw.jetztDeutscheGesellschaftfür EndodontieundzahnärztlicheTrauma- tologie e.V. (DGET), Akademie Praxis und Wissenschaft (APW) usw. nutzen das Zentrum gerne für ihre Curricula. Ohne Fortbildung kein Fortschritt, das giltüberall. Das Fortbildungsangebot können wir nicht auf München oder den deutschsprachigen Raum beschränken. Wirorganisierendeshalbauchiminter- nationalenBereichsehrvieleKurse,teils in Eigenregie, überwiegend aber in Ko- operationmitunserenHandelspartnern in den jeweiligen Ländern.Weltweit ha- benwirdazueinenbeachtlichenPanelan Referenten aus Wissenschaft und Praxis aufgebaut. Sehr wissbegierig sind zum Beispiel die Zahnärzte in Osteuropa. DortsinddieKurseoftunglaublichstark besucht.Um der hohen Nachfrage nach Wissenbessergerechtzuwerden,organi- sieren wir zusätzlich Symposien mit mehreren Hundert Teilnehmern – in Moskau z.B. kommen regelmäßig über 1.000 Zahnärzte. Sogar in Südamerika undSüdostasienhabenwirgutbesuchte Fortbildungsangebote. Das Interesse an modernerEndodontieistgroß. Welche mittelfristige Perspektive hat dieEndodontie? Durch den starken Innovations- schub der letzten15 Jahre ist die Endo- dontie von der ungeliebten Nischendis- ziplin zum Trendthema aufgestiegen. Das hat positive Folgen auf mehreren Ebenen: Die Wissenschaft hat eine bes- sereBasisdennje.NiedergelasseneZahn- ärzteprofitierenvondenmodernenMe- thoden,ihre Arbeit wird erleichtert und Behandlungserfolge sind reproduzier- bar. Erfolgreiche Zahnerhaltung nützt der Patientenbindung und rechnet sich. Deshalb werden sich auch in Zukunft immer mehr Zahnärzte intensiver mit der Zahnerhaltung durch Endodontie beschäftigen. Die Industrie hat ein stär- keresInteresseanderWeiterentwicklung neuerTechnologien,weilsichdieInvesti- tionen mit zunehmender Marktbreite besser rechnen.Die Patienten haben ein ganz natürliches Interesse an der Erhal- tungihrereigenenZähne,dieNachfrage steigt. Mittelfristig hat die Endodontie alsogenugpositiveImpulse. Welchessindderzeitdiewichtigsten ProjektefürSie? RECIPROC (Abb.), erst imMärzeingeführt,istaktuelldaswich- tigste Projekt. Diese Technologie welt- weitzuetablierenisteinegroßeAufgabe. Höchste Priorität hat auch der Ausbau der Produktion an Endomotoren. Die Nachfrage hat unsere Erwartungen weit übertroffen. Dr. Kühner, Sie sind selbst Zahnarzt: WasfasziniertSieanderEndodontie? Ganz einfach: Zähne erhalten, für ein Leben lang – was kann ein Zahnarzt besseresleisten? DT International Business DENTALTRIBUNE German Edition · Nr. 10/2011 · 5. Oktober 20116 VDW Schulungszentrum München. Dr. Matthias Kühner (links), seit 2006 Ge- schäftsführerVDWGmbH.HaraldSchlepper (rechts),KommunikationsleiterVDWGmbH. „Wir waren mit vorausschauenden Investitionen immer ein paar Schritte schneller als der Markt“ Dental Tribune sprach mit Dr. Matthias Kühner, Geschäftsführer VDW GmbH, und Kommunikationsleiter Harald Schlepper über richtungsweisende Innovationen, wissbegierige Zahnärzte in Osteuropa und mittelfristige Perspektiven der Endodontie. Von Jeannette Enders, DT German Edition. VDWWerk München.