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Dental Tribune Austrian Edition

News DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 7+8/2011 · 3. August 20112 D ie alten P r ä s i - d e n t e n werden meist nach den Kammerwah- len nun auch die neuen Posteninhaber sein. Selbst in Niederösterreich (NÖ), woesgegendenbisherigenPräsidenten DDr. Hannes Gruber eine Heraus- fordererliste mit Unterstützung der Zahnärztlichen Interessensvertretung (ZIV) und vielen Aktivitäten gab, Ängste unter der NÖ-Zahnärzteschaft zuschüren,setztesichderAmtsinhaber mit seinem bisher gepflegten Stil der Sachlichkeit und Machbarkeit in der Landeskammerpolitik klar durch. Hatte man durch Aktionen zur Bele- bungdesWahlsystemsmitReihenund StreichenvonKandidatenineinzelnen Kammerbezirken versucht, die Wahl- beteiligung anzuregen, die Einheitslis- ten-Müdigkeit zu überwinden, hat dies, wie man bisher hört, wenig ge- bracht. In der Zwischenzeit hat die Wahl zum Präsidenten der Österreichischen Zahnärztekammer am 17.07.2011 stattgefunden.OhneGegenkandidaten wurde der langjährige Amtsinhaber DDr.WestermayermitnureinerGegen- stimme, die aus Niederösterreich ge- kommenseinsoll,wiedergewählt. Wie auch immer, gilt für die Zu- kunft, dass für die zahnärztliche Stan- despolitik aus den Kammern heraus ein neues Selbstverständnis gefragt ist. Sie darf sich weniger als „Aufseher“ denn als Dienstleister des „freien“ Zahnarztberufes verstehen, nicht als obersteVerfolgungsbehörde in der Be- wahrung von Praxis-Dirigismen zur Berufsbehinderung.Dawerdenseiten- weise in Kammer-Medien Urteile ge- gen Kolleginnen und Kollegen zitiert, die man erstritten hat, weil diese den zahnärztlichen Kammerkomment zur Werbungmissachtethatten.Oderman warnt Zahnärzte vor einem Einsatz moderner DVT-Systeme, die für jede zumindest implantologisch oder auch funktionell anspruchsvolle Praxis ei- nen Fortschritt öffnet, dass sie aus fo- rensischen Gründen dem Zahnarzt ei- nenTortzufügenkönnten.Fortschritte aus der Dentalindustrie sind Voraus- setzung,dass der Zahnarzt immer bes- ser sein kann und aus der Innovation herauserfolgreicherfürseinePatienten und sich werden kann. Eine der wich- tigsten Baustellen, die in Angriff zu nehmen ist, ist die Liberalisierung des Berufsrechtes von Themen der Patien- tenwerbung und -kommunikation bis hin zu unternehmerischen Organisa- tionsformenderPraxeninverschieden gestalteten Partnerschaften bis hin zur Anstellung von Zahnärzten. Gute Zahnheilkunde braucht qualifizierte Heilhilfskräfte, damit die Delegation von Leistungen,angeordnet und unter Aufsicht des Zahnarztes, von diesem auch guten Gewissens verantwortet werden kann. Da kann auch die Auf- stiegsfortbildung hin zur fachhoch- schulgeprägten Bachelor-Dentalhy- gienikerin auf Dauer kein Tabuthema mehr sein. Die Zahntechniker-Frage erhält durch die CAD/CAM-Systeme eine völlig neue Bewertungsdimen- sion. Natürlich muss auch eine offene berufspolitische Diskussion geführt werden, in welche solidarisch gepräg- ten Grundversorgungsformen man in der Zahnmedizin eingebettet sein möchte. So oder so rollt auf die Zahn- ärzteschaft ein Paradigmenwechsel in derGesundheitspolitikzu,welchePar- teien auch immer die nächste Regie- rungstellenwerden.„Versorgungunter Staatsdiktat“versus„KundePatient“in gesicherter Selbstverantwortung wer- dendiePolebilden.Aberauchnachin- nen gilt es mehr Transparenz zu schaf- fen,ThemaVersorgungswerkeundde- ren Leistungsbilanzen, Abrechnungs- modalitätenmitdenKassenundderen innere Verwaltung bis hin zu moder- nen Organisationsstrukturen in der Bund-Länder-Struktur.Auf jeden Fall, esgibtmehrzutunalsdasPrinzip„Big brother is watching you“ als Körper- schaftsdogma zu verfolgen, um alle ZahnärzteauchmitHerzundVerstand hinterdieKammeralsInteressens-und nicht nur Zwangsmitgliedschafts-Ge- meinschaftzubringen, toi,toi,toi,IhrJürgenPischel Westermayer wieder zum Präsidenten gewählt Jürgen Pischel spricht Klartext IMPRESSUM Erscheint im Verlag DPU - Danube Private University Dr.-Karl-Dorrek-Straße 23 Campus West A–3500 Krems Tel.: +43 2732 70478 Fax: +43 2732 70478 7060 www.dp-uni.ac.at Herausgeber Jürgen Pischel (jp) (V.i.S.d.P.) Juergen.Pischel@DP-Uni.ac.at Redaktionsleitung Mag. Jeannette Enders (je) Tel.: +49 341 48474-133 j.enders@oemus-media.de Wissenschaftlicher Beirat HR Prof. Dr. Robert Fischer (rf) Robert.Fischer@DP-Uni.ac.at Mag. Robert Wagner (rw) Robert.Wagner@DP-Uni.ac.at Anzeigenverkauf Nadine Naumann Tel.: +49 341 48474-402 n.naumann@oemus-media.de Layout/Satz Franziska Dachsel Tel.: +49 341 48474-131 f.dachsel@oemus-media.de Matteo Arena Tel.: +49 341 48474-115 m.arena@oemus-media.de Dental Tribune Austrian Edition erscheint in Lizenz und mit Genehmigung der Dental Tribune International GmbH. Dental Tribune ist eine Marke der Dental Tribune International GmbH. Die Zeitung und die enthaltenen Beiträge und Abbildun- gensindurheberrechtlichgeschützt.JedeVerwertungist ohneZustimmungderDentalTribuneInternationalGmbH unzulässig und strafbar. Es gilt die Anzeigen-Preisliste Nr. 8 vom 1.1.2011 (Me- diadaten 2011). Über unverlangt eingesandte Manuskripte und Leser- briefe, Fotos und Zeichnungen freuen wir uns, können dafür aber dennoch keine Haftung übernehmen. Einsen- dererklärensichdamiteinverstanden,dassdieRedaktion Leserbriefe kürzen darf, wenn dadurch deren Sinn nicht entstellt wird. Für ganz Europa gilt der Grund- satz, dass Gesundheitsleistungen mehrwertsteuerbefreit erbracht wer- den können. Gerade die von Ihnen erwähnten Produkte sind für die Zahngesundheit der Europäer von großer Bedeutung. Mit der Mehr- wertsteuerbefreiung könnte eindeu- tig klar gemacht werden, dass auch diese Produkte in den Gesundheits- bereich gehören und nicht Produkte wie alle anderen sind. Wie hoch schätzen Sie Chance und ErfolgbeidieserForderungein,und wann rechnen Sie mit einer Ent- scheidungindieserFrage? Bei allen Fragen, die im Rahmen der EU zu bearbeiten sind, gibt es zahlreiche Interessen aus vielen ver- schiedenen Lagern. Das trifft auch für dieses Problem zu. Daher ist es ganz schwierig, eine konkrete zeitli- che und inhaltliche Einschätzung abzugeben. Wichtig ist aber, dass dieeuropäischeZahnärzteschafteine einheitliche Meinung dazu erarbei- tet hat und diese auch in Brüssel ver- tritt. Die elektrische Gesundheitsakte (ELGA) erhält von der Zahnärzte- kammerundderÄrztekammerKri- tik.NebenderDatensicherheitwird etwa der Nutzen für Zahnärzte in Zweifel gezogen,etwa dass die Spei- cherung von Röntgenaufnahmen für spätere Behandlungen unnütz sind. Was erachtet der CED bei der SpeicherungderPatientendatenfür sinnvoll? Auch aus Sicht des CED handelt es sich bei dieser Frage um eine Angelegenheit, die primär auf natio- naler Ebene zu lösen ist. Wir halten wenig davon, ein europäisches Da- tenmonster mit dem damit verbun- denen enormen finanziellen und organisatorischen Aufwand aufzu- bauen, bevor auf nationaler Ebene vernünftige Modelle existieren. Und damit hapert es im Moment ganz ge- waltig, denn was in den einzelnen Staaten derzeit existiert, sind besten- falls Teillösungen bzw. wie in Öster- reich allenfalls Modelle und Denk- ansätze. Dennoch hat der CED eine Arbeitsgruppe zum Thema e-health eingerichtet. Die Aufgabe dieser Ar- beitsgruppe ist,sich rechtzeitig in die Diskussion über Telematik in Zahn- medizin auf europäischer Ebene ein- zubringen, um schon im Ansatz zu verhindern, dass Fehlentwicklungen unseren Berufsstand über Gebühr belasten. Ein aktuelles Thema zwischen der EU und Österreich ist die Zulas- sungsbeschränkung für Hoch- schulfächer, u.a. auch für Zahnme- dizin. Eine Beschränkung für EU- Bürger ist von der EU nicht gewollt, in Österreich werden be- stimmteProblememiteinemfreien Hochschulzugang verbunden. Hat derCEDauchinBildungsfragenein Mitspracherecht? Selbstverständlich ist die Rege- lung der zahnärztlichen Ausbildung einKernthemadesCED.Geradejetzt befindet sich die Richtlinie 2005/36, die die zahnärztliche Berufsausbil- dung europaweit regelt, in einem Evaluierungsprozess,andemsichder CED massiv beteiligt hat. Dabei ist es gelungen, gerade auch die Vorstel- lungen der österreichischen Zahn- ärzteschaft bei den verantwortlichen Stellen in Brüssel darzulegen. WelcheVorstellungensinddaskon- kret? Konkret geht es um die Auf- rechterhaltung der bewährten Qua- lität in der Zahnheilkunde. Dies be- trifft sowohl den Bereich der Aus- bildung der österreichischen und europäischen Zahnärzte, wo wir die Einführung des zweigliedrigen Bo- logna-Systems ablehnen, weil wir keinen Platz für die zahnärztliche Berufsausübung eines in nur drei Jahren ausgebildeten Bachelors se- hen,alsauchdenBereichderQualifi- kationvonzahnärztlichenZuwande- rern aus jenen Ländern, die über keine EU-weit anerkannte Ausbil- dungsdiplome verfügen. Hier muss für uns gewährleistet sein, dass alle Anforderungen, die auch an die ös- terreichischen Zahnärzte gestellt werden,erfüllt sind. Wird der CED von Ihren österrei- chischen Kollegen als eigene Inter- essensvertretungwahrgenommen? Der CED ist die Interessen- vertretung aller europäischen Zahnärzte und damit auch der österreichischenKollegenundKolle- ginnen für alle Fragen, die den Be- reich der Europäischen Union be- treffen. Insofern ist der CED keine „eigene“ Interessenvertretung von irgendwem,sondern die europäische Ergänzung zu den jeweiligen natio- nalen Zahnärzteverbänden – und als solche ist er wichtig. Die wiederkeh- rendeBerichterstattunginderÖster- reichischen Zahnärztezeitung über die Agenden des CED wird von einer breiten Kollegenschaft wahrgenom- men. Dies zeigen die Diskussionen bei diversenVeranstaltungen. DT Dr.Wolfgang Doneus DDr.Westermayer ÁFortsetzung von Seite 1 Alle mit Symbolen gekennzeichneten Beiträge sind in der E-Paper-Version der jeweiligen Publikation auf www.zwp-online.info mit weiterführenden Informationen vernetzt. KREMS – Die DPU freut sich, ver- künden zu können, dass Prof. Dr. Andrej M. Kielbassa seit dem 1. Juli 2011LeiterdesZentrumsfürZahner- haltung und Parodontologie an der DPU ist. Der 47-jährige Kielbassa ist die ersehnte Langzeitlösung auf dieser Position. Kielbassa ist einer der her- ausragenden Persönlichkeiten der Zahnmedizin in Deutschland und in Europa. Andrej Kielbassa wurde an der UniversitätdesSaarlandesundander Philipps-UniversitätMarburgausge- bildet. Er promovierte 1990 in Mar- burg zum Doktor der Zahnmedizin med. dent. und habilitierte sich 1998 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.NachkurzerPraxistätigkeit war Andrej Kielbassa von 1990 bis 1993 Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Funktionsbereiches Kinderzahn- heilkunde (1990) und der Abteilung für Zahnerhaltungskunde (1991– 1993) in Marburg. Von 1993 bis 2000 war er Leiten- derOberarztderAbteilungfürZahn- erhaltungskunde und Parodontolo- gie in Freiburg im Breisgau.Seit 2000 istAndrej Kielbassa Direktor derAb- teilung für Zahnerhaltungskunde undParodontologiedesCharitéCen- trums 3 der Charité-Universitätsme- dizin Berlin. Seine Forschungs- schwerpunkte liegen im Bereich der De- und Remineralisation von Schmelz und Dentin, der Endodon- tologie, der Parodontologie und der ästhetischen Zahnheilkunde inklu- sive der Implantologie. Kielbassahatmehrals70Promo- tionsarbeiten betreut und kann auf über 450 wissenschaftliche Publika- tionen, Fortbildungsbeiträge und Buchbeiträge verweisen. Die wissen- schaftliche Tätigkeit resultierte in mehrals 400wissenschaftlichenbzw. Fortbildungsvorträgen. Insgesamt 19PreiseundAuszeichnungendoku- mentieren die Leistung der von ihm geführten Arbeitsgruppen. DT Kielbassa wird Zentrumsleiter Die Danube Private University (DPU) verpflichtet einen weiteren Hochkaräter der Zahnmedizin: Prof. Dr. Andrej M. Kielbassa wird Leiter des Zentrums Zahnerhaltung und Parodontologie. Von Robert Wagner. Prof.Dr.Andrej M.Kielbassa