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Dental Tribune Austrian Edition

DENTAL TRIBUNE The World’s Dental Newspaper · Austrian Edition Entgelt bezahlt · Pressebuch International 64494 No. 7+8/2011 · 8. Jahrgang · Wien, 3. August 2011 · PVSt. 64494 · Einzelpreis: 3,00 € 4Seite 17ff. Dentofaziale Ästhetik Eine kieferorthopädisch-kieferchirurgi- sche Behandlung kann zum ästhetischen Ergebnis und zur Vorbereitung für die Rehabilitation des stomatognathen Sys- tems beitragen.4Seite 4 Früherkennung von Mundkrebs Malignome der Mundhöhle sind ein ge- sundheitlichesProblem.DurchdasBürs- tenbiopsie-Verfahren ist ein frühzeitiges Erkennen von Mundschleimhautverän- derungen möglich. 4Seite 10 Europäische Implantologie-Tagung Mitte Oktober findet der 20. EAO-Kon- gress in Athen statt. Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Friedrich Wilhelm Neukam spricht im InterviewüberdieinhaltlicheAusrichtung derImplantologie-Tagung. Siehe auch S. 15 ANZEIGE GRAZ–Einederschwerwiegendsten Komplikationen von Krebserkran- kungen ist die hochgradige Abmage- rungderPatienten.BeidiesemalsKa- chexie bezeichneten Krankheitsbild kommt es zu einem massiven Abbau von Fettgewebe und einer starken Rückbildung der Muskulatur. Grazer Wissenschaftern gelang nunineineraufsehenerregendenAr- beit der Nachweis, dass die Kache- xieentstehung mit der Aktivität fett- spaltender Enzyme in Zusammen- hang steht: Im Unterschied zu ka- chektischen Krebspatienten, bei de- nen die Enzymaktivität gesteigert ist, wurde im Mausmodell festgestellt, dass bei Fehlen der entsprechenden Enzyme aufgrund eines Gendefekts keine Kachexie entsteht. Diese Ent- deckung könnte auch den Weg für eine neue Behandlungsstrategie bei Krebserkrankungen weisen:Wenn es gelänge, die fettspaltenden Lipasen medikamentös zu hemmen, ließe sich damit vielleicht auch die Kache- xie verhindern. „Manchmalkommtesbereitsbei relativkleinenTumorenzueinerstar- kenAbmagerungderPatienten.Typi- sche Beispiele dafür sind Lungen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs“, er- klärt Univ.-Prof. Dr. Gerald Höfler, Leiter des Instituts für Pathologie der Medizinischen Universität Graz, der sich in enger Zusammenarbeit mit Univ.-Prof.Dr.RudolfZechner,Insti- tut für Molekulare Biowissenschaf- ten der Karl-Franzens-Universität Graz,schonseitJahrenmitFragendes Fettstoffwechsels beschäftigt. „Ursa- che der Kachexie ist nicht mangelnde Nahrungsaufnahme und sie kann nicht durch hochkalorische Ernäh- rung verhindert werden“, stellt der Experte klar. DemGrazerForschungsteamge- lang es, einen direkten Zusammen- hang zwischen dem Fettstoffwechsel und der krebsassoziierten Kachexie herzustellen. Die Wissenschafter konntenimMausmodellzeigen,dass einvollständigerSchutzgegenkrebs- assoziierte Kachexie vorhanden ist, wenn das fettspaltende Enzym „Adi- pose Triglyceride Lipase“ (ATGL) fehlt.Weiters konnte gezeigt werden, dass bei Fehlen eines anderen wichti- genfettspaltendenEnzyms,die„Hor- mon-sensitive Lipase“ (HSL), zu- mindest ein teilweiser Schutz gegen krebsassoziierte Kachexie gegeben war.Erste Studien belegen,dass diese Ergebnisse auch für Menschen von großer Relevanz sind. Quelle: Medizinische Universität Graz, Science DT Herr Dr.Doneus,Sie sind auch Prä- sidentdesCouncilofEuropeanDen- tists. In welchen Dentalbereichen gabesaufeuropäischerEbeneinden vergangenenJahrenFortschritte? Dr. Wolfgang Doneus: Ein ganz we- sentlicher Erfolg in den vergangenen Jahren war es sicher, dass es gelungen ist, die Zahnheilkunde gemeinsam mit der übrigen Medizin aus dem Anwendungsbereich der Dienstleis- tungsrichtlinie herauszuhalten. Da- mit ist es gelungen, im Rahmen des europäischen Rechts klarzumachen, dassfürdieGesundheiteigeneRegeln gelten, die nicht mit dem Gewerbe und der Industrie vergleichbar sind. Mit diesem Erfolg konnte auch das hohe europäische Anforderungspro- fil in der Zahnheilkunde zum Schutz unserer Patienten erhalten werden. Anderenfalls hätte die Gefahr eines Nivellierungswettlaufs nach unten betreffend die Qualität unseres Beru- fes und der zahnärztlichen Versor- gung der Bevölkerung bestanden. Was sind heute die drängendsten zahnmedizinischen Probleme in derEU? Diese Probleme hängen zum Teil mit dem zusammen, was ich gerade sagte. Die Stellung der Zahnärzte als Freiberufler mit hoher persönlicher und beruflicher Unabhängigkeit ist manchen politisch Mächtigen ein DornimAuge.Daheristesheuteund für die Zukunft wichtig, diese Unab- hängigkeit zu erhalten und Versuche abzuwehren, den zahnärztlichen Be- ruf vollständig zu kommerzialisieren und unter Kontrolle – sei es weitere staatliche Aufsicht oder finanzielle Kontrolle durch Großunternehmen – zu bringen. Freiberuflichkeit ist nicht verhandelbar. In einer Resolution, die auf der CED-Hauptversammlung heuer Ende Mai verabschiedet wurde, wird die Mehrwertsteuerbefreiung für Fluoridprodukte gefordert? Warum? WIEN–SeiteinigerZeitisteinAnstieg von Paradontalerkrankungen festzu- stellen. Darauf wies die Österreichi- sche Gesellschaft für Paradontologie (ÖGP) bei einer Pressekonferenz in Wienanlässlichihrervom2.bis4.Juni in Kitzbühel stattfindenden Jahresta- gunghin. Das Bewusstsein der Bevölkerung für Zahlfleischprobleme sei zu wenig ausgebildet. Als Folge würden Anzei- chen von Erkrankungen bagatellisiert werden,dieBehandlungsetztmeistzu spätein.„Abdem30.Lebensjahristder paradontale Zustand durch den Le- bensstil in Mitleidenschaft gezogen. Falsche Ernährung und Rauchen zäh- lendabeizudenwichtigstenFaktoren, die das Zahnfleisch schädigen kön- nen“,hießesbeiderPressekonferenz. Dr. Axel Mory, ÖGP, beklagte die mangelndeDisziplinderÖsterreicher, wenn es um Zahnarztbesuche geht: Nur 41 Prozent der über 14-Jährigen gabenbeieineraktuellenUmfragedes market-Instituts im Auftrag des Wri- gley Oral Healthcare Programs an,re- gelmäßig zweimal pro Jahr zur Kon- trolle zu gehen. 49 Prozent tun dies nach eigenen Angaben nicht immer, zehnProzentgehenüberhaupterstbei Schmerzen zum Zahnarzt. Haupt- grundfürdiemangelndeFrequenz:53 Prozentvergessenes,28Prozenthaben Angst. Rund die Hälfte der Befragten (51%) geben an, dass sie es begrüßen würden,wenn ihr Zahnarzt sie unauf- dringlich per E-Mail oder SMS daran erinnern würde, einen neuen Termin beiihmauszumachen. Quelle:APA DT Fortsetzung auf Seite 2 Ë Graz:ForscherentdeckenneuenTherapieansatzfürKrebspatienten DemWissenschaftsteamgelanges,einendirektenZusammenhangzwischendemFettstoffwechselundderkrebsassoziiertenKachexieherzustellen. Auch die Interessen der Zahnärzteschaft Österreichs bezüglich der Bildungspolitik werden auf Ebene der Europäischen Union (EU) durch den CED vertreten. Anstieg von Parodontose Zahnfleischprobleme werden in Österreich bagatellisiert. „Freiberuflichkeit ist nicht verhandelbar.“ Dr. Wolfgang Doneus ist nicht nur Präsident der Landeszahnärztekammer Oberösterreichs, sondern auch des Council of European Dentists (CED), die Interessensvertretung der Zahnärzteschaft der Europäischen Union (EU). Mag. Anja Worm sprach mit Dr. Doneus über aktuelle Probleme, politische Forderungen und entscheidende Fortschritte auf EU-Ebene.